Ich bin verliebt – in meinen neuen Art-Partner.
Seit letzter Woche sitze ich ja in einer anderen Agentur, aber wieder in einem lauschigen Zweierbüro. Ich hatte mich geistig schon mit dem verf***ten Großraum arrangiert, der mir im Vorstellungsgespräch angedroht worden war, wurde aber am ersten Tag äußerst positiv überrascht. Jetzt habe ich einen Riesenschreibtisch, eine Glaswand, die uns zwei Nasen vom Rest des Teams trennt, und eine Glastür, die dauernd Fingerabdrücke abkriegt, obwohl keiner von uns was anderes anpackt als die Klinke. Ich habe wieder ein kleines, praktisches iBook, das ich beim Schreiben auf den Knien balanciere, während meine Füße auf dem Rollcontainer liegen. Und mein Art Direktor hat ein Powerbook und ein Display, das so groß ist, dass ich nur seine Haarspitzen sehe.
Aber: Er hat ein Fenster, das er gerne aufmacht. Hier ist immer frische Luft, aber es ist nie zu kalt. Und auf keinen Fall zu warm, was ich noch ekliger finde als zu kalt, denn bei Wärme kann ich nicht denken und WILL auch gar nicht mehr denken, sondern mich unter den Schreibtisch legen und schlafen.
Was ihm aber auf immer und ewig meine Liebe gesichert hat, war eine kleine, freundliche Frage, die ich noch nie von einem meiner Art-Partner – oder überhaupt von IRGENDWEM, der kein Texter ist – gehört habe. Als nämlich seine Grafikerbande ihm ein paar Layouts vorlegen wollte, kam die Rotte in unser Büro und fing an zu quatschen. Worauf mein gottgleicher Art Direktor mich fragte: „Können wir hier kurz ein Meeting machen oder musst du dich grad aufs Schreiben konzentrieren?“
Für immer dein, Hase.