2012 revisited
(2011, 2010, 2009, 2008, 2007, 2006, 2005, 2004, 2003, 23. Dezember)
1. Zugenommen oder abgenommen?
Ich wiege mich ja nicht mehr, aber meinen Klamotten nach zu urteilen, scheint alles gleichgeblieben zu sein.
2. Haare länger oder kürzer?
Gleich lang.
3. Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
4. Mehr Kohle oder weniger?
Kommt drauf an. Bis Oktober/November ungefähr so viel wie im letzten Jahr. Seitdem studiere ich anstatt in der Agentur zu sitzen und bezahle anderthalb Wohnungen sowie mehrere Male im Monat ein paar Flüge zwischen diesen beiden Wohnungen, daher wird das wohl im Endeffekt etwas weniger werden.
5. Mehr ausgegeben oder weniger?
Siehe 4. Im Oktober habe ich bewusst angefangen darauf zu achten, wofür ich Kohle raushaue. Nein, das war vorher nicht nötig, danke der Nachfrage. Ja, ich weiß, mir geht es sehr gut.
Was sich geändert hat: weniger Taxifahrten, wenn ich auch die S-Bahn nehmen kann. Deutlich weniger Amazon-Pakete, aber ich werde ja tollerweise von meinen Lesern und Leserinnen bestens versorgt, noch mal ein dickes Dankeschön dafür! Keine exorbitant teuren Restaurants mehr (heul). Weniger teure Allianz-Arena-Karten – noch mehr heul, weil: jetzt wohn ich da um die Ecke! Momentan keine teuren Opernkarten mehr, aber ich werde im neuen Jahr mal die kostengünstige Studierendenversion an der Abendkasse antesten, mit der ich eventuell draußen bleibe oder im vierten Rang ende (iih). Absolut keine Spontankäufe mehr von irgendwas, an dem ich zufällig vorbeilaufe, sei es on- oder offline. Wenn ich bis vor drei Sekunden noch nicht wusste, dass ich’s brauche, dann brauche ich es wohl auch nicht.
Was sich nicht geändert hat: weiterhin kaum Geld für Klamotten, weil mir die immer noch egal sind und zudem alles passt, was in meinem Schrank liegt, und da liegt genug. An gutem Futter und gutem Wein wird allerdings nicht gespart, eher im Gegenteil. Und das ist auch gut so.
6. Mehr bewegt oder weniger?
Gleich viel, denke ich. Immer noch kein regelmäßiges Sportprogramm, aber auch immer noch kein Auto (mehr).
7. Der hirnrissigste Plan?
Mich mit unvollständigen Unterlagen immatrikulieren zu wollen.
8. Die gefährlichste Unternehmung?
Mit Hamburg-Klamotten nach München fliegen. *bibber*
9. Der beste Sex?
Kannnichklagen.
10. Die teuerste Anschaffung?
Eine komplette Wohnungseinrichtung in der Maxvorstadt.
11. Das leckerste Essen?
reinstoff, mal wieder.
12. Das beeindruckendste Buch?
Comic: Patchwork von Katharina Greve; Packeis von Simon Schwartz; Don Quijote von Flix.
Sachbuch: Into the Wild von Jon Krakauer; Gentlemen, wir leben am Abgrund von Thomas Pletzinger; 1812 von Adam Zamoyski.
Fiktion: In Zeiten des abnehmenden Lichts von Eugen Ruge; Gegen die Welt von Jan Brandt; Insel 34 von Annette Pehnt; Fliehkräfte von Stephan Thome.
13. Der ergreifendste Film?
Das Millionenspiel von Tom Toelle und Wolfgang Menge, endlich mal auf DVD gesehen. Dem temporären Mitbewohner sei gedankt.
14. Die beste CD? Der beste Download?
Die ganzen Beethoven-Trios, die wir durchnehmen. Müsste ich nicht kaufen – reicht ja, wenn ich die Noten lese –, aber come on. Natürlich will ich die haben. Jedenfalls die, die ich nicht vollständig auf Spotify finde. Vielleicht mögen Sie mal in mein bisher liebstes reinhören? Das wäre das Opus 1,3 in c-Moll.
Klaviertrios waren übrigens – im Gegensatz zum Streichquartett, das auch zur Kammermusik zählt, also zu Musik, die im häuslichen Rahmen vorgetragen wurde – eine weibliche Domäne. Während die Jungs fidelten, saß die vornehme Dame von Welt am Klavier. Deswegen sind auch viele Klaviertrios Frauen gewidmet, die sie zuerst spielen durften. (Das hier nicht, aber ich fand den Fakt so schön.)
15. Das schönste Konzert?
Ich nehme die schönste Oper: Da hat mich dieses Mal Hamburg mehr beeindruckt als Bayreuth (hört, hört) und zwar mit Aribert Reimanns Lear.
16. Die meiste Zeit verbracht mit …?
Überlegen, wie ich mein Leben ändern kann.
17. Die schönste Zeit verbracht mit …?
Dem Ergebnis dieser Ãœberlegung. Und mit Singen.
18. Vorherrschendes Gefühl 2012?
Zeit, dass sich was dreht.
19. 2012 zum ersten Mal getan?
In München angemeldet gewesen. Dementsprechend tausend Dinge in München zum ersten Mal getan.
20. 2012 nach langer Zeit wieder getan?
Umziehen – oder eher einziehen. Studieren. Autofahren.
21. Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können?
Immatrikulationswirrnisse, Herzschmerz, Makleringebühren.
Der letzte Punkt spülte im November leider kurzfristig ungebremsten Hass an die Oberfläche. Ja, ich habe ne schöne Wohnung, ja, ich freue mich jeden Tag über sie und ihre Lage und die fußläufige Nähe zu Öffis, Supermärkten, Bäckern, Metzgern, Apotheken, Buchhandlungen (*gasp*) und dem kunstgeschichtlichen Seminar der LMU. Aber: Ich habe die Dame nie gesehen, der ich 1.400 verdammte Euro überwiesen habe. Bei der Wohnungsbesichtigung war jemand anders vor Ort, der weder die Höhe der Nebenkosten noch die genaue Größe der Wohnung wusste, und da die Anzeige bereits drei Stunden nach Veröffentlichung wieder von immonet verschwunden war, konnte ich auch nicht mehr nachgucken. Immerhin gab es eine Mailadresse, an die man sich wenden konnte, die einen Firmennamen enthielt. Die Antworten, die ich bekam, stammten allerdings von yahoo.de. Auf dem Word-Dokument, das die Dame mir als Rechnung schickte, stand wieder eine andere Adresse, dieses Mal von web.de. Und über die faule Lieblosigkeit dieser Mail, in deren Anhang der Selbstauskunftsbogen sein sollte (was er natürlich nicht war), habe ich mich stundenlang aufgeregt.
22. Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Den Kerl, dass München nicht weit weg und drei Jahre kein großer Zeitraum ist.
23. Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Ein Liebesbrief in 24 Teilen. (Texterinnen-Adventskalender.)
24. Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Mich immer vom Flughafen abzuholen.
25. Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
„Bleib so lange du willst.“
26. Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
„Ich freu mich auf dich.“
27. 2012 war mit einem Wort …?
Anstrengendslashgroßartig.