In the Cut
In the Cut: sehr stimmungsvoller, aber leider auch sehr beliebiger Film von Jane Campion mit Meg Ryan und Mark Ruffalo. Vordergründig geht es um einen Serienkiller, der Frauen zerteilt, eigentlich geht es aber um die Suche nach Liebe, die Angst vor der Einsamkeit und die Anstrengungen, sich auf jemand anders einzulassen. Ryan als Schwester eines Mordopfers und Ruffalo als der Polizist, der an dem Fall arbeitet, sind ein ziemlich seltsames Paar. Ich habe nicht verstanden, was die beiden aneinander finden, denn beide Charaktere sind sehr egozentrisch und nicht wirklich sympathisch. Die blöden Krimi-Einsprengsel stören die Liebesgeschichte bzw die Affäre, und die sexuellen Eskapaden der beiden drängen den Thriller in den Hintergrund. So wirkt der Film wie hichts Halbes und nichts Ganzes.
Trotzdem habe ich ihn bis zum Ende gesehen, denn er verbreitet eine sehr eigenwillige Stimmung: einsam, suchend, deprimiert-träumerisch. Die satten Farben wirken seltsam düster anstatt fröhlich, und die Musik klingt leicht atonal, immer ein bisschen unpassend und daher komischerweise passend. Dieses fragende, unwissende, seltsame Gefühl geht nicht wieder weg; der ganze Film wirkt wie leicht neben der Spur. Von der Atmosphäre her fand ich ihn gut, von der Story her ziemlich verschenkt.