The Illusionist
The Illusionist versetzt einen von der ersten Sekunde an in eine andere Zeit, in eine andere Welt. Der Film spielt im Wien der Jahrhundertwende, alles ist sepiafarben, gold, braun, an den Rändern franst der Film fast aus, die Bilder rauschen an einem vorbei wie die alten Stummfilmwochenschauen mit ihren 16 Bildern pro Sekunde. Und dieses Gefühl des In-einer-anderen-Welt-Seiens hält bis zum Abspann an.
Der Film erzählt die Geschichte des Zauberers Eisenheim (Edward Norton, meist sehr zurückhaltend), der sich ganz unstandesgemäß in eine Herzogin (Jessica Biehl) verliebt, die dummerweise auch noch so gut wie mit dem Kronprinz von Österreich (Rufus Sewell) verlobt ist – was den Polizeiinspektor Uhl (Paul Giamatti) und seine Leute in Alarmbereitschaft versetzt. Die Liebesgeschiche ist der rote Faden, aber was den Film für mich so besonders gemacht hat, war seine Atmosphäre, die sich niemals gekünstelt angefühlt hat oder nach Kostümfest und Pappmaché. Die kleinen, wunderschön gefilmten Zaubertricks von Eisenheim werden nach und nach größer und unheimlicher und zu einer Parabel über das Leben, die Seele und was uns antreibt. The Illusionist ist ein wunderbarer, altmodischer Film, der eine spannende Geschichte erzählt und uns dabei vergessen lässt, dass wir gerade eine Geschichte erzählt bekommen.