The Lake House
Ach, ich sollte einfach keine Filme angucken, die mit Zeitreisen spielen. Beziehungsweise mit zwei Liebenden, die in verschiedenen Jahren feststecken. In The Lake House (Das Haus am See) sind es Keanu Reeves und Sandra Bullock, die sich Briefe schreiben, obwohl es 2004 und 2006 schon E-Mail gab, deren Nicht-Benutzung uns allerdings diverse pittoreske Szenen am magischen Briefkasten vor dem gläsernen Haus am See beschert. Die beiden wohnen nacheinander in diesem komischen Setzkasten auf Stelzen und erzählen sich in ihren Briefen ihre beiden einsamen Leben: Sie ist Ärztin, hat anscheinend keinen Friseur und vermisst die Bäume, die das Seehaus umgaben, woraufhin Architekt Keanu 2004 ein paar Bäumchen vor ihrem noch nicht einmal gebauten Wohnkomplex in Chicago pflanzt, damit die 2006 so aussehen, als würden sie da schon 30 Jahre stehen.
The Lake House soll eine sensible, vielschichtige Romanze sein, aber ich war immer damit beschäftigt, die Fehler im Skript zu finden, über die man bei jeder Zeitreisegeschichte sofort stolpert. Daher konnte ich mich weder auf Bullocks traurigen Hundeblick konzentrieren („Ich hab nen doofen Freund und arbeite zuviel“) noch auf Keanus Ein-Gesichtsausdruck-für-alles-Spiel („Warte auf mich, du Liebe meines Lebens“, „Oh Gott, mein Vater ist gestorben“, „Ich hab ne doofe Freundin und arbeite zuviel“). Und das Ende hat selbst mir, der größten Happy-End-Liebhaberin ever, nur noch ein müdes „Wie jetzt?“ entlocken können.