Gestern mal wieder bei den Sea Devils gewesen. Das letzte Heimspiel, das gewonnen werden musste, um noch Chancen auf die World Bowl zu haben. Hat geklappt – 36:31. Go home, Galaxy. Auch wenn die Jungs und Mädels aus eurer Fankurve gefühlt mehr Lärm gemacht haben als die 30.000 Hamburger in der AOL-Arena.

Gerade beim Verlinken von Galaxy gemerkt, dass die URL noch NFL Europe heißt, während die Liga seit dieser (oder letzter?) Saison ganz toll NFL Europa heißt („Europa“ wird englisch ausgesprochen: Juropa). Demnächst heißt sie wahrscheinlich NFL Doitschläänd; momentan sind fünf deutsche Vereine und die Amsterdam Admirals dabei.

Nebenan hat übrigens zeitgleich Justin Timberlake in der Color-Line-Arena gespielt. Der Stadionsprecher wurde jedenfalls nicht müde, uns anzustacheln beim Rumlärmen: „Wollen wir doch mal sehen, wer lauter ist! Gooooo, Sea DEVILS!“

Von den angeblich 30.000 zahlenden Zuschauern haben meiner Meinung nach nur 20.000 bezahlt. Wir hatten jedenfalls freundlicherweise gestiftete Freikarten – und alle um uns rum auch. Jedenfalls haben ne Menge Leute einer weiteren Menge Leute erklärt, was da eigentlich gerade auf dem Feld passiert. Newbie-Alarm allerorten. Deswegen haben viele auch erst ein bisschen zu spät gejubelt, wenn irgendwas bejubelnswertes auf dem Feld passiert ist.

Vielleicht lag’s auch an den vielen Neulingen, dass ich nur so wenige NFL-Shirts gesehen habe. Kann aber auch sein, dass alle anderen klüger waren als ich und sich gedacht haben: „Hm … 100% Polyester bei 31 Grad? Vielleicht heute doch lieber ein Baumwollshirt.“ Ich war doof und hab Peyton Manning und mein Jersey verflucht.

Und wenn ich eh schon am Schwitzen war, konnte ich mich auch schön ungehemmt zum Deppen machen und brav alle Songs mitsingen, die die anständig aufgedrehte PA-Anlage hergab. Der Kerl ist bei sportlichen Anlässen eher geneigt, dem Geschehen auf dem Platz zu folgen, während ich mich lieber im Stadion umgucke. Heute haben mir sogar die Sea Pearls gefallen, auch wenn die Mädels das Wort „Synchronizität“ weder kennen noch sich danach richten. Aber die Flammen, die nach jedem Touchdown hinter der Torlinie hochgingen, waren bei diesen Temperaturen doch verdammt gemein.