Lass uns mal wieder über Spam reden
Spammails zu löschen ist nicht einfacher geworden; früher wusste ich bei jeder englischen Betreffzeile, ach komm, geh mir weg mit deinen Pillen. Inzwischen gibt’s auch deutsche Betreffzeilen, und die haben manchmal sogar einen Sinn. Also klicke ich des Öfteren mal auf eine Mail im Spamordner (man kann ja nie wissen) – und entdecke Kostbarkeiten wie diese hier:
„Wird er im Alter manchmal weich, nimm die Pille, dann steht er gleich!“
Oder:
„Die Pille ist ein wahres Gluck, die Vorhaut geht von selbst zuruck!“
(Frage an die Jungs: Ist das toll, wenn die Vorhaut von selbst zuruck geht? Ist das ein unique selling point?)
Oder:
„Hast du blaue Pille in der Blutbahn, kannst du bumsen wie ein Truthahn!“
(Ich dachte, die Karnickel wären hier der Maßstab, aber ich kenn mich im Tierreich nicht so aus.)
Oder:
„Nimm die Pille, sei kein Tor, dann steht er wie ein Ofenrohr!“
(AUA!)
Das Dumme an diesen Sprüchen ist, dass sie mir unangenehm bekannt vorkommen. Als ich damals (TM) im Kino (1, 2) gearbeitet habe, hatte die UFA diese hässlichen Computerkarten, auf die man nicht nur Filmtitel und Saal drucken konnte, sondern – wenn man Langeweile zwischen den Vorstellungen hatte – auch noch einen Spruch zum Schluss. Und da wir ab und zu Langeweile hatten und fanden, der Verkauf unserer Süßigkeiten liefe etwas schleppend, haben wir Sprüche eben dieser Machart auf die Karten gedruckt. Ich schäme mich, es zuzugeben, aber auch wir haben Kostbarkeiten produziert. Ich erinnere mich (gottlob) nur noch an:
„Tut’s Herz dir weh – Toffifee.“
„Sauf dich dumm – Mini-Mumm.“ (Mumm-Sekt als Pikkolo)
Wir hatten noch was für Rolo, aber ich komme glücklicherweise nicht mehr darauf, wie der Spruch ging.