Links vom 20. Mai 2014

Was machen die da: Markus Trapp, Stabsstelle Social Media

Auf Was machen die da könnte ich eigentlich jede Woche verlinken, das ist immer faszinierend. Dieses Mal besonders, jedenfalls für mich. Im Rahmen des Studiums lungere ich neuerdings sehr gerne in Bibliotheken rum. Im Historicum weiß ich, die Luft ist gut und man kriegt immer einen Platz, in der Stabi gibt es jedes Buch dieses Planeten (und jede Zeitschrift), in der KuGi-Bib sind die bequemsten Stühle der ganzen Uni, in der Musikwissenschaft kann man über Kopfhörer Klavier spielen, in der Zentralen Lehrbuchsammlung sitzt man um ein Atrium rum und hört den Windows-Startton über vier Stockwerke weg, und am vergangenen Wochenende lernte ich auch mal die Germanistik-Bib kennen, in der diese langen Leitern auf Rollen an den Regalen stehen, auf denen man bis unter die Decke klettern kann. Das wollte ich schon immer mal machen!

Wo ich auch gerne rumhänge: in digitalen Bibliotheken. Ich bin völlig fasziniert davon, was zum Beispiel die Bayerische Staatsbibliothek alles digitalisiert hat bzw. zu welchen Aufsatzdatenbänken ich über die UB Zugang habe. Wenn ich jemals nicht mehr studieren werde (kann ich mir gerade gar nicht vorstellen), brauche ich Bibliotheksausweise, bis mein Portemonnaie quietscht. Auf diesen Berg an Wissen will ich nie wieder verzichten müssen.

Darum geht’s zwar eigentlich gar nicht im Beitrag über Herrn Trapp, den ich eher als @textundblog kenne, aber ich dachte, ich erzähle euch das trotzdem mal, wie toll Bibliotheken sind. Die Stabi in Hamburg, in der Trapp arbeitet, ist auch toll, und mein Lieblingsschließfach ist Dante.

„Wir haben Zeitungsdigitalisierungsprojekte, wo mehrere Millionen Zeitungsseiten aus dem 19. und 20. Jahrhundert eingescannt werden, die man dann mit Volltextrecherche abfragen kann, das sind spannende Sachen. Da brauche ich Leute, die mir das sagen. Die mir sagen, wir haben hier gerade was, das wär doch was fürs Blog. Am Anfang habe ich von ganz vielen Kollegen Mails bekommen wie: »Herr Müller hat gesagt, ich soll Ihnen was schicken fürs Blog«, und da merkst du schon, die wollen das gar nicht, sie finden das doof, aber sie haben es aufgedrückt bekommen. Ich sehe meinen Job darin, den Leuten nicht mit dem Zeigefinger zu sagen, ihr müsst doch sehen, dass das wichtig ist, sondern ich versuche erstmal, sie zu verstehen. Ich merke, für die ist das alles Humbug.

Viele denken, wer ins Internet schreibt, hat zu viel Zeit, das ist unseriös. Aber sie geben mir ihre Informationen, ich mache einen Blogartikel draus und versuche, das ein bisschen aufzubereiten, damit es schön aussieht. Dann schicke ich ihnen den Link und schreibe: vielen Dank für das Material, gucken Sie nochmal drüber, ob alles in Ordnung ist, und dann wird es online geschaltet. Das bringt die auch noch nicht hinterm Ofen hervor. Aber dann passiert es ganz oft, dass Leute im Netz begeistert sind. Dass sie twittern: »boah, ich bin hier seit 4 Stunden in den historischen Karten der Stabi unterwegs«. Und dann kriegt diese Frau Müller eine Mail von mir: »gucken Sie mal, hier haben Sie jemanden glücklich gemacht«. Zwei Wochen später schreibt sie mir: »wir haben jetzt noch mal ein paar neue Karten digitalisiert, wollen Sie da noch mal drauf hinweisen?« Und dann merke ich, die bekommen jetzt mit, dass das wirklich etwas Sinnvolles ist. Die Leute nutzen unsere Angebote ja, es werden eben auch auf Twitter und Facebook nicht nur Essensbilder gepostet oder Gute Nacht und Guten Morgen.

Kaiser Ludwig in München

Eins meiner liebsten Geschichtsseminare, in der ich die ganzen Grundwissenschaften wie Urkundenlehre (Diplomatik) oder Schriftkunde (Paläografie) usw. lerne, hat als Oberthema Ludwig IV., besser bekannt als Ludwig der Bayer. In München kommt man gerade nicht um ihn rum, denn wir feiern sein 700. Königskrönungsjubiläum (Kaiser wurde er 1328); vor einigen Tagen eröffnete eine große Ausstellung über ihn in Regensburg, und seit gestern ist eine Browser-App online, die ein LMU-Geschichtsseminar im letzten Semester erstellt hat. Mit ihr kann man durch München wandern und Stätten entdecken, an denen Ludwig gewirkt hat oder wo noch etwas von ihm oder seiner Regentschaft zu sehen ist.

PS: Das Bild, das auf der Startseite der App bzw. im Browser angezeigt ist, ist die älteste bekannte Stadtansicht Münchens von 1493 aus der Schedel’schen Weltchronik.

William Morris

Ihr solltet einfach alle William Morris kennen und euch vor allem seine Stoffmuster in der William Morris Gallery angucken.

Bonuscontent

Bilder vom Königsplatz schaden ja nie. Über den bzw. meine Zuneigung zu ihm müsste ich auch mal bloggen.