Dexter
Näh. Nur Gutes drüber gehört oder gelesen, aber Dexter hat bei mir so gar nicht funktioniert.
Das mag daran liegen, dass ich schon die Grundprämisse der Serie völlig daneben fand. Dexter Morgan (Michael C. Hall, mein persönlicher Liebling aus Six Feet Under) spielt einen Forensiker, der in der gesamten ersten Staffel einen Serienkiller jagt. Das könnte ich ja noch hinnehmen, aber der Twist an Dexter ist, dass eben dieser Dexter selbst ein Serienkiller ist. Aber, haha, er tötet nur Leute, die es „verdient“ haben. Da hab ich ja zum ersten Mal die Augen verdreht, aber es wird noch dämlicher: Der Gute kann nämlich keine Emotionen empfinden. Zumindest sagt er das alle fünf Minuten aus dem Off, aber trotzdem hat er sich eine Freundin mit zwei Kindern angelacht und versucht, eine Beziehung zu führen, obwohl er gar keine will. Und warum? Weil Daddy ihm das sein Leben lang eingetrichtert hat („Sei normal. Blend in.“ Blabla). Und auch von Daddy sehen wir alle fünf Minuten was, in sepiagetönten Rückblenden aus den 70ern, obwohl Dex doch in den 80ern in der Pubertät war. Anyway.
Neben Dexter, der ständig die Augen unheilvoll zusammenzieht und ein Lächeln auf den Lippen hat, das maliziös aussehen soll, aber bloß affig ist, befindet sich im Darstelleraufgebot unter anderem noch seine Schwester, die in den ersten fünf Folgen rein gar nichts gebacken kriegt. Sie ist, wie Brüderchen, bei der Polizei und wird nur befördert, weil Dex ihr ständig Tipps gibt. Hach, endlich mal ne ausgereifte Frauenfigur. Eine weitere tolle weibliche Heldin ist die Chefin der Polizeitruppe, die sinnlos Großwildjagden auf den angeblichen Killer anzettelt – der es aber gar nicht ist, wie peinlich – und die Leere ihres berufstätigen Lebens immer spürt, wenn Kinder im Bild sind oder sie eine Kirche betritt.
Ich habe sieben der zwölf Folgen der ersten Staffel brav angeguckt. Allerdings hab ich ab der vierten Folge nebenbei gelesen, gegessen oder geschlafen, weil mir das alles zu zwanghaft ungewöhnlich war, zu langsam und gleichzeitig auf billige Schockeffekte („Mehr Blut! Wir brauchen mehr Blut!“) hin inszeniert war und mir alle, aber auch wirklich alle Figuren komplett auf den Geist gingen. Nach der siebten Folge hab ich mir das Ende auf Wikipedia durchgelesen und bin froh, mir das nicht auch noch angeguckt zu haben.
Aber der Vorspann ist hübsch.