Lieblingsdrinks
Ich bediene mich mal bei Frau Esskultur, die einen Fragebogen zu ihren Trinkgewohnheiten beantwortet hat.
1. Was ist dein liebster Drink?
Kommt auf die Stimmung an. Wenn ich was Klares, Kühles, Elegantes möchte, wird’s ein Martini. Den mag ich auch deshalb so gerne, weil ich das Glas sehr schön finde und es sich so schick daraus trinken lässt. Lieber mit Gin als mit Wodka, lieber mit Zitronenschale als mit Olive. Den Drink bestelle ich gerne, wenn ich mal in eine Bar gehe, was leider viel zu selten vorkommt.
Wenn ich eher was Entspannendes möchte und vor allem zuhause trinken will, wird’s ein White Russian. Gerne in der Schmalspurvariante mit Milch und Eiswürfeln. Sahne habe ich selten im Haus, meist nur, wenn ich sie zum Kochen brauche. Was natürlich heißt: Wenn ich was mit Sahne koche, gibt’s abends einen White Russian. Das wäre ja Verschwendung, wenn nicht.
Wenn ich sehr gute Laune habe, gibt’s immer was mit Blubber: Ich liebe Sekt, Crémant, Schaumwein, Perlwein, weiß, rot, rosé, völlig egal, hauptsache, es hat Kohlensäure. Das wird mir nie langweilig und man macht mich immer glücklich, wenn man mir ein Sektglas vor die Nase stellt.
Wenn ich sehr schlechte Laune habe und ich mich abschießen will, was netterweise nicht mehr sehr oft der Fall ist, ist es Wodka pur.
2. Wann hast du das erste mal Alkohol getrunken?
Ich glaube, meine Schwester und ich durften als Kinder auf einer Familienfeier mal Bier oder Likör probieren und fanden es erwartungsgemäß bäh. Auf den ersten pubertären Partys gab’s Bier, was ich auch nicht so super fand, und bis heute sind das bayerische Helle oder Kölsch die einzigen Biere, von denen ich mehr als 0,2 l trinken möchte (bei der schnuffigen Plörre bleibt einem ja auch gar nichts anderes übrig). Als ich 16 wurde, durfte ich bei uns eine Party geben und lud leichtsinnigerweise alkoholgewöhnte Klassenkameraden ein, die Pernod in Fanta- und Wodka in Wasserflaschen ins Haus schmuggelten. Ich erinnere mich daran, dass meine Oma irgendwann den stark angeheiterten Kerlen eine Gardinenpredigt gehalten hat, was diese zerknirscht über sich ergehen ließen, und ich den ersten und bis heute fiesesten Kater meines Lebens hatte.
3. Welchen Drink hast du am meisten bereut?
Einen Drink habe ich eigentlich nie bereut, höchstens drei oder vier, weil der Abend zu nett oder zu scheiße war, um mit dem Trinken aufzuhören.
4. Bar oder Kneipe?
Lieber Bar, noch lieber Küchentisch, Sofa, Biergarten, Isarufer.
5. Champagner oder Schaumwein?
Alles, immer. Siehe Frage 1.
6. Mit wem würdest du gerne trinken?
Mit Freunden und Freundinnen am Küchentisch, auf dem Sofa, im Biergarten und am Isarufer. Neuerdings ist Felix mein Go-to-guy, der mich gerade seine komplette Whiskey- und Whisky-Sammlung probieren lässt. Das ist quasi Bildungstrinken.
7. Bei wem würdest du gerne trinken?
Der ehemalige Mitbewohner und ich haben mal die Rote Nacht von Campari genutzt, um neue Bars anzutesten. Dabei bin ich ganz klassisch der Falk’s Bar im Bayerischen Hof verfallen und würde da gerne immer trinken. Wobei auch das Trader Vic’s sehr lustig ist. (Ich habe mich noch nicht ins Schumann’s getraut, aber irgendwann mache ich das!)
8. Wie sieht deine Hausbar aus und was ist das Kostbarste darin?
Meine Hausbar befindet sich wie zurzeit alles in zwei Städten gleichzeitig. Das hier ist die Hamburger, und sie ist eigentlich keine Bar, sondern ein Eckchen in unserer Speisekammer. Meine ganzen herrlichen Weine liegen in zwei Metallregalen unterhalb der weißen Regalbretter. Die Münchner Flaschensammlung steht sehr unzeremoniell auf meinem Küchenfußboden, weil die Schränke voll sind. Da steht ungefähr das gleiche noch mal.
Unterhalb der Backzutaten und friedlich neben den Marmeladen stehen Gin, Wodka, Tequila (weiß, braun), Rum (braun), Whiskey (Oban), zwei Grappa, Port (weiß, rot), Triple sec, Kahlua (logisch), Pitu, Campari, Amaretto, Noilly Prat (den trinke ich ab und zu auch pur auf Eis) und eine Pulle Bols Blau. Die ist auch das Kostbarste, wenn auch nur aus Sentimentalität.
Die stammt noch aus dem Keller meiner Omi und müsste so um die 40 Jahre alt sein. Ich habe sie jahrzehntelang ungeöffnet gelassen, weil ich das Label so gerne mag und mir sicher war, das Zeug schmeckt eh nicht mehr. Bis ich vor zwei Jahren dachte, so, du bist jetzt 44, du möchtest jetzt einen Bols-Blau mit O-Saft trinken. Flasche geöffnet, dran gerochen, für gut befunden, gemixt, getrunken, hat geschmeckt. Seitdem verdunstet der Stoff eher als dass ich ihn trinke, aber die Flasche werde ich nie wegschmeißen.
9. Beschreib deine Eiswürfel.
Ohne Schnickschnack aus den Eiswürfelbehältern, die im Kühlfach des Kühlschranks der jeweiligen Wohnung liegen. Wobei ich immer darauf achte, warmes Wasser einzufüllen, weil ich mal gelesen habe, dass das schneller gefriert als kaltes.
10. Was ist deine Gin-&-Tonic-Empfehlung?
Irgendein Gin, irgendein Tonic. Zuhause bin ich doch eher eine pragmatische Trinkerin. Im Moment habe ich Gordon’s und Schweppes im Haus.
11. Wie bekämpfst du deinen Hangover?
Ich höre mit dem Trinken auf, bevor die Gefahr besteht, einen Kater zu kriegen. Meistens jedenfalls, siehe Frage 3. Wenn es mich wider Erwarten mal erwischt: viel Wasser und eine Kopfschmerztablette. Schlecht war mir nur bei meinem ersten Kater mit 16, seitdem bedeutet Hangover für mich Nachdurst, Kopfweh und Matschigkeit.
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Blutuntersuchung. O-Ton Hausärztin: „Sie haben jungfräuliche Leberwerte.“ … MuhaHAAA. #drinkallthewine
— ankegroener (@ankegroener) February 16, 2015
„Trinken Sie überhaupt Alkohol?“ Ich kann nicht mehr.
— ankegroener (@ankegroener) February 16, 2015