Little Children
Sehr dichter Film über eine Frau und einen Mann, die sich über ihre Kinder kennenlernen, die auf dem gleichen Spielplatz spielen. Little Children erzählt von den beiden, wie sich ihre Beziehung entwickelt, aber auch von ihren persönlichen Nebenschauplätzen: die Buchgruppe der Frau, das nächtliche Footballspiel des Mannes, die jeweiligen Ehepartner. Und dazu kommt noch die Storyline eines Exhibitionisten, der sich vor Kindern entblößt hat und nun nach abgesessener Strafe in die Nachbarschaft der beiden zieht.
Der Film fühlt sich von der ersten Minute an wie ein eigenes kleines Universum. Man kennt die einzelnen Versatzstücke, manches kommt einem bekannt vor, aber in der Kombination ist der Film schlicht unwiderstehlich. Kate Winslet und Patrick Wilson spielen die beiden Ehebrecher gleichzeitig naiv und berechnend, Jackie Earle Haley den Pädophilen sehr eigenwillig und fern jeder Schablone, und sämtliche Nebenfiguren wie Haleys Mutter, die noch an das Gute in ihrem Sohn glaubt, oder die anderen Mütter, die den Spielplatz und die kleine Stadt der beiden bevölkern, erzählen alle eine eigene, glaubwürdige Geschichte. Little Children ist stets angespannt, jede Sekunde des Glücks wirkt erzwungen, jede Konsequenz überzeugend. Viele Szenen wirken tableauartig gestellt, was durch den Off-Erzähler noch verstärkt wird. Der Film ist eher eine Parabel als ein entspannter Kinoabend, aber wenn man sich in seinen Sog fallenlässt, taucht man mit dem Abspann fast verwundert darüber auf, dass es neben dieser kleinen Stadt noch etwas anderes gibt.