Drei gute Dinge am 18. Mai
Der Herr jawl inspirierte mich neulich auf Facebook durch einen seiner Posts, doch mal kurz darüber nachzudenken, was gerade gut ist. Da ich in den Untiefen meiner BA-Arbeit versinke, aber jetzt immerhin mit dem richtigen Thema, und eigentlich überhaupt keine Zeit zum Bloggen habe, mache ich das heute mal kurz, aber dafür schön: Was war gestern gut?
Dozent erklärt eine besondere Zugbrückenform anhand der Playmobil-Ritterburg <3
— ankegroener (@ankegroener) May 18, 2015
Meine Übung zu Stadtbaugeschichte macht sehr viel Spaß, auch wenn es eher eine Vorlesung ist. Aber der Dozent spricht sehr unterhaltsam und ballert uns mit ebenso unterhaltsamen – und lehrreichen – Folien zu, und Montags um 10 lässt man sich ja auch ganz gerne mal berieseln. Gestern sprachen wir über Residenz- und Handelsstädte und waren kurz bei mittelalterlichen Stadtmauern. Dabei kamen wir auf das Thema Zugbrücke, und da meinte der Dozent, die würden ja gerne falsch dargestellt mit diesem ollen Kurbelmechanismus. Den gab es natürlich und der funktionierte auch, aber er machte ne Menge Arbeit. Die sogenannte Schwungrutenbrücke war viel leichter zu bedienen, aber durch das hohe Gegengewicht war sie nicht ganz ungefährlich. Wir haben Quellen, die belegen, dass einige Jungs, die Brückendienst hatten, vom Gewicht zerquetscht wurden.
So sieht die Schwungrutenbrücke übrigens aus (Screenshot von der Playmobil-Website).
Nach der Übung fuhr ich in meine neue Heimat, der Bibliothek des Zentralinstituts für Kunstgeschichte. Wo ich die ersten fünf Semester meines Studiums von Bib zu Bib radelte, reicht hier ein Fahrstuhl, um mich zu allen Kunstbüchern, -zeitschriften und Ausstellungskatalogen der Welt zu führen. Ich möchte hier nie wieder weg. Auch wegen der coolen Regale.
„Herr Kaleu, ich suche das Buch mit der Signatur Per E 3/13 von 1956!“ „Kurbeln Sie, Süßwassermatrosin, kurbeln Sie!“ pic.twitter.com/iI6iIeGEN3
— ankegroener (@ankegroener) May 18, 2015
Ich beschäftige mich in meiner BA-Arbeit (jetzt aber wirklich!) mit Architekturvisualisierungen und möchte untersuchen, inwiefern die neuen digitalen Möglichkeiten zur 3D-Darstellung kunsthistorische Traditionen nutzen und wo sie neue Standards für unser Fach definieren. In den vergangenen Tagen wühlte ich mich durch Literatur zu Architekturzeichnungen und -gemälden, gestern waren dann hauptsächlich Modelle dran. Heute geht’s in die Fotografie, morgen in den Film, und übermorgen halte ich ein für meine Verhältnisse unterirdisch schlecht vorbereitetes Referat im Kolloquium und erkläre, warum ich vier Wochen lang in dutzende von falschen Richtungen gedacht habe, bis ich bei diesem Thema angekommen bin, für das ich jetzt nur noch sechs statt zehn Wochen Zeit zur Bearbeitung habe. Ich bin immer noch über mich selbst angepisst, aber ich habe eigentlich gar keine Zeit dafür.
Aber Zeit für ein Bild aus dem ersten Stock zu den ganzen Abgüssen habe ich natürlich. Hier steht der weibliche besetzte Malkurs und guckt sich ein männliches Modell an. (Die Kunstgeschichte wird mir irgendwann verbieten, Witze über sie zu machen.)
Das MoMA erinnerte mich per Instagram an eines meiner liebsten Kunstwerke von Yoko Ono, das ich 2012 mal im Haus der Kunst gesehen hatte:
Abends grillte der ehemalige Mitbewohner einen Berg Fleisch, ich brachte Gemüse mit, wir saßen auf dem Balkon, es wurde gemütlich dunkel, blieb aber warm, das Bier war kalt und ich gönnte mir eine Zigarette.
Und zuhause gab’s dann die allerletzte Folge Mad Men und ich war sehr zufrieden mit dem Tag.
Das war ein schöner Tag. I’d like to buy the world a Coke.
— ankegroener (@ankegroener) May 18, 2015