My Name is Earl
Sehr schöne white-trailer-trash-Sitcom (muss ich das Wort „Sitcom“ jetzt auch kursiv setzen oder gilt das schon als eingedeutscht? Anyway) mit Jason Lee als Earl. Eben dieser Earl ist ein gammeliger Kleinstgangster, der mit einer Frau verheiratet ist, die ihm zwei Kinder von anderen Kerlen untergeschoben hat und mit ihm in einem Wohnwagen lebt. Eines Tages kauft Earl ein Rubbellos, das ihm 100.000 Dollar einbrächte – würde er nicht in dem Moment, in dem er jubelnd über den Gewinn auf die Straße läuft, von einem Auto angefahren werden, woraufhin das Los vom Winde verweht wird, er im Krankenhaus landet, seine Gattin sich von ihm trennt und ihn mittellos auf die Straße setzt.
Earl erkennt, dass er sein Leben ändern muss. Er beginnt, Fehler in der Vergangenheit wieder gutzumachen, damit es ihm in der Gegenwart besser ergeht. Und das ist auch „schon“ der ganze Inhalt von My Name is Earl: In jeder Folge geht es um eine miese Tat, die Earl zusammen mit seinem leicht debilen Bruder Randy (Ethan Suplee) durch eine gute Tat ausgleichen will. Was so einfach klingt, entpuppt sich meist als wirre Geschichte mit einem ganzen Rattenschwanz an weiteren wirren Geschichten. Earl kommt netterweise ohne Konservenlachen aus und hat eine ganze Rotte von wunderbar komischen Darstellern, die gekonnt die Balance halten zwischen abstrusen Zeilen, politisch völlig unkorrektem Humor und der Prise Herz, die jede Folge begleitet. Denn schließlich reden wir hier über Karma.
Angeblich soll My Name is Earl demnächst auf RTL zu sehen sein. Mein Tipp ist trotzdem die Original-DVD, denn ich ahne, dass in der Synchronisation mindestens der pampige Südstaatenslang von Jaime Pressly, die Earls Exfrau spielt, unter den Tisch fallen wird. Auf DVD sind bereits die ersten beiden Staffeln erschienen; die dritte läuft gerade in den USA.