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Au ja, Pärchenscheiß (von Ingeborch inspiriert und Nachtrag zu hier):
Drei von vier möglichen Übereinstimmungen – eine sehr gute Grundlage für eine Beziehung, denn damit ist gewährleistet, dass ihr euch sehr ähnlich seid und deshalb wenig Anlass für ernsthafte Konflikte habt. Die leichten Differenzen, die sich aus eurer Unterschiedlichkeit auf der vierten Dimension ergeben, meistert ihr daher in der Regel sehr gut.
Ja, wir haben sogar eine Redezeit eingeführt, wo jeder dem anderen mal sagen darf, was letzte Woche genervt hat. Ich als Harmoniepuschel brauch für sowas immer ein paar Tage Anlaufzeit und ich sag auch lieber, was toll war. Ich find’s großartig, aber der Kerl macht an den sechs Tagen, an denen keine offizielle Redezeit ist, die ganze Zeit Witze: „Nee, jetzt nicht, heb dir das Nölen bis Freitag auf.“
Ihr gehört beide zu den introvertierten Persönlichkeitstypen, die auf andere eher ruhig und zurückhaltend wirken und nicht unbedingt auf den ersten Blick einzuschätzen sind.
Bei neuen Leuten wie beim neuen Job: Erst gucken, dann quatschen.
Genügend Ruhe und Zeit für euch alleine sind für euch unbedingt notwendig, um eure Batterien aufzutanken. Da ihr das Bedürfnis nach regelmäßigem Rückzug von der Welt (und selbst vom Partner!) von euch selbst kennt, könnt ihr es auch beim anderen gut respektieren.
Ich: Wohnzimmer, Lavalampe, DVD. Kerl: Arbeitszimmer, literweise Tee und alle Sportsender dieses Planeten.
Eure ruhigen Gespräche drehen sich um Wesentliches – unnötiges Blabla schätzt keiner von euch.
Ich liebe unnötiges Blabla. Würd ich sonst bloggen?
Einen kleinen, handverlesenen Freundeskreis pflegt ihr beide lieber, als viele oberflächliche Kontakte. Sehr gute Voraussetzungen für Harmonie im Alltag also!
Warum ich nicht so wahnsinnig viele Freunde hab, weiß ich: Ich kann mir keine Telefonnummern merken, und ich gratuliert total ungern zu Geburtstagen.
Paare, die wie ihr aus zwei theoretischen Persönlichkeitstypen bestehen, führen eine intensive intellektuelle Beziehung, die die Basis für ihre spannende und anregende Partnerschaft bildet.
Oh, ja, der Kerl kann total intellektuell in verschiedenen Tonhöhen rülpsen. Aber er kann’s mir leider nicht beibringen. Menno.
Stundenlang könnt ihr euch in Diskussionen über Theorien, Möglichkeiten, den Sinn des Lebens, die Zukunft und tausend andere Dinge verlieren.
Ich: Und? Denkst du manchmal über deine Zukunft nach?
Kerl: Nö. Du?
Ich: Nicht wenn ich nicht muss.
Ihr liebt die Kreativität und den Einfallsreichtum des jeweils anderen und lasst euch gerne voneinander inspirieren.
Meine Kreativität lass ich in der Agentur, wo sie hingehört. Aber der Kerl ist total einfallsreich: Neuerdings haben wir ein Post-it an der Wohnungstür, auf dem steht: Schlüssel mitgenommen? Tja-haaa.
Mag sein, dass ein paar praktische Alltagsfragen wie die längst fällige Autoinspektion dabei unter den Tisch fallen, aber das interessiert euch herzlich wenig, denn ihr seid einfach glücklich miteinander in eurer ganz eigenen Ideenwelt!
Nee, Quatsch. Auto ist meine Sache und ich kümmer mich wie eine Glucke um Rocky, aber ich geb zu, dass meine Steuererklärung ein paar Monate zu spät beim Finanzamt angekommen ist.
In eurer Beziehung trifft ein klassischer Gefühlsmensch auf einen typischen Kopfmenschen.
Gefühlsgröner gegen Kopfkerl.
Ersterer ist sehr auf Harmonie bedacht, überaus herzlich und diplomatisch und entscheidet gerne nach seinem Bauch. Letzterer dagegen erträgt gelegentlichen Streit weit besser, äußert Kritik direkt und ohne Umschweife und trifft seine Entscheidungen sachlich und distanziert.
Ich: Guck mal, ich hab ne neue Hose gekauft. Wie findste?
Kerl: Kann man machen.
Ich: Wie, kann man machen? Sieht doch super aus?
Kerl: Sag ich ja, kann man machen.
Ich: „Kann man machen“ heißt „Mir doch egal“.
Kerl: „Kann man machen“ heißt „Ist deine Hose, wenn du die magst, isses okay“.
Ich: Also du magst sie nicht?
Kerl: Hab ich nicht gesagt.
Ich: Hast du wohl. (usw, siehe unten:)
Klar, dass es da häufig zu Missverständnissen und Spannungen kommen kann: Der Logiker von euch hält den Fühlenden häufig mal für komplett irrational und übertrieben emotional, während er sich umgekehrt von diesem immer wieder Gefühlskälte und Unsensibilität vorwerfen lassen muss.
Ich: Du liebst mich nicht mehr!
Kerl: Hast du schon wieder deine Tage?
Ordnung ist das halbe Leben und Organisation eine prima Sache, da seid ihr beide euch einig! Zuverlässigkeit ist euer zweiter Vorname – das schätzt ihr aneinander und wisst genau, dass ihr füreinander ein sicherer Hafen im Leben seid.
Ja, Ordnung ist das halbe Leben – und zwar meins. Wenn ich ein Gewürzregal hätte, würd ich die Döschen alphabetisch ordnen und alle Etiketten nach vorne drehen. Sleeping with the idiot, I know. Der Kerl ist eher so: reinkommen und alles fallenlassen. Immerhin weiß ich inzwischen, wo er alles fallenlässt. Da ist er ja zuverlässig.
Rituale und lieb gewordene Gewohnheiten prägen eure Beziehung und verleihen ihr Stabilität und Sicherheit. Beide mögt ihr eher das Vertraute als das Fremde und habt gern Klarheit und eine Perspektive vor Augen. Eure grundsätzlichen Werte und Ziele sind sehr ähnlich.
Schlafen, essen, fernsehen.
Hinsichtlich eures Zusammenlebens gibt es daher kaum Spannungen zwischen euch. Die vielen Grabenkämpfe rund um alltäglichen Kleinkram, in dem sich viele Paare aufreiben, kennt ihr nicht.
Bis auf die Grabenkämpfe ums Saubermachen. Der Klassiker.
(Love you, Spacko. Und: Das Bad müsste noch gemacht werden.)