Tagebuch 20. Oktober 2015 – Nur noch ein bisschen erkältet
Am Freitag rollte ich innerlich noch mit den Augen in Richtung meiner hustenden Kommilitoninnen – heute werde ich selbst zu einer trötenden Nervensäge werden. Allerdings nur im Seminar, die Vorlesung lasse ich ausfallen und gehe stattdessen wieder unter die Bettdecke.
Bis ich wieder was Spannendes erlebe, das über Taschentuchcount und gelbgrünen Auswurf hinausgeht (Oh look, made an MTV logo), möchte ich euch zwei lange Artikel aus der NYT ans Herz legen, die ich auch schon vertwitterte.
In The Lonely Death of George Bell wird erzählt, was passiert, wenn jemand in New York stirbt, der zunächst mal niemanden hat, der sich um ihn oder seine Hinterlassenschaft kümmert. Ein schönes Porträt eines bisher Unbekannten. Ich bin allerdings zweimal über obese gestolpert, ein Wort, von dem ich nicht wusste, was es in beiden Zusammenhängen zu suchen hatte, aber da mag ich inzwischen überempfindlich geworden sein.
The Strange Case of Anna Stubblefield ist anstrengender zu lesen, denn es geht um eine hochgebildete Frau, die sich (angeblich) in einen ihrer Schützlinge, einen Mann mit Lernschwierigkeiten verliebt, was schließlich vor Gericht landet. Ich hatte noch nie von facilitated communication gehört, um die es ebenfalls im Artikel geht.