Tagebuch Samstag, 12. Dezember 2015 – #12von12
Viel zu früh. Nochmal umdrehen.
Das ist Luise als Bildschirmhintergrund. Seit Jahren. Eigentlich seit ich sie besitze. Ich bin, was Bildschirmhintergründe angeht, eine sehr treue Seele. Der Schreibtisch meiner diversen MacBooks sieht seit ungefähr acht Jahren immer gleich aus. Ich versuche ab und zu mal einen neuen, aber der wird meistens nach einem Tag wieder zurückgeändert, weil mich ein anderer Hintergrund am Rechner anscheinend nervös macht.
Doch wachgeblieben. Erstmal gucken, was die Twitter-Timeline so empfiehlt. Hier war es Dietmar Dath.
Frühstück vor Referatsfolien. Ich hatte den Blogeintrag kurz nach Mitternacht online gestellt, aber es kam mir komisch vor, das schon als #1von12 zu taggen. Daher habe ich es nachgeholt. Und ich mag das Stadionbild so gern.
Völlig vergessen, die Adventskalenderpraline zum Frühstück zu knabbern. Ebenfalls nachgeholt.
In die Innenstadt zum Shopping gefahren. Ich kaufte nicht die abgebildete Weißwurstweihnachtsbaumdeko, sondern zwei Bleche für den Ofen. Mit nur einem Blech zu backen, ging mir nach drei Jahren dann doch auf den – Achtung – Keks. Ebenfalls erstanden: zwei neue Keksdosen und ein bisschen Nahrung. Verkniffen: eine gut gelaunte, dicke Glitzerballerina für den Weihnachtsbaum.
Zeug nach Hause getragen, Arbeitshandschuhe eingepackt, wieder losgegangen, noch was eingekauft. Mein erster selbst in irgendeine Wohnung getragener Weihnachtsbaum. Von mir aus könnte der das ganze Jahr stehen.
Dann begann Das Große Backen. Erstmal Vanillekipferl. Ich hatte vergessen, Vanillezucker anzusetzen (aufgeschnittene Schote in ein Glas mit Zucker packen, warten, fertig), weswegen ich auf gekauften Vanillezucker zurückgreifen musste. Ich behaupte, er schmeckt etwas chemisch, aber das ist vermutlich Einbildung. Die Kipferl sind mir etwas zu dunkel geraten, haben aber ein interessantes *ähem* Röstaroma.
Vanillezucker angesetzt.
Plätzchen nach dem Instagram-Rezept von @dasnuf gemacht anstatt mein gewohntes Rezept für Mürbeteig zu nutzen. Muss ich dringend verbloggen – das ist wirklich besser. Der Teig klebt weniger, lässt sich besser ausrollen, und die Kekse schmecken süßer (klar, deutlich mehr Zucker als in meinem Rezept).
Drittes Gebäck: Florentiner. Die idealen Instagramkekse, denn sie sind erstmal quadratisch. Na fast.
Um 15.30 wird Fußball geguckt. Oder im Hintergrund laufen gelassen, während man Kekse dekoriert, abwäscht und Candy Crush spielt.
Nach dem ganzen Zucker brauchte ich was Herzhaftes. Eisbergsalat ist ja eigentlich so schmackhaft wie Kleenex, aber neuerdings mag ich den Crunch von ihm wieder ganz gerne. Also dick auf eine geröstete Brotscheibe gepackt, Schinken dazu, noch eine Brotscheibe, die mit Dijonnaise bestrichen ist (das ist bestimmt ganz schlimm, das Zeug, aber ich liebe es), Käse drauf und Tomaten, Salz und Pfeffer, noch eine Brotscheibe. Nach dem Fotografieren Hand drauflegen und alles zusammenquetschen, damit es in den Mund passt.
Weil ich es kann und weil es mich glücklich macht.
PS: Es ist doch nicht alles heil von Hamburg nach München gekommen: Eine goldene Kugel ist kaputt.