Komischer Montag heute. Gestern war schon ein komischer Sonntag, als ich mich innerlich auf „Morgen um 9 in der Agentur sein“ einstellte, bis mir einfiel: Äh … nein.
Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich nicht weiß, wann ich wieder arbeite. Ich habe direkt nach dem Abitur angefangen zu jobben, auch während des Studiums (eigentlich habe ich eher gejobbt als studiert) und wusste immer, wann meine nächste Schicht im Kino, in der Kneipe, beim Kartenvorverkauf, in der Spedition oder bei der Zeitung ansteht. Und wenn ich das nicht wusste, hab ich angerufen und gesagt, komm, gib mir noch ne Schicht, schick mich auf einen Termin.
Heute sitze ich hier mit dem Morgenkaffee und gucke ein bisschen verloren in der Gegend rum. Offiziell hab ich Urlaub, aber es fühlt sich nicht wie Urlaub an, denn Urlaub war bei mir immer dadurch gekennzeichnet, dass ich Tage rückwärts runtergezählt habe, bis die Arbeit wieder anfing. Und jetzt weiß ich ja nicht, wann wieder Arbeit ansteht, also kann ich auch nirgends runterzählen.
Ich fühl mich grad wie mit 5, wenn Mama einen nicht vom Kindergarten abholt. Aber ich weiß auch, was gegen solche Stimmungen immer geholfen hat: Bücher.
Ich fang jetzt an, meine Liste abzuarbeiten. Oh sweet freedom.
(Ich könnte natürlich auch die Steuererklärung … )