Was schön war, Donnerstag, 4. Februar 2016
Getting things done.
Ich habe mich zu diversem Kleinkram aufgerafft: endlich mal wieder einen Arzttermin gemacht für den üblichen Dings-Werte-Check-up, der eigentlich schon im Januar dran gewesen wäre. Leergut weggebracht. Haushaltszeug gekauft wie Druckerpatronen, Sprühflasche zum Bügeln und Stopfgarn für die Lieblingssocken, die jetzt mal nicht weggeschmissen und neu gekauft, sondern geflickt werden. Wäsche gewaschen. Neue Bücher für die Stadion-Arbeit aus der Stabi geliehen und die letzten Kiefer-Bücher, die noch im Lesesaal lagen, zurückgegeben. Kram aus dem Keller geholt. Nicht gemacht, weil keine Lust mehr: Fahrrad aufgepumpt. Kommt heute dran.
Dann gesellte sich noch eine ungeplante Kleinigkeit-Erledigung dazu: Das Finanzamt München schickte mir eine Erinnerung, doch bitte meine Umsatzsteuervoranmeldungen von 2014 und 2015 endlich einzureichen. Ich so: WTF? Denn die sind natürlich brav und termingerecht ans Finanzamt Hamburg gegangen. Mein Steuerberater ist Donnerstags nicht zu erreichen, weswegen ich todesmutig selbst beim Finanzamt anrief. Eine freundliche Dame entschuldigte sich und meinte, das wäre bei Neuankömmlingen in München gerne so, dass die Daten nicht schnell genug nachgetragen würden. Deswegen wären Mahnungen rausgegangen, die auch nicht zu stoppen seien. Ich sah an dieser Stelle vor meinem inneren Auge kleine, garstige Roboter ohne Zeitgefühl in dunklen Räumen, die unbeeindruckt Mahnungen an alle Zuzügler*innen schicken, während von draußen menschliche Finanzbeamt*innen an die verbarrikadierten Türen hämmerten, doch bitte mit diesem sinnlosen Treiben aufzuhören – vergebens. Ein Roboter muss tun, was ein Roboter tun muss. Jedenfalls beruhigte mich die Dame, meinte, ich solle einfach alles ignorieren und so weitermachen wie vorher. Hm. Na gut. Ich bereite mich seelisch auf weitere Telefonate vor. Da kommt doch garantiert noch was.
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Kochen und backen.
Zum Mittag gab’s einen Rotkohlsalat und abends buk ich Käsekuchen ohne Boden. Eigentlich wollte ich mit dem Quark was Herzhaftes machen, aber ich hatte schon wieder vergessen was und Käsekuchen geht ja immer. Dachte ich. Bis mir nach dem Backen auffiel, dass der Boden eigentlich das Tollste am Käsekuchen ist. Wieder was gelernt.
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Lesen und netflixen.
Nach jeder Etappe im Studium kommt ein winziges Loch, in dem mein Kopf auf Stand-by schaltet. Das kenne ich inzwischen und halte es aus; in den ersten Semestern hat es mich allerdings wahnsinnig gemacht. Das fühlt sich ungefähr so an: Ich lerne besinnungslos auf ein bis sechs Klausur/en hin – und hänge nach der letzten erstmal drei Tage stumpf vor irgendwelchen Serien, allerdings immer voll schlechtem Gewissen, weil ich ja noch eine bis drei Hausarbeit/en schreiben muss oder mich selbst weiterbilden will. Seit drei Semestern ist das schlechte Gewissen weg. Ich weiß, dass ich immer hochkonzentriert bis zur Deadline, egal ob die der Uni oder selbstgewählt, arbeite, und ich weiß inzwischen auch, dass ich danach anscheinend eine Pause brauche. Oder will. Und die nehme ich mir jetzt auch. Die erste von zwei Hausarbeiten ist abgegeben, die Klausur ist durch, und bevor ich mit der nächsten Arbeit anfange, gönne ich mir entspannt ein paar Tage Rumhängen. Meine eigene Hibbeligkeit ist sowieso spätestens Montag wieder da. Vermutlich fange ich schon am Wochenende mit Bibliografieren an oder meinem üblichen, ach, guckste doch mal in die Academic Search nach Aufsätzen, nur so, nix Ernstes und zack! lese ich wieder stundenlang in der Gegend rum.
Und weil ich das inzwischen weiß, genoss ich gestern quasi einen Tag Urlaub. Das war schön.