„Normalerweise ist es ja so, daß in der Zeitung gerade die über Film schreiben, die Filme mögen, ja: wahre Filmfans sind und eine gewisse Liebe zum Medium mitbringen. Über Bücher schreiben Literaturkritiker, und selbst wenn das manchmal ein bißchen wie ein Schimpfwort klingt, so kann man doch nicht in Abrede stellen, daß diese Menschen in ihrem Leben schon das ein oder andere Buch gelesen haben und manche sogar großartig fanden. Anders wären sie wohl kaum Literaturkritiker geworden, denn soviel Geld wirft dieser Beruf wahrlich nicht ab, daß man ihn ohne ein Mindestmaß an Sendungsbewußtsein ausüben könnte.
Ãœber Blogs jedoch schreiben Blogkritiker, das sind die Allerschlimmsten. Denn das sind Leute, die in ihrem Leben noch kein einziges gutes Blog gelesen haben, die das Medium hassen, denen das alles irgendwie viel zu viel ist, zu doof, zu viel Logorrhoe, zu egoistisch, zu selbstverliebt, zu kulturell wertlos, zu beliebig, zu quatschig, zu bunt zu primitiv zu viel Pöbel zu lautzuschnellzuüberhaupt. Die von Blogs restlos überfordert sind. Die das Internet prinzipiell nur dann mögen, wenn es Medien von vorgestern aufbereitet. Die auch gar keine Lust haben, sich auf die Suche nach qualitativen Perlen zu machen und in nörgeligen Artikeln ihre eigene Lustlosigkeit thematisieren. (…)“
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