Was schön war, Dienstag, 8. März 2016
Viele feministische Links in meiner Timeline, kaum Chauvischeiße. Habe anscheinend die Mute-Filter im Griff.
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Nach dem epischen Rumgememme über meine Zeichenzahl las ich meine Kiefer-Hausarbeit noch mal, die ich Ende Januar abgegeben hatte. Wo ich direkt nach der Abgabe noch jedem Satz hinterhergetrauert hatte, der rausgeflogen war, konnte ich die Arbeit jetzt mit sechs Wochen Abstand deutlich besser würdigen. Was mich beim Wiederlesen gefreut hat: Die ist gut so. Klar hätte sie doppelt oder fünfmal so lang sein können, Belege hätte ich genug gehabt und auch noch genügend eigene Gedanken, aber so wie sie da jetzt steht, ist sie gut. Mein Kernargument ist anständig vor- und aufbereitet und man versteht es auch ohne größere Zeichenanzahl. Das passt schon so.
Dafür habe ich jetzt die sinnlose Panik, dass den Dozent*innen mein Kerntext zu kurz ist – der hat bei beiden Arbeiten ungefähr die Länge eines BA-Hauptseminars – und mir die Literaturnennung als Zeichenschinden ausgelegt wird. Ich hoffe mal, dass meine rege und interessierte Seminarteilnahme nicht den Eindruck einer faulen Schnarchnase hinterlassen hat, die sowas Albernes wie Zeichenschinden nötig hat.
Danke für eure zahlreichen Hinweise auf Literaturverwaltungs-programme. Wir kriegen von der LMU Citavi bzw. Endnote für lau, und ich habe zusätzlich noch in Papers investiert und mir Zotero angeguckt – aber ich verstehe bis heute nicht, wo der Vorteil von diesen Programmen liegt. Wenn ich in der Werbung beim Katalogtexten irgendwas gelernt habe, dann, den Überblick über 120 Seiten zu haben. Das scheint mir auch bei meinen Arbeiten zugute zu kommen; bisher habe ich immer alle Quellen wiedergefunden, wenn ich sie mir einmal notiert hatte, auch wenn ich das ganz altmodisch in einer Word-Liste mache und zu jedem Titel drei Stichworte notiere, warum der Text sinnvoll (oder sinnlos) ist.
Und natürlich weiß ich, wie praktisch das ist, wenn Fußnoten automatisiert erscheinen, aber ganz ehrlich: Ich mag diese Handarbeit. Ich mag das als Abschluss der Arbeit, noch mal über alles mit der Pinzette rüberzugehen. Deswegen (und nur deswegen, ähem) wäre ich eine miese Programmiererin geworden: Ich will viele manuelle Arbeitsschritte gar nicht vereinfachen und automatisieren. Ich sage nicht, dass ich gerne am Fließband stehen will, aber meistens machen mir leicht monotone Tätigkeiten eher Freude als Arbeit.
Aber ich höre ja immer auf meine Leser*innen und gucke mir die Programme deshalb noch mal brav an.
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Abends eine sehr nette Bekanntschaft bei Spätburgunder gemacht.
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Im Ofen überbackenes Käsebrot mit Zwiebeln rockt total, auch wenn F. ein bisschen leiden musste, so knutschtechnisch. Aber kein Mann, der mich liebt, wird mir Zwiebeln verweigern! Venceremos!