Snap Your Chap
Satellitenschüssel und good old aunty BBC sei dank: Gestern gab es auf BBC Three eine gar putzige Sendung über Männer und ihren kleinen Liebling. Oder ihren zu kleinen Liebling. Oder ihren gefühlt zu kleinen Liebling. Lawrence Barraclough, der Autor der Sendung, hatte sich vor ein paar Jahren endlich damit abgefunden, eben „nur“ mit 3 inches ausgestattet zu sein und sich sogar ein Gipsmodell von seinem Penis anfertigen lassen, um sich mit ihm auseinanderzusetzen.
Aus dieser „Skulptur“ entstand die Idee, auch anderen Kerlen die Gelegenheit zu geben, sich mit ihren Dödeln zu beschäftigen. Die Seite Snap Your Chap war geboren, auf der Männer ihre Männlichkeit (mal sehen, wie viele Umschreibungen ich noch unterbringen kann) fotografieren und einschicken können. Daraus entstand sogar eine Ausstellung (My Penis and Everyone Else’s), wo arglose, heterosexuelle Männer zum ersten Mal eine ganze Pimmelparade betrachten konnten. Und in den Ausstellungsräumen stand ein Zelt mit einer Polaroidkamera, wo Besucher dann … ihr ahnt es schon.
Ich hatte das Gefühl, dass die Jungs es ziemlich spannend fanden, mal die ganze Bandbreite von Penissen zu sehen, anstatt sich egozentrisch immer nur mit dem eigenen zu beschäftigen. Während Frauen ja die ganze Zeit nackte Weiber in jedem Medium zu sehen kriegen und schön Komplexe entwickeln können, gibt es in der Werbung recht wenige männliche Genitalien zu sehen. Mir fällt jedenfalls nur die schicke Parfumwerbung von Yves Saint Laurent ein. Außerdem entwickelten sich in der Ausstellung ziemlich zwanglose Gespräche von Mann zu Mann, die anscheinend sonst eher nicht geführt werden. („Wie masturbiert man ohne Vorhaut?“)
Daher: Free your mind, Jungs. Handy in die Hose und los geht’s.
(So eine Aktion für Frauen hätte ich persönlich um einiges aufklärerischer und vor allem lustiger gefunden als Frau Roches Stinkebuch.)
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Edit: Cem hat eine kleine charmante Ergänzung zur Penisproblematik – ein paar unschuldige Ausschnitte aus Days of Darkness, wo infizierte Zombies ihre Genitalien verlieren. Nicht sicher für die Arbeit, und gegessen sollte man auch schon haben. Das wär doch was für René …