Was schön war, Donnerstag, 23. Juni 2016 – Uni, Feedback, Gin

Gestern waren es in München über 30 Grad, und nein, das ist nicht schön. Ich persönlich empfinde alles über 20 Grad als persönlichen Affront, aber gegen das Wetter kann ich bekanntlich nichts machen. Was ich aber machen kann: meinen Lieblingsrock anziehen, der so lang ist, dass er im Wind leicht über meine nackten Füße streift.

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Und heute creme ich mir nicht nur Arme und Gesicht und doppelt den Nacken ein, sondern auch die Füße. Auf denen habe ich nämlich Sonnenbrand. Von ungefähr 30 Minuten in Etappen draußen. Stupid summer.

Sehr schönes Rosenheim-Seminar gehabt. Es zeichnet sich immer mehr ab, dass die alten Kategorien „entartet“, im Widerstand, in der inneren Emigration, emigriert, angepasst, Mitläufer in der Kunstwelt nicht so recht funktionieren. Als ich ansprach, dass mir das schwer fällt, die Künstler im Seminar (keine Künstlerinnen) sprachlich zu fassen, meinte der Dozent: „Vielleicht gibt es noch keine Vokabeln für das, was die Kunst damals war.“ Nach 1945 war es vermutlich einfacher, alles in Gut und Böse und „Wir haben von allem nichts gewusst“ einzuteilen. Das klappt heute nicht mehr, und ich bin sehr gespannt darauf, was in gut einem Jahr in den Wandtexten der Galerie Rosenheim zu lesen sein wird.

Danach wieder ein ebenso spannendes und lehrreiches Seminar zur Kindheit und Jugend im 19. Jahrhundert gehabt. Zum Tagesabschluss Feedbackgespräch mit der Dozentin in der Biografieforschungsübung: „Bestes Referat im Seminar.“ Das kleine Achtsemester hat endlich den Topf am Ende des Regenbogens gefunden.

Für unsere letzte Sitzung in gerade mal drei Wochen (WO IST DAS SEMESTER SCHON WIEDER HIN?) hatte uns die Dozentin die Aufgabe gegeben, unsere Lieblingsbiografie im Kurs vorzustellen. Da ich eine Zeitlang exzessiv Biografien gelesen habe, stehe ich seit Tagen vor meinem Regal und denke: „Die da. Nee, die! NEIN, DIE!“ Ich erwähnte das gestern, woraufhin die Dozentin meinte, dann solle ich einfach drei mitbringen.

Jetzt stehe ich vor dem Regal: „Die drei. Nee, die! NEIN, DIE!“

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Abends freudig vor mich hingearbeitet und dabei sehr gute Gesellschaft gehabt. Kippe jetzt übrigens meinen Bombay Sapphire weg.

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