Grace is Gone
Stan (John Cusack) arbeitet bei Homestore, einem Laden, in dem sich die Angestellten morgens per Schlachruf auf ihre Kunden einstimmen. Er trägt eine unmoderne Brille und wohnt in einem klassischen Gipswand-Häuschen in den USA. Eine gelbe Schleife auf seinem Auto weist darauf hin, dass ein Angehöriger gerade in den Krieg gezogen ist. Und als eines Tages zwei Militärangehörige vor Stans Tür stehen, weiß er, dass seine Frau Grace nicht mehr zurückkommen wird.
Grace is Gone beschreibt, wie Stan versucht, seinen zwei Töchtern, die 12 und 8 Jahre alt sind, vom Tod ihrer Mutter zu erzählen. Er bringt es nicht fertig, es ihnen einfach so zu sagen; stattdessen packt er sie ins Auto und lässt sie ein Ziel wählen, zu dem sie jetzt gerade möchten. Die kleine Dawn entscheidet sich für Enchanted Gardens, einen Vergnügungspark, und deswegen sind die drei nun Tage und Nächte unterwegs.
Im Laufe der Zeit erfahren wir in wenigen Worten und kargen Bildern etwas über das Verhältnis der Kinder zu den Eltern, der Vergangenheit des Vaters, wie es den Mädchen damit geht, nur ein Elternteil zu haben und ständig um den anderen Angst haben zu müssen, über das Erwachsenwerden und das Erwachsensein. Und dass es für Ausnahmesituationen kein Patentrezept gibt, sondern jeder anders mit seinen Tragödien klarkommen muss. Grace is Gone verzichtet auf den großen Soundtrack (Clint Eastwood kann ja auch nur Klavier), die großen Bilder und die großen Emotionen. Und trotzdem hat man nach anderthalb Stunden das Gefühl, sehr viel gesehen und sehr viel mitgemacht zu haben.