Le fabuleux destin d’Amélie Poulain

Le fabuleux destin d’Amélie Poulain
(Die wunderbare Welt der Amélie, F 2001)

Darsteller: Audrey Tautou, Mathieu Kassovitz, Rufus
Drehbuch: Guillaume Laurant, Jean-Pierre Jeunet
Kamera: Bruno Delbonnel
Musik: Yann Thiersen
Regie: Jean-Pierre Jeunet

Stell dir einen verregneten Sonntag vor. Du liegst im Bett, kuschelst dich in deine Decke, hörst dem Regen am Fenster zu und trinkst Kakao. Im Videorecorder liegt Die fabelhafte Welt der Amélie und wartet auf dich.

Du drückst auf den Startknopf. Und plötzlich geht die Sonne auf.

Dein Bett kann fliegen, deine Decke ist aus Sternen, der Regen klingt wie Kristall, und dein Kakao schmeckt wie Champagner. Eine kleine, fantastische Welt sprudelt aus dem Fernseher in dein Zimmer. Dir werden große und kleine magische Geschichten erzählt: die Geschichte zweier Träumer, die zueinander finden, weil sie für keinen anderen Menschen auf diesem Planeten bestimmt sind. Die Geschichte eines Malers, der erst durch Fernsehschnippsel ein Bild vollenden kann. Die Geschichte eines Mannes, der seine kleine Welt nur verlässt, weil sein Gartenzwerg es ihm vorgemacht hat. Die Geschichte einer trauernden Witwe, die Post von ihrem toten Mann aus dem Himmel bekommt. Und dazu viele weitere, liebevolle Geschichten von Menschen, die von Amélie glücklich gemacht werden. Und du gehörst auch dazu.

Du lachst mit den Menschen im Bilderbuch-Paris, wenn Amélie es dem bösen Gemüsehändler heimzahlt. Du weinst mit ihr, wenn sie vor Schmerz zu Wasser zerfließt, weil ihre große Liebe sie mit dem belanglosen Satz „Bist du das da auf dem Foto?“ anspricht, anstatt ihr einen Regenbogen zu erzählen. Oder mindestens ein Einhorn zu schenken. Du siehst fasziniert zu, wie das Geheimnis des Mannes gelüftet wird, der ständig Fotos in Passbild-Automaten macht und sie immer zerreißt und wegwirft. Du lernst, dass eine Katze in Paris gerne Kindergeschichten zuhört, dass manche Menschen weinende Sportler mögen und dass es ein guter Ersatz für Sex sein kann, Crème brulee mit dem Löffel aufzuknacken.

Und wenn der Film zu Ende ist, bleibt ein ganz warmes Gefühl im Bauch zurück und ein Lächeln in deinen Augen. Und egal, wer dich an diesem verregneten Sonntag noch anspricht, du möchtest ihn umarmen. Einfach, weil es nicht anders geht.

Eine Antwort:

  1. Besser lässt es sich nicht beschreiben !