Was schön war, Samstag, 1. April 2017 – Spieltach
Für die letzten fünf Heimspiele des FC Bayern habe ich eine geliehene Jahreskarte. Jetzt ist es wieder warm genug für Frau Schönwetterstadiongängerin, jetzt will ich auch wieder live dabei sein. Gestern spielte Bayern gegen Augsburg, denen ich neuerdings noch gewogenerer bin als den Münchnern, weswegen das ein sehr seltsamer Stadionbesuch war. Als der FCB in der Hinrunde in Augsburg spielte, was ich auch hin- und hergerissen, aber sobald ich in der WWK-Arena saß, war klar, wem ich die Daumen drückte (allerdings vergebens). Die Entscheidung kam aus dem Bauch und fiel auch nicht schwer, denn es war schließlich ein Augsburger Heimspiel. Gestern saß ich aber nun in eigentlich „meiner“ Arena – und drückte dem Gastverein die Daumen. Ich trug ein grünes Shirt, kein rotes, versuchte in den Anfangsminuten irgendwie neutral zu bleiben, was sich aber beim ersten Tor für den FCB erledigt hatte. Der FCB ist schon halbwegs Meister, Augsburg hingegen kämpft gegen den Abstieg, weswegen ich ihnen noch mehr ein paar Punkte wünschte. Das blieb gestern allerdings beim Wünschen, denn der FCA verlor null zu sechs und spielte dabei auch so richtig schön scheiße. Gut, mag sein, dass ein paar Spieler für das wichtigere Duell am Mittwoch gegen Ingolstadt geschont werden (ich habe eine Karte und werde laut brüllen), mag auch sein, dass man eh nicht mit Punkten rechnete, aber dass man sich so abschlachten lässt, fand ich doch sehr schade.
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Bei der Rückfahrt aus Fröttmaning erwischte ich eine U-Bahn, die nicht erst am Stadion eingesetzt wurde, sondern schon aus Garching kam. Darin saß eine Touristengruppe, die eher verschreckt als amüsiert auf die brachiale Horde von roten Trikots reagierte, die sich da plötzlich in ihre schöne ruhige U-Bahn ergoss. 75.000 Menschen auf einem Haufen sind aber auch echt ne Menge. Einige überschwänglich gut gelaunte Fans stimmten dann die üblichen Gesänge an, und ich dachte augenrollend, och, haltet doch die Klappe, als einer der Touris lautstark zu einem Mitsitzer sagte: „Ich sehe, die Fußballkultur hat sich nicht geändert, seit ich aus München weg bin“, woraufhin ich augenrollend dachte, och, halt doch die Klappe. Einer der FCB-Fans beschwerte sich, dass niemand im Waggon mit ins Triumphgeheul einstimmte: „Nix los hier! Alles Touris! Wo kommts ihr denn her?“ Ein anderer trocken: „Aus Augsburg.“ Großes Gelächter, Verbrüderung, alles wieder gut und ruhig. Ich zückte mein iPhone und las.
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Abends bereitete ich mal wieder ein Tasty-Rezept zu, das ich vorgestern auch schon gegessen und daher Brokkoli übrig hatte. Das hat so gut geschmeckt, das wollte ich gleich noch mal essen.
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Nichts für die Uni gemacht. Kopf ausgeschaltet und fünf uralte Masterchef-Australia-Folgen nachgeguckt, weil’s so schön ist. Warum das so ist, steht nicht nur bei mir, sondern auch bei Adam Cadre. Danke an @ttepasse für den Hinweis auf diesen sehr langen Blogeintrag. Die neue Staffel geht übrigens nach Ostern los und ich bin schon sehr hibbelig.