Was schön war, Freitag, 2. Juni 2017 – Doctor’s Orders
Vormittags saß ich länger bei meiner Hausärztin, um so Grundzeug abzuklären, das nicht ins Blog gehört. Bzw. eigentlich saß ich nicht bei meiner Hausärztin, sondern bei einer anderen Ärztin, die für sie freitags da ist. Da einige Untersuchungen aber zeitnah gemacht werden sollten, wartete ich nicht, bis in vier Wochen ein Termin bei meiner Ärztin frei gewesen wäre, sondern nahm den gestrigen.
Die Ergebnisse waren alle so, wie ich sie haben wollte, was mich sehr erleichtert hat. Die Ungewissheit war auch ein Grund, warum es in den letzten Tagen hier etwas ruhiger war; das lag doch mehr auf meiner Seele als ich dachte. Aber seit gestern weiß ich, dass alles in Ordnung ist, und deswegen verschlief ich gestern auch fast den ganzen Nachmittag; da war mir anscheinend ein sehr großes Gebirge vom Herzen gefallen.
Die neue Ärztin kannte mich noch nicht, weswegen wir erstmal über meine Krankheitsgeschichte, Lebensgewohnheiten und mich sprachen, und irgendwann waren wir dann bei Herrn Kiefer, Louise Bourgeois, Rebecca Horn, abends schön kochen und bloß nicht auf das Löffelchen Sahne mehr achten, Essen als Genuss und Walken, das auch zügiges Spazierengehen sein darf, so lange es mindestens 30 Minuten sind, am besten dreimal die Woche. Die Dame war sehr zufrieden mit mir und zitierte Rainer Hunold, der mal gesagt haben soll: „Der liebe Gott hat mich nicht dünn gewollt.“ Und dann meinte sie noch, ich hätte so eine Begeisterung für Kunstgeschichte, ich sollte auf jeden Fall promovieren.
Ich habe jetzt also quasi eine ärztliche Anweisung, und wenn ich schon beim Essen und bei der Bewegung alles richtig mache, wäre das ja total fahrlässig, diese Anordnung zu ignorieren.