Was schön war, Samstag, 10. Juni 2017 – Luxus

Luxus: genug Geld zu haben, um einkaufen zu gehen, ohne auf Preise achten zu müssen. Im Supermarkt zwischen überquellenden Regalen zu stehen, in der Obst- und Gemüseabteilung so viel wunderbare Ware zu finden. In meinem Einkaufswagen landeten Kirschen, Zitronen, Äpfel, Paprika, eine Gurke, dann ging ich zum Metzger, um mir Pastrami zu gönnen, die für mich kein Alltagsprodukt ist, warum auch immer. Ich kaufte für mich frisch geschnittenen Käse, meine Lieblingspasta, die etwas teurer ist als die Hausmarke, aber auch viel besser schmeckt, und freute mich darüber, Geld zu haben, um es für Dinge ausgeben zu können, die mir Freude machen.

Luxus: zu wissen, man liegt richtig gut in der Zeit und kann die Masterarbeit auch mal einen Tag liegen lassen. Ich habe sie gestern überhaupt nicht angeguckt und setze mich dafür heute an den Schreibtisch.

Luxus: die Zeit zu haben, eine Zeitung durchzulesen. Also richtig durchzulesen, auch die Artikel im Wirtschafts- und Finanzteil, die ich unter der Woche manchmal nicht mal angucke, weil es schon so spät am Abend ist und ich keine Lust mehr auf Dinge habe, die ich nicht sofort verstehe, so wie ich das Feuilleton verstehe.

Luxus: ein bequemes Bett, tiefer Schlaf. Okay, bis auf das übliche Aufwachen mitten in der Nacht, weil mir ein guter Satz zu Lüpertz eingefallen ist, mit dem ich ihn sehr effektiv von Kiefer absetzen kann. Mir selbst per iPhone gemailt, was irgendwie auch totaler Luxus ist (die Einfachheit von Dingen wie WLAN). Und es ist Luxus, nachts Aufgeschriebenes am nächsten Morgen lesen zu können, weil man es getippt anstatt im Halbschlaf handschriftlich irgendwo hingeschmiert hat.