Men in Black II
Men in Black II
(USA, 2002)
Darsteller: Will Smith, Tommy Lee Jones, Lara Flynn Boyle, Johnny Knoxville, Rip Torn, Rosario Dawson
Drehbuch: Robert Gordon, Barry Fanaro
Kamera: Greg Gardiner
Musik: Danny Elfman
Regie: Barry Sonnenfeld
Agent J (Will Smith) verstößt in Men in Black II gegen eine wichtige Regel des Men in Black-Codes: Er löscht bei einer Zeugin, die außerirdische Aktivitäten beobachtet hat, nicht das Gedächtnis. Sie wird sich also an ihn erinnern. Sie wird sich an seltsame Außerirdische, schicke Waffen und die schwarz gekleideten Agenten erinnern.
Da geht es ihr wie uns, die Men in Black I gesehen haben. Auch wir erinnern uns an all das. Und während wir gemütlich mit Popcorn im Kino sitzen, haben wir die ganze Zeit das Gefühl, hey, das kenn ich, hey, das hab ich schon mal gesehen, hey, warte mal, das auch …
Nicht, dass das schlecht wäre. Men in Black I war ein äußerst gut gemachter, sehr lustiger und mit einer Menge Ideen aufwartender Film. Das dumme ist nur: Von einer Fortsetzung erwarte ich etwas mehr als genau dasselbe wie im ersten Teil. Ich erwarte einen perfekt gemachten, verdammt lustigen und mit noch mehr neuen Ideen aufwartenden zweiten Teil. Und diese Erwartung wird leider nicht erfüllt. Men in Black II verlässt sich auf genau dasselbe Rezept, das Teil I so erfolgreich gemacht hat – siehe oben: seltsame Außerirdische, schicke Waffen und schwarz gekleideten Agenten, die zugegebenermaßen sehr unterhaltsame Dialoge führen.
Aber es passiert eben nichts wirklich Neues. Die Story ist so nah am ersten Teil, dass man von Anfang an schon die Schlussszene vor Augen hat. Die Charaktere sind, sobald Agent K (Tommy Lee Jones) vom Postboten wieder zum Agenten gemacht wird, genau die gleichen wie im ersten Teil. War Will Smith am Anfang wenigstens noch der Boss, wird er, sobald Tommy Lee Jones wieder da ist, wieder zum Grünschnabel. Die Außerirdischen sind dieselben, und sie werden sogar mit den gleichen Gags auf der Leinwand begrüßt: Die Worm Guys kommen wieder zum Vorschein, als die Agenten sich Kaffee holen wollen. Selbst die Marlboro-Stange aus dem Duty Free-Shop ist wieder dabei. Tony Shalhoub erleben wir wieder als Pfandhausbesitzer, dem der Kopf nachwächst, und Johnny „Jackass“ Knoxville als böser Alien-Sidekick sieht mit seinem Junkie-Make up fast genauso aus wie Vincent „Die Schabe“ d’Onofrio im ersten Teil. Auch Mops Frank ist wieder mit von der Partie: Er hat sich allerdings ein wenig verbessert. Er darf für kurze Zeit J’s Partner sein und hat dabei den besten Moment im Film, als er sich, wie es Hunde halt tun, aus dem offenen Autofenster lehnt und … “I will survive” intoniert, so wie es Außerirdische eben tun: “And so you’re back, from outer space, I just walked in to find you here with that sad look upon your face …” einfach großartig.
Ist Men in Black II also ein schlechter Film? Kommt drauf an, was man will. Ich hatte, wie gesagt, auf ein bisschen mehr Abwechslung gehofft. Aber wenn man seine Erwartungen wieder auf das Niveau des ersten Teils runterschraubt (der ja nicht der schlechteste Film war), hat man ne Menge Spaß. Und irgendwie ist es doch schön, die ganze, schräge Bagage wiederzusehen. Aber für den dritten Teil hätte ich doch gerne mal eine Story, die sich nicht um etwas Großes dreht, was in etwas Kleinem versteckt ist, wo J nicht am Ende in irgendwelchen Außerirdischen steckt und wo vor allem Michael Jackson mal gar nicht auftaucht.