Was schön war, Samstag, 17. März 2018 – Alles drumrum
Gemeinsam aufwachen, kuscheln, gemeinsam wieder einschlafen. Es wird nie langweilig.
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Neue Espressobohnen angetestet, nämlich diese hier mit einem kleinen Anteil an Kona-Kaffee, den ich bis dahin noch nicht kannte. Der Espresso hat einen deutlichen Nussgeschmack, der mit Milch etwas gemildert wird, aber immer noch da ist. Mich macht es allmählich irre, dass so viele Espresso- oder Kaffeesorten nach Schokolade oder Kakao schmecken sollen, aber ich schmecke immer nur Nuss. Wobei Nuss auch super ist. Nichts gegen Nuss.
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Dann war die Zugfahrt nach Augsburg nett, weil der Zug leer und pünktlich war. Die Tram zum Stadion kam recht schnell. Wir trafen die charmante Kristaldo auf dem Weg. Die Kontrolle bei den Damen war die kürzeste ever, ich glaube, ich war in einer Minute durch. Auf meiner FCA-Bezahlkarte war noch genug Geld für eine Apfelschorle. Ich war perfekt angezogen mit meinen drei Lagen am Oberkörper und zwei untenrum, meinen zwei Paar Socken und den Springerstiefeln. Meine Decke wärmte auch sehr schön. Ich konnte über den Kaschperl lachen, mich wie immer am Kid’s Club erfreuen und dem Schiri bei sehr ausführlichen Aufwärmübungen zugucken, unter anderem einem perfekten Planking. Nach dem Spiel erwischten wir auch sehr schnell eine Tram und erreichten dadurch den frühen Zug zurück nach München. Und obwohl der einer von der kürzeren Sorte war, fanden wir beide einen Sitzplatz, wenn auch nicht nebeneinander. Ich saß neben einigen Werderfans, von denen einer seine Bierflasche nicht öffnen konnte, woraufhin ihm jemand mit einem Augsburg-Schal seinen Flaschenöffner lieh. Zwei mitfahrende Engländer konnten sich kaum darüber beruhigen, dass die zwei Fanlager sich halfen anstatt sich zu kloppen.
Über die 90 Minuten Fußballspiel dazwischen möchte ich wirklich, wirklich nicht reden, denn dazu müsste ich sehr undamenhafte Ausdrücke verwenden.
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Einer der Gründe, warum ich trotz meiner derzeitigen Probleme mit Twitter nicht ganz von diesem Dienst lassen kann: Threads wie dieser hier der Historikerin Natasha Varner, die das Verhältnis von irischen Einwanderern zu schwarzen Amerikanern in der Zeit vor dem Bürgerkrieg beleuchtet. Mit Links zum Weiterlesen.
Oder dieser hier, den eine, soweit ich das erkennen kann, einfach interessierte Illustratorin startete, die sich fragte, warum auf einem Foto einer Marinebiologiekonferenz 1971 die einzige Person, die keine Bildunterschrift hatte, eine schwarze Frau war – und Twitter um Hilfe bat, um herauszufinden, wer die Dame ist. Mit Erfolg. (Wenn ihr den ersten Tweet direkt anklickt, also aufs Veröffentlichungsdatum geht, kommen die ersten Antworte und Hinweise, die ich auch sehr lesenswert fand.)
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Der Link ging die letzten Tage schon rum, ich vertwitterte ihn auch schon, aber ich möchte ihn noch mal im Blog haben (via Vorspeisenplatte). Es geht um ein Ehepaar mit Tochter im Teenageralter, die vor zwei Jahren zwei unbegleitete afghanische Jungen aufgenommen hat. Nach dem Lesen des Artikels ist mir noch unklarer, wie jemand Afghanistan als sicheres Herkunftsland bezeichnen kann. Über Dinge wie einen teilweise völlig fehlenden Staat, in dem man sich als Bürger oder Bürgerin fühlen kann und weiß, dass man in vielen alltäglichen Kleinigkeiten auf ihn vertrauen kann sowie auf die gesellschaftliche Übereinkunft seiner Bürger und Bürgerinnen – dass also solche elementaren Dinge einfach nicht vorhanden sein können, darüber habe ich hier in Deutschland lebend schlicht noch nie nachdenken müssen.
„Die Familie war ohne Vater und damit ungeschützt. Die Mutter konnte froh sein, dass ein anderer Mann sie heiratete, denn eine Frau kann ohne einen Mann dort nicht leben. Der andere Mann jedoch wollte die Kinder aus der ersten Ehe nicht übernehmen. Es gibt außer Salman noch einen jüngeren Bruder. Und zu diesem Zeitpunkt auch noch eine ältere Schwester. Diese ist offenbar mittlerweile ebenfalls verstorben oder umgebracht worden. Er hat nicht einmal ein Bild von ihr auf seinem Handy. „Mädchen darf man nicht fotografieren, dann können sie nicht mehr heiraten…“, so würden die Leute denken, sagt er.
Salman gelang es, seinen Anteil am Elternhaus zu verkaufen. Mit diesen achttausend Dollar hat er sich seine Flucht finanziert. Er hätte kaum seinen Bruder und seine Mutter zurückgelassen, wenn es nicht ausreichend lebensbedrohliche Gründe für eine Flucht gegeben hätte. Sie, die Taliban, hätten es dann auch auf ihn abgesehen, auf die ganze Familie. Mit fünfzehn Jahren ist man erwachsen dort. Salman erzählte, dass ein örtlicher Mullah, oft die einzige Gerichtsbarkeit auf dem Land, schließlich einen Bann gesprochen hätte. Man solle den jüngsten Bruder, damals gerade einmal 8 Jahre alt, verschonen. Die Familie sei genug bestraft worden. Im Februar 2016 kam Salman in Rosenheim an. Das ist jetzt gerade einmal zwei Jahre her.
Immer wieder erzählt Salman von seinem Vater. Dieser war sicher sehr streng. Er gab ihm aber auch mit auf den Weg, er – Salman – habe zwei Hände zum Arbeiten und er solle deshalb niemals kriminell werden. Man merkt ihm an, wie wichtig ihm dieser einfache Satz ist.
Wenn er von seiner Heimat und dem Leben dort erzählt, ergibt sich das Bild eines sehr rohen Überlebens. Die Abwesenheit fast jeglicher staatlicher Strukturen ist für uns kaum vorstellbar. In einer solchen Umgebung war sein Vater Polizist. Und sicherlich daher, mitsamt seiner Familie, für Viele ein Dorn im Auge.“