Tagebuch, Donnerstag, 26. April 2018 – Zzzz
Mein Wecker sollte um 7 klingeln, ich wurde aber rüde durch eine Kehrmaschine vor meinem gekippten Fenster geweckt, so gegen 6.30 Uhr. Ich ging ins Bad, begann die morgendlichen Vorbereitungen, dachte mir dann aber total schlau, ach, die paar Minuten bis 7 schließt du einfach noch mal die Äuglein. Ich erspare euch die weiteren Details, aber mein Tag fing deutlich später an als geplant.
Ich verschob daher den einen Ausstellungsbesuch für die nächste Fehlfarben-Aufnahme auf heute, setzte mich stattdessen an den Schreibtisch und arbeitete vor mich hin. Zwischendurch ging ich einkaufen, las Zeitung und belegte mir ein herrlich frisches Weißbrot mit Avocadoscheibchen, auf die ich Reste der Hollandaise verteilte, die vom Anspargeln vorgestern übrig geblieben waren.
Abends kam F. vorbei, wir tranken Fanta und Wein (in getrennten Gläsern), holten zwei Wochen Gespräche nach, die durch seine Erkältung und meinen Hamburg-Aufenthalt nur angerissen wurden und gingen viel zu spät ins Bett. (Weswegen ich heute schon wieder meinem Zeitplan hinterherhinke!)
—
Vom Mut, sich selbst zu feinern
Die FAZ mit einer kleinen Kulturgeschichte des Geburtstags. Ich verlinke mal uneitel meine Hausarbeit zum ähnlichen Thema.
„Neben Kerzen, Kuchen und Geschenken ist das Geburtstagsfest nichts weniger als eine Errungenschaft der Moderne. Oder, pathetischer formuliert: Wer zum Geburtstag einlädt, feiert damit automatisch die Werte der Aufklärung.
Ein bloßer Untertan jedenfalls wäre niemals auf den Gedanken gekommen, sich selbst zu feiern; höchstens seinen weltlichen, geistlichen oder göttlichen Herrn. Bevor man das Ich preisen konnte, musste man es erst einmal erkennen. Wenn wir heute also selbstverständlich des Datums unserer Geburt gedenken, zelebrieren wir uns als freie, aufgeklärte, selbst denkende Individuen, die nicht mehr unter der Knute irgendeines Herrschers stehen. Celebrari aude – habe den Mut, dich selbst zu feiern.“
—
A Lynching Memorial Is Opening. The Country Has Never Seen Anything Like It.
In Alabama wurde eine bemerkenswerte Gedenkstätte errichtet: das erste Memorial in den USA für gelynchte Schwarze. Als Inspiration, auch für die künstlerische Gestaltung, dienten das Apartheid Museum in Johannesburg sowie das Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin.
„The National Memorial for Peace and Justice, which opens Thursday on a six-acre site overlooking the Alabama State Capitol, is dedicated to the victims of American white supremacy. And it demands a reckoning with one of the nation’s least recognized atrocities: the lynching of thousands of black people in a decades-long campaign of racist terror.
At the center is a grim cloister, a walkway with 800 weathered steel columns, all hanging from a roof. Etched on each column is the name of an American county and the people who were lynched there, most listed by name, many simply as “unknown.” The columns meet you first at eye level, like the headstones that lynching victims were rarely given. But as you walk, the floor steadily descends; by the end, the columns are all dangling above, leaving you in the position of the callous spectators in old photographs of public lynchings.“
—
Noch nicht ganz fertig durchgehört, aber ich empfehle den Podcast über Kaffeegenuss einfach mal weiter. Verlinkt ist die Folge mit Bosch, bei dem ich auf Instagram immer gerne sehe und lese, welchen Kaffee er gerade trinkt.