Tagebuch, Sonntag bis Dienstag, 5. bis 7. August 2018 – Yay, nay, Serienkonsum
Derzeit treibe ich auch durch die Hitze sehr behäbig durch meine Tage. Am Samstag passierte aber etwas, das mich das ganze Wochenende elektrisierte und mich am Montag um eine Minute nach neun bei jemandem anrufen ließ, bevor viele andere es tun. Das war ein sehr vielversprechendes Telefonat und ihr müsst jetzt mal blind die Daumen drücken.
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Gestern führte ich dann leider ein weitaus weniger erfreuliches Gespräch: Die Erb*innen von Carl Grossberg möchten sich nicht so gerne in die Karten bzw. mich in den Nachlass gucken lassen. Ich gehe auch hier nicht weiter ins Detail, aber ich bin nicht die erste, die eine Absage kriegt. Mein Gesprächspartner in einer Galerie, über die ich den Kontakt herzustellen versucht habe, wird nochmal nachfragen, machte mir aber nicht viel Hoffnung auf ein besseres Ergebnis.
Daher schrieb ich zügig eine Mail an den Doktorvater mit der Bitte um ein Gespräch, denn meine ursprüngliche Idee ist ohne einen Einblick in den Nachlass eher doof. Der Mann ist aber gerade in den wohlverdienten Sommerferien wie irgendwie die halbe Stadt. München im August ist fast so seltsam wie Paris im August – keiner mehr da. (Die kommen alle erst zum Oktoberfest wieder.)
Zurück zur Diss: Klar kann ich mich auch bei den bisherigen Quellen über Grossberg bedienen – gerade die eine Diss von 1990 beschreibt viele Dinge und Werke, die ich noch nicht kannte –, aber das kann’s ja auch nicht sein, da nur abzuschreiben. Aber: Ich kann meine Protzen-Recherchen auch in andere Zusammenhänge bringen, was mir bei der Referatsvorbereitung für die Korrekturfee aufgefallen ist. Aber wenn ich ehrlich sein darf, hatte ich mich des Öfteren nur deshalb so diszipliniert durch den banalen Protzen gewühlt, weil ich Naivling dachte, dass irgendwann mein geliebter Grossberg kommt.
(Habe ich jetzt etwa umsonst zwei Stunden lang gescannt? Für über 30 Euro? Ja, Anke, genau *das* ist jetzt dein Problem.)
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Gestern regnete es in der Maxvorstadt für ungefähr eine Viertelstunde und ich behaupte, es kühlte sich auf 30 Grad ab.
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Und wir hatten Stromausfall! Total aufregend! Ich wunderte mich ein paar Minuten, dass mein Handy, an dem ich gerade rumdaddelte, von W-LAN auf LTE umschaltete, dachte mir aber nichts dabei. (Das Internet. Ein ewiges Rätsel.) Erst als ich mir frische Eiswürfel holen wollte, fiel mir das fehlende Licht im Kühlschrank auf und dann die schwarze Routerbox. Ich guckte in meinen Sicherungskasten – jeder Schalter da, wo er sein sollte. Ich ging ins Treppenhaus und versuchte, das Licht anzuknipsen – nichts. Aha. Es ist also nicht nur meine Wohnung. Dann ging ich tapfer fünf Stockwerke nach unten – wegen des Stromausfalls wusste ich, dass ich sie auch wieder hochgehen musste anstatt den Fahrstuhl zu nehmen und wir wissen ja, wie doof Treppensteigen für meinen kleinen Klumpfuß ist – und guckte, wie es der Leuchtreklame des Getränkemarkts gegenüber ging. Die war auch aus, im Laden war kein Licht, die Jungs standen vor dem Laden und meinten, der Ekeda fünf Häuser weiter sei auch schon dicht, hier hätte gerade niemand Strom. Ich kletterte wieder nach oben und wollte gerade die Stadtwerke anrufen, als meine Routerbox lustig klickte und der Strom wieder da war.
Da habe ich dann auch sofort meine Powerbank wieder aufgeladen, die total leer war, und ich will mir jetzt eine Taschenlampe kaufen. (Den Sicherungskasten konnte ich noch mit der iPhone-Lampe beleuchten.)
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Die neue Staffel von Orange is the New Black gefiel mir in ihrer Hoffnungslosigkeit und ihrem Zynismus, aber auch mit ihren teils neuen Allianzen sehr gut und ließ mich die beknackte letzte fast vergessen. Wobei ich Badison dauernd eine reinhauen wollte.
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Die neue Folge von The Affair hat mich fertiggemacht. Hier eine wirklich gute Rezension, die aber komplett alles spoilert. Ich weise auf den dritt- und vorletzten Absatz hin, die für mich die Faszination für diese Serie sehr gut zusammenfassen.
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Die neue Staffel von Better Call Saul fängt so gut an wie bisher alle Folgen waren, und ich weiß, ich wiederhole mich, aber von mir aus kann es noch fünf Staffeln dauern, bis aus Jimmy Saul wird. Ich mag das Tempo dieser Serie sehr gern.