Ein jahrelanges Dankeschön …

… an Rina, die mich mit Year of Wonder: Classical Music for Every Day von Clemency Burton-Hill überraschte. Ich weiß gar nicht mehr, wie ich auf dieses Buch gekommen bin – vermutlich über irgendeinen weiterführenden Link, auf den ich durch die Klassik-Artikelreihe beim Krautreporter stieß. Von dort als komplett lesbares Weihnachtsgeschenk von mir für euch: „Welche Playlists, Podcasts und Webseiten mir helfen, mehr über Klassik zu lernen“. Wobei „lernen“ hier eher heißen sollte: Wo kann ich etwas geordneter an Klassik rangehen als bei Spotify.

Jetzt aber zum Buch, auf das ich mich sehr freue: Es gibt für jeden Tag im Jahr (auch für Schaltjahre, das habe ich sofort nachgeguckt) einen Hinweis auf ein Stück klassische Musik – einen Satz eines längeren Stücks, eine Arie oder ein Lied, nicht nur von Komponist*innen, die schon längst unter der Erde sind, sondern auch von lebenden. Die Einführung in das jeweilige Stück ist mal musikhistorisch, mal sehr persönlich, manchmal ist es auch schlicht Schwärmerei der Autorin, was ich völlig in Ordnung finde. Ihr Schreibstil ist nämlich manchmal alles andere als klassisch, zum Beispiel, wenn sie über Beethovens Streichquartett Nr. 13 schreibt, das sich auf der Golden Record der Voyager befindet: „I sure hope the aliens have a decent record player.“

Sie schreibt allerdings auch so, hier über die Toccata arpeggiata von Giovanni Girolamo Kapsberger:

„I’m a big believer that music is music.
This sounds blindingly obvious, but by this I mean that, just as all human beings are created from the same essential building blocks, so is every piece of music that has ever been or ever will yet be written.
This is worth pointing out because so often people feel that so-called “classical” music is something “other”; something they need to “know” something about before they can let themselves enjoy it. It’s not – it all comes from the same source. And when I chance upon a piece like this one, this hypnotic little charmer from the very earliest years of the seventeenth century, it makes me very happy, for in it I can hear so much of that will manifest in later centuries in all sorts of music. It’s like a little wink across the centuries from Kapsberger – a composer largely unknown outside of niche lute circles – that reminds me how intimately we are all connected, whether we realize it or not.“

Ich bin sehr gespannt darauf, jetzt ein ganzes Jahr lang quasi ein Adventskalendertürchen aufmachen zu können und jeden Tag ein Stück für mich vermutlich größtenteils neue Musik zu hören (zum Beispiel über die von Burton-Hill erstellte Spotify-Playlist). Vielen Dank für das Geschenk, ich habe mich sehr gefreut.