Hans Magnus Enzensberger im Gespräch mit dem Spiegel:
„Es ist ja kein Zufall, dass es kein Parteiprogramm gibt, in dem nicht auf jeder Seite die soziale Gerechtigkeit beschworen wird. Zwar weiß niemand genau, was damit gemeint ist. Aber die Vorstellung, dass so etwas existieren könnte, ist nicht totzukriegen, obwohl es etwas Derartiges in der zehntausendjährigen Geschichte der Menschheit noch nie gegeben hat, und obwohl jeder weiß, dass es auf der Welt extrem ungerecht zugeht. Das fängt schon damit an, dass der eine schön, der andere hässlich, der eine gesund und der andere krank ist. Trotzdem ist es ein schöner Zug unserer Spezies, dass sie die Ungerechtigkeit nicht einfach resigniert hinnehmen will, auch wenn jeder falsche Prophet sich unsere Träume zunutze macht.“