Road to Perdition
Eine Durchsage für alle Abonnenten meiner Kinokritiken: Eine ausführliche zu Road to Perdition werdet ihr hier nicht finden, denn den Film habe ich eben nach einer Stunde, die mir unendlich schien, verlassen. Meine Fresse, ist der schlecht.
In American Beauty fand ich die absolute Zurückhaltung von Regisseur Sam Mendes ja okay, sogar notwendig, um die Charaktere zur Geltung kommen zu lassen, um ihre Einsamkeit noch zu verstärken. Aber American Beauty hatte auch ein grandioses Script, in dem jeder Satz einen Punkt gemacht hat, das mir die Personen näher gebracht hat, das eben einen Sinn für den Fortgang der Handlung hatte. In Road to Perdition habe ich nicht mal eine Handlung erkennen können. Und wenn da eine war, war sie so langsam und uninspiriert gefilmt, dass sie mir bereits nach zehn Minuten egal war.
Eine der ersten Regeln des Drehbuchschreibens ist: Sorg dafür, dass das Publikum sich für deine Charaktere interessiert. Denn wenn sie dem Publikum egal sind, wird es sich auch einen Scheiß darum kümmern, was für schreckliche Dinge den Figuren gerade zustoßen. Und genau das war mein Problem mit Road to Perdition: Ich habe einen eiskalten Tom Hanks gesehen, zwei Jungs, die mir völlig sinnfrei erscheinende Dialoge hatten und Jennifer Jason Leigh, die auch nur vier Sätze sagen durfte, bevor sie umgebracht wurde. Und das war mir dann auch schon ziemlich egal.
Es ist schon schwierig genug, mich dazu zu bringen, irgendeinen Charakter auf der Leinwand zu mögen. Um mich dazu zu bringen, einen Auftragskiller sympathisch zu finden, muss man schon mehr Aufwand betreiben, als Tom Hanks mit Schnauzbart zu filmen.
Mann, bin ich schlecht gelaunt. Merk’s dir, Sam: Episch heißt nicht langweilig.