The Company
An Robert Altman-Filmen mag ich die Charaktere, das Persönliche, das Leben, was fast nebenbei eine Handlung ergibt und am Zuschauer vorbeifließt. Genauso funktioniert The Company (Das Ensemble).
Der Film besteht zum größten Teil aus wundervollen Tanzszenen eines fiktiven Balletts in Chicago. Wir dürfen hinter die Kulissen gucken: Da gibt es zum Beispiel die Probenarbeit, die ausnahmsweise mal ohne durchgeschwitzte Hemdchen und fliegende Tränchen auskommt, aber dafür sehr detailliert von einzelnen Bewegungen erzählt und wie aus getanzten Schritten plötzlich eine Geschichte wird. Oder auch der Smalltalk nach der Premiere, die Schwierigkeiten bei der Finanzierung eines neuen Stücks, das kollegiale Miteinander oder eifersüchtige Gegeneinander der Ensemble-Mitglieder, die kleinen Animositäten zwischen Tänzern, die sich körperlich nahe kommen (müssen), obwohl sie sich privat aus dem Weg gehen.
Der Film verzichtet fast auf eine lineare Erzählung, er ist mehr eine Aneinanderreihung von Szenen rund um dieses Ballet. Mal auf der Bühne, mal dahinter, mal privat erleben wir die Tänzer und folgen ihnen einfach unauffällig. The Company wird nie ein schnulziger Ballettfilm mit perlendem Soundtrack und großem Solo zum Schluss. Er beleuchtet eine Zeit in dieser Truppe und geht dann einfach wieder. Sehr unaufgeregtes Kino. Und dazu sehr schönes.
… und sehr langweiliges. nach 45 minuten flog die DVD raus. lange nicht so was langweiliges gesehen. kann aber auch daran liegen, dass ich mich für hüpfende menschen nicht so doll begeistern kann.
ix am 22. November 2004
Ja, der Weg von “unaufgeregt” zu “langweilig” ist nicht weit, geb ich zu. Mir hat er nachmittags im Bettchen unter der Schnuffeldecke gefallen. Im Kino wäre ich wahrscheinlich etwas ungeduldiger gewesen.
(Herr Ix, was gucken Sie denn einen Ballettfilm, wenn Sie kein Ballett mögen?)
Anke am 22. November 2004
den hüpf-film hab ich mir wegen teilweise guter kritiken und wegen dem namen des regisseurs angeguckt.
ix am 22. November 2004
Die Tanzszenen fand ich klasse (am Anfang die Choreographie mit den Bändern war phänomenal!), aber ich habe selten so eine schlechte Liebesgeschichte gesehen…
Mareike am 22. November 2004