The Big Bang Theory
Recht klassische Sitcom, die aber gerade uns Interwebfredels viel Freude bereiten kann. In The Big Bang Theory geht es um zwei Physiker. Leonard (Johnny Galecki) verknallt sich beim ersten Anblick der neuen Nachbarin sofort in diese, ist aber zu schüchtern, um was draus zu machen. Sein Mitbewohner Sheldon (Jim Parsons) – für mich der Star der Serie – ist der Großkotz vor dem Herren, was er sein darf, denn er ist schließlich ein genialer Wissenschaftler, nur leider sozial völlig inkompatibel. Ihre Wohnung ist ein Fest für Nerds: überall eingeschweißte Original-Star-Wars-Püppchen, Hobbitschwerter und das 3-D-Schach aus Star Trek. Die Dialoge sind ähnlich: Sie strotzen vor popkulturellen Anspielungen, die man nur versteht, wenn man sich ein bisschen mit Science Fiction, Fantasy, Superheldencomics und dem WWW auskennt.
Die Storylines schwächeln leider ein wenig im Vergleich zu dem liebevollen Setting. Sie drehen sich um den gewöhnlichen Sitcomkram „Wer kriegt wen oder auch nicht“ und die üblichen Alltagssituationen, die komödiantisch überhöht werden. Das klappt nicht ganz so crazy wie bei der IT Crowd, ist aber durchaus hübsch anzusehen. Außerdem trägt besonders Sheldon immer grandiose Shirts, und der Titelsong ist von fiesester Ohrwurmqualität.
Einen Knochen habe ich natürlich trotzdem zu picken: die Frauenrollen. Beziehungsweise Rolle (Singular). Die darf die bereits erwähnte Nachbarin spielen, die sich im Gegensatz zu den hochintelligenten Jungs durch eine eher durchschnittliche geistige Kapazität auszeichnet und deren herausragende Qualitäten eher ihre blonden Haare, langen Beine und wohlgeformten Brüste sind. Jedenfalls kriegen wir die in jeder Folge im V-Ausschnitt oder Trägertop zu sehen. Immerhin darf Penny (Kaley Cuoco) schlagfertig sein, und sie kommt im Gegensatz zu den seltsamen Formelfreaks als total natürlich und nett rüber, du. Trotzdem geht es mir auf den Zeiger, dass Leonard sein Herz sofort an ihre Optik verschenkt, bevor sie überhaupt „Hallo“ gesagt hat und dass sie, soweit ich mich an die erste Staffel erinnere, wirklich kein einziges Paar lange Hosen besitzt. Und nebenbei ist der Titel der Show natürlich ein Wortspielchen für Fünftklässler, für das ich den creators gerne auf ihre pubertäre Mütze hauen würde.
Ein bisschen versöhnt hat mich dann wieder Sara Gilbert, die ebenfalls eine schlaue Physikerin geben darf und die gerne mal Bananen in flüssigen Stickstoff wirft und mit dem Hammer zerkloppt, weil sie gerade kein Messer da hat, um sie über ihr Müsli zu schneiden. Wenn ich die Wikipedia richtig quergelesen habe (ich les sowas nur quer, damit ich keine wichtigen Plotpoints mitkriege), wird ihre Rolle in der zweiten Staffel etwas ausgebaut, was mich zu etwas mehr Begeisterung für The Big Bang Theory hinreißen würde. So reicht’s immerhin für „Kann man entspannt weggucken“. Und Vergleiche darüber anstellen, welche von den Props man selber hat. Ich sag nur Star-Trek-Uniform.