KW 17 – Lehrend, schreibend

Montag war mein erster Tag mit Lehrauftrag an einer Uni. Viel gelernt, unter anderem, dass man Aufgaben sehr präzise formulieren muss. Mein Plan für das über fünfstündige Blockseminar war bis ungefähr zur Hälfte perfekt aufgegangen, wir waren fünf Minuten hinter der Zeit, also supi. Aber dann hatte ich meine eigene Zeit mies verplant, weswegen der Rest der Stunde spontan und frei gestaltet wurde. Ich dachte, das wäre fürchterlich, aber die Studis, von denen ich mir am Ende der Stunde Feedback einholte, fanden es größtenteils gut, dass sie quasi die Stunde mitgestalten konnten; ich hatte gefragt, ob Möglichkeit A oder B jetzt für sie sinnvoller wäre, und so erarbeiteten wir uns quasi gemeinsam den Unterricht.

Ich war am Abend vorher eine einzige Pfütze an Nervosität, aber die Professorin, die mich eingeladen hatte, dieses Seminar zu geben, meinte, das ginge ihr auch nach Jahren Lehrtätigkeit so; nach fünf Minuten wäre das weg. Und so war’s auch. Ich freue mich schon sehr auf die letzten drei Sitzungen, auch wenn es irrwitzig viel Vorbereitung für lächerlich wenig Geld ist. Ich bin dann jetzt auch Hanna, jedenfalls für dieses Semester.

Gelernt: Ich kann über meinen Uni-Account Mails versenden, aber keine empfangen. Mein Macbook findet eduroam nicht. Und mein Handy kann gerade mal Edge im Unterrichtsraum. Wir arbeiteten also mit lustigen USB-Sticks statt mit Mail für den schnellen Textaustausch. Ging auch.

Verwirrt war ich nur darüber, dass das Uni-Macbook kein Keynote konnte. Aber in weiser Voraussicht hatte ich die Präsentation auch noch als Powerpoint und PDF dabei.

Aber: Das hat hervorragend geklappt, ein freundlicher Mensch der Mediathek war pünktlich vor Ort, schloss das Macbook an, Beamer lief, alles gut. Vor so Basics hatte ich fast mehr Panik als vor dem Unterricht selbst.

Auf der Rückfahrt unter anderem Schostakowitschs 8. Sinfonie gehört. Über eine Neueinspielung der Berliner Philharmoniker unter Kirill Petrenko hatte ich gerade was im Deutschlandfunk gehört und war neugierig. Ist auf Spotify, hier auf YouTube in einer anderen Version. Beides toll.

Der Zug fuhr über Köln-Messe/Deutz, aber nicht über den Hauptbahnhof, weswegen ich den Dom nicht gesehen habe, und ich habe mich total beraubt gefühlt. Die ganze Zeit darauf gefreut!

Ein kleiner Produkthinweis, für den ich nicht bezahlt werde: Ich bin seit über einem Jahr süchtig nach, ich gebe es zu, einem bestimmten Seitenbacher-Müsli. Ich wollte das Zeug natürlich nie essen, weil mich die Werbung so nervt, aber mein Edeka um die Ecke hatte mein normales Kelloggs-Müsli mal nicht, die Seitenbacher-Tüte sah okay aus („Bio-Müsli Schoko-Traum“), ich griff zu, stellte zuhause missmutig fest, dass Rosinen drin waren, WARUM, ich hasse Rosinen im Müsli. Aber isch scho zahlt, also probierte ich vorsichtig – und war dem Kram verfallen.

Mein Edeka hat das Müsli nach diesem Kaufzeitpunkt nie wieder gehabt, weswegen ich es seitdem direkt bei Seitenbacher online bestelle. Die Firma wirft immer noch ganz schlimme Fitnessriegel für lau ins Paket, was zwar nett ist, aber die sind wirklich übel und landen nach einem Probebissen immer im Müll. Dieses Mal war aber ein Viertelliter Sonnenblumenöl mit im Paket, und das ist doch mal ein gutes Goodie.

Das Müsli ist übrigens vegan. Und ich habe mich jetzt hungrig getippt, werde gleich ein Schüsselchen davon mit einem Kilo Obst drin verzehren.

Protzen-Aufsatz finegetunt, erst im Zug, dann am Schreibtisch. Kann dann jetzt auch raus.

Im „Spiegel“ das erste Kapitel von Stuckrad-Barres „Noch wach?“ gelesen. Das Buch wollte ich so dermaßen überhaupt nicht lesen, aber das Kapitel hat mir leider sehr gut gefallen. Gleich mal bestellt. Und noch ein paar andere Bücher. Und kurz beim Second-Hand-Laden für englischsprachige Bücher in den Topf mit Zaubertrank gefallen.

1. Reihe links: lese ich gerade, sehr gut!; 1. Reihe Mitte: Monopol-Podcast gehört, klang gut; 1. Reihe rechts: sagte ich ja gerade. 2. Reihe links: Empfehlung der Buchhändlerin; 2. Reihe Mitte: nächstes Buch im Gesamtwerk von Roth, Vorfreude!; 2. Reihe rechts und ganze dritte Reihe: The Munich Readery.

Gefühlt irre viel gemacht, aber jetzt fällt mir schon nicht mehr ein, was, weswegen ich diesen Blogeintrag überraschend schnell schließen kann.