Tagebuch Freitag, 15. September 2023 – Wegzehrung

Schwesterchen und Schwager haben sich gestern wieder auf den Heimweg gemacht. Morgens waren sie noch bei mir, um erstens sich selbst und dann ihre Thermobecher mit meinem herrlichen Espresso plus Milchschaum aufzufüllen. Doch alles richtig gemacht mit der Reparatur (aka Entkalkung) meiner Siebträgermaschine.

Gelesen, geschrieben, gelernt.

Eben rief das Schwesterchen an und hatte eine Frage zu den Arolsen Archives. Ich hatte den beiden von #EveryNameCounts erzählt, und seitdem geben sie auch Namen in die Datenbanken ein. Auch eine Methode, irgendetwas, verdammt nochmal, irgendetwas gegen die Normalisierung des Faschismus zu tun, die gerade umgeht.

Ein fatales Signal

Ein Kommentar von Sabine Henkel:

„Natürlich kann keine Partei in keinem Parlament verhindern, dass die AfD einem eigenen Vorhaben zustimmt. Aber es sehenden Auges und bewusst in Kauf zu nehmen, dass nur mit Rechtsextremen eine Mehrheit zustande kommt – das ist erbärmlich, und es ist angesichts der deutschen Geschichte unverzeihlich.“

Auf Keeping Memories den Maler Richard Grune kennengelernt, der 1934 wegen des Paragrafen 175 verurteilt und inhaftiert wurde – und 1948 in der Bundesrepublik nochmal, wegen desselben Vergehens, das ja nicht mal eines ist. Deshalb wurde er auch nicht als Opfer des NS anerkannt. Seine Ausstellung 1948 in Kiel mit Zeichnungen aus dem KZ Flossenbürg wurde von Unbekannten zerstört.

Dieses Land macht mich an manchen Tagen einfach nur fertig.