Sonntag, 9. Juni 2024 – Gewählt …
… gehofft und doch sehr schlecht gelaunt um 18 Uhr die Hochrechnungen angeschaut. Mir fällt nichts mehr ein. Diese Strunzdummheit, gegen die eigenen Interessen zu wählen, gegen eine vernünftige Sozialpolitik, die allen zugute kommt, gegen Klimaschutz und Zukunftspläne, nur damit man sich in dem Gefühl suhlen kann, haha, jetzt kommen weniger Menschen zu uns, die Hilfe benötigen und die, die schon da sind, schmeißen wir wieder raus.
Es ist auch total schlau, aus Unzufriedenheit mit der Bundespolitik bei einer Europawahl eine Partei zu wählen, die das Projekt Europa total doof findet. Ich war ernsthaft schon dankbar dafür, dass der AfD-Balken nicht so hoch geklettert ist wie es Umfragen vor sechs Monaten noch vorausgesagt hatten.
Eben in der Presseschau des DLF wurde [irgendeine Zeitung] zitiert, die meinte, dass die Grünen wieder auf ihre Stammwählerschaft reduziert wurden. Das könnte stimmen. Die Wählerwanderung gerade von den Grünen – neben den vielen Nichtwählenden der SPD – macht mich allerdings ein bisschen fassungslos:
Zur Union?!? Zu Pascha-Fritze? Echt jetzt?
Und diese Grafik macht mich ähnlich irre.
Ich lese gerade dermaßen viel Literatur aus der und über die DDR, um vielleicht dahinterzukommen, warum diese Scheißpartei im Osten solchen Zulauf hat, aber ich verstehe es nicht. (Wobei die AfD natürlich auch im Westen von viel zu vielen Menschen gewählt wird, hallo, Bayern.) Aber anscheinend bewahrheitet sich die Aussage, dass die AfD-Wählenden der Partei ihre Stimme geben, egal, was sie macht, alle Skandale und Demos sind wurscht, es ist wie bei den Trump-Wählenden. Ganz gleich, wieviel Scheiße die Damen und Herren bauen, sie werden trotzdem – oder gerade deswegen – gewählt.
Ich weiß gerade nicht mehr ganz so gut weiter. Außer halt beim nächsten Mal wieder zur Wahl zu gehen. Falls es noch eine geben wird. (Komm mal wieder runter, Gröner.)
(Beide Grafiken von der FAZ.)