Dienstag, 30. Juli 2024 – Autobahn

Für den neuen Job brauche ich wieder ein Auto, was sehr ungewohnt, aber jetzt gerade sehr praktisch ist. F. und ich legen die Rücksitze meines kleinen, gebrauchten Schnuffis um, stapeln die drei Kisten, ein paar Tüten und Taschen sowie eine Matratze aufeinander, damit ich im Zweitwohnsitz auf irgendwas liegen kann.

Am Anfang bin ich noch memmig auf der Autobahn, weil ich das Auto vom Mütterchen in den letzten Jahren ja höchstens mit 80 auf der Landstraße bewegt habe, aber das Körpergedächtnis hat sich alles gemerkt. Vor allem hat es sich die beste Sache gemerkt, die Autofahren mit sich bringt: laut zum Radio mitzusingen. Der erste Song, bei dem ich mich nicht mehr beherrschen kann, ist von Celine Dion, und ich ahne, dass F. meinen Musikgeschmack seitdem noch mehr verflucht als eh schon, der Gitarrenboy, der kleine.

Meine Wohnung liegt in einem Gebiet, das äußerst beschränkte Parkmöglichkeiten besitzt. Ich hingegen besitze nun auch ein TomTom und eine Parkscheibe, alles klappt, wir halten 30 Meter von der Haustür weg und schleppen Kisten und eine Matratze durch die Gegend.

Dann hängen wir die von mir am Montag in München gekauften blickdichten Vorhänge auf, damit ich im Sommer schlafen kann und gehen den ersten Wein in der Stadt trinken, denn das Auto bleibt hier und wir fahren im Zug zurück nach München.