Zitronen-Rosmarin-Kekse

Lu hatte mir zu Weihnachten ein kleines Tütchen Rosmarinkekse geschickt, das sich bei uns nur sehr kurze Zeit gehalten hat, denn die Kekse waren sehr lecker. Ich Trantüte habe es bisher in jeder Mail vergessen, mal nach dem Rezept zu fragen, und daher war ich doppelt erfreut, über Tastespotting dieses Rezept gefunden zu haben. Klingt einfach. Mach ich nach.

Bei amerikanischen Rezepten werden die Mengen gerne in cups angegeben. Ich habe mir seit Jahren angewöhnt, für eine cup meine hässliche Uli-Stein-Tasse zu benutzen, die mir meine liebreizende Schwester mal in sicherlich guter Absicht geschenkt hat. Damit habe ich auch immer meine geliebten Brownies gebacken – eigentlich war das das einzige, was ich regelmäßig gebacken habe –, von denen bisher jeder, der sie probiert hat, das Rezept haben wollte. Ich bin immer davon ausgegangen, dass eine cup 250 g bzw. ml entspricht. Laut dem schlauen Internet sind’s eher 240 g/ml. Und meine tolle Uli-Stein-Tasse fasst – ich hab’s inzwischen nachgemessen – ca. 180 g/ml. Heißt: Meine Brownies schmecken so toll, weil viel zu viel Butter in ihnen ist.

Zurück zu den Keksen: Ich weiß also jetzt, dass meine cup nicht der Rezept-cup entspricht, aber ich ignoriere das einfach. Wenn das Missverhältnis bei Brownies das Endergebnis so lecker werden lässt, gilt das auch für alles andere. (Milchmädchengröner.)

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200 g Butter
ca. 140 g Zucker

zu lustigen Streuseln rühren (der Schock, als ich erfahren habe, dass die tollen Streusel auf Streuselkuchen bloß Zucker und Butter und keine kleinen Zauberwerke sind!), dann

1 Ei
1 TL Vanilleextakt (braucht kein Mensch, schmeckt man eh nicht)
1 Msp Salz

dazuquirlen. Dann: Rosmarin. Bis gestern war ich der Meinung, wir hätten einen tollen, frischen Rosmarintopf im Esszimmer stehen, den ich auch immer gaaanz vorsichtig gegossen habe, aber als ich gestern ein paar Nadeln abzupfen wollte, kam mir der halbe Topf entgegen. Wir haben dann also jetzt getrockneten Rosmarin in Mengen zur Verfügung. Falls ihr gerade welchen braucht. Come on over.

Ebenfalls in die Schüssel dürfen

1 TL (theoretisch) frischer Rosmarin, fein gehackt
2 TL geriebene Zitronenschale
400 g Mehl

Bei mir war’s mindestens die doppelte Menge Zitrone, eine ganze, um genauer zu sein, Zitrone kann man ja gar nicht genug in irgendwas reinhauen. Mehl: 2 1/4 Uli-Stein-Tassen.

Das ganze kurz durchmixen, bis der Klumpen an den Mixern hängt, dann den Glump auf die extremst bemehlte Arbeitsfläche plumpsen lassen. Der Teig sieht aus und fühlt sich an wie Kartoffelbrei. Das ist genau der Grund, warum ich so selten Mürbeteigkekse zu Weihnachten backe, dieser klebrige Schleim ist echt nix für mich.

Möglichst effizient zwei Rollen daraus formen, ca. vier Zentimeter Durchmesser, je nachdem, wie groß man seine Kekse haben will. Die beiden Rollen auf Backpapier für mindestens eine Stunde ins Gefrierfach legen. Dann in circa ein Zentimeter dicke Kekse schneiden, in den auf 190° vorgeheizten Backofen schieben und ihnen zugucken, bis die Ränder allmählich braun werden. Im Originalrezept heißt es 15 Minuten, bei mir waren es fast 30.

Die Kekse schmecken sehr fein und bröseln auch ziemlich kleinteilig im Mund rum. Bei meinem Mischungsverhältnis ist die Zitrone natürlich das vordergründige Aroma, aber der Rosmarin guckt ganz zum Schluss noch mal um die Ecke. Passen hervorragend zum gediegenen Nachmittagstee – natürlich stilvoll serviert.

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Morgen im Programm: Wir basteln uns aus Tonpapier eine total natürlich aussehende Hohlkehle.