Tagebuchbloggen 03.02.2010
Achtung, unFASSbar aufregende Geschichte aus dem Hamburger Nahverkehr. Tagebuchbloggen at its best.
(Hier ein bisschen Musik für die Menschen, denen Busfahren egal ist. Achtung, der Link wird denen, die Adam gestern im Blog total doof fanden, auch nicht gefallen. Aber alle, die Adam doof finden, sind voll selber doof, tausendmal doof und immer einen mehr und mit meinen Förmchen dürft ihr auch nicht mehr spielen und außerdem ist Dschanniehn jetzt meine beste Freundin.)
Ich spiele morgens an der Haltestelle immer russisches Busroulette. Bei mir fahren zwei Linien im Fünf-Minuten-Takt vorbei, und die sind immer berufsverkehrmäßig gefüllt: nicht so, dass man keine Luft mehr kriegt, aber gut ausgelastet. An unserer Dritte-Welt-Haltestelle steht leider noch keiner von diesen elektronischen Anzeigern, die mir sagen könnten, in wievielen Minuten der nächste Bus kommt; daher verlasse ich mich da auf mein Glück und die Tatsache, dass ich eh immer fünf Minuten zu früh aus dem Haus gehe – außer, wenn ich bei Farmville viel ernten muss. So habe ich die Zeit und Gelassenheit, einen total überfüllten Bus an mir vorbeiziehen zu lassen, weil ich ahne, dass der nächste in 30 Sekunden um die Kurve kommt. Wenn der Fünf-Minuten-Takt mal wieder den Bach runtergegangen ist, was er eigentlich dauernd tut.
So doof war ich gestern auch.
Und das, obwohl ich schon beim Zähneputzen gemerkt habe, dass die Straßen etwas voller bzw. eisiger als sonst sind, denn die Verkehrstante auf NDR2 hat länger fürs Ablesen der ganzen SCHNEEKATASTROPHEN gebraucht als meine elektrische Zahnbürste für ihre Arbeit. (Die gibt mir nach zwei Minuten ein Zeichen, dass sie keine Lust mehr hat, und ihrem Drängeln gebe ich natürlich brav nach.)
Jedenfalls habe ich den Bus um circa 8.20 Uhr an mir vorbeiziehen lassen, weil mir der zu voll war. Und dann habe ich die nächsten 25 Minuten damit zugebracht, auf den nächsten Bus zu warten, während um mich herum die Haltestelle voller und voller wurde. Als dann der erste Bus kam, konnte der dann natürlich auch kaum die Türen öffnen, weil er völlig zugepackt mit Menschen war. Den habe ich also ignoriert und den zweiten genommen, der direkt hintendran kam. Ein weiterer Bus war noch nicht zu sehen, daher habe ich mich an die Tür gequetscht – nur um beim Losfahren hinten aus dem Busfenster den dritten Bus zu sehen, der meine Haltestelle anfuhr, an der ich ja nicht mehr stand.
Ich also, Fuchs und eh zu spät im Flöz, an der nächsten Haltestelle wieder raus und in den fast leeren Bus gestiegen, um mich eines Sitzplatzes zu erfreuen. Und als der Bus an der nächsten Haltestelle hielt, habe ich noch zwei weitere Busse gesehen, die sich ebenso leer an meinen Bus anschlossen.
Das war’s. Keine Pointe. Mein Leben ist ein langer ruhiger Fluss, und Busfahren zurzeit das einzige, worüber ich bloggen kann.
Und über die letzte Staffel Lost, die vorgestern in den USA gestartet ist und tollerweise seit gestern bereits im Original im iTunes-Store zu haben ist. Gleich angeguckt – und wie nach jeder Folge bibbernd und „Ohgottohgottohgott“ murmelnd auf dem Sofa gesessen.
Bonustrack: