Biografisches Schreiben
Herr Praschl und Herr Hammerschmitt diskutieren über die Schwierigkeiten des biografischen Schreibens, der konstruierten Parallelwelt, die man sich im Kopf schafft, um neue Geschichten zu finden, und über Paul Theroux:
paul theroux, dessen texte ich eigentlich nicht besonders mag, weil er so ein formula writer ist, hat zwei autobiografie-bücher geschrieben, deren idee unfassbar großartig ist: an schnittstellen seines lebens die abzweigungen als wirklich stattgefunden zu beschreiben, die er tatsächlich dann eben nicht genommen hat. [darum mussten es zwei bücher sein: das eine brauchte man, damit man wusste, was “wirklich” geschehen ist]. sehr seltsam, das. die geschichte über die beziehung mit einer frau schreiben, die man in real life dann eben doch nicht hatte usw. seitdem interessiert mich, was man diesen erinnerungs-maskeraden anfangen kann.
Dies finde ich auc eine großartige Idee – einen zweiten Film zu drehen, was hätte pasieren können, wenn…..
Wobei ja immer das spannende dabei ist: wer definiert was, welche Situation als eine relevante Abzweigung.
Und man wird feststellen, dass es viele Anzweigungen gab.
Das hinterläßt ein gutes Gefühl bei mir, weil ich dann weiß, dass und wieviele Entscheidungen ich in meinem Leben getroffen habe.
Stolle am 10. April 2005