Two sides of summer
Die verlegte Haltestelle zwingt meinen Bus zu ewigen Ampelstopps. Da wird gerne mal ein Rotlicht als dunkelgelb interpretiert, um wenigstens halbwegs im Zeitplan zu bleiben. Ist mir recht, denn mir ist heiß. Nicht nur mir. Als der Bus arg spät über die Kreuzung fährt und dabei den Gegenverkehr behindert, springt aus dem ersten Auto, das wegen des Busses bremsen muss, der Fahrer aus und prügelt brüllend an die Scheibe des Busfahrers. Der fährt grimmig weiter und wünscht sich wahrscheinlich, es wäre nicht so heiß.
Auf der weiteren Fahrt nach Hause kommen wir an meiner kleinen Videothek vorbei, die direkt neben einem ebenso kleinen Elektrogeschäft liegt. Beide Läden haben kein Fenster, nur durch die weit geöffnete Eingangstür strömt Luft herein. Den Chefs ist es anscheinend immer noch zu warm; sie haben es sich gemeinsam auf zwei auf die Straße gestellten Waschmaschinen gemütlich gemacht. So lehnen sie entspannt an der Hauswand und prosten sich mit Wasserflaschen zu, während sie meinem Bus hinterherschauen und sich vielleicht wünschen, es bliebe so heiß.
hey, wie war das mit poetischer frauenliteratur?
endlich mal wieder ein blogeintrag, der sich mit perfidem alltag beschäftigt- bitte mehr davon!!!
alex am 17. June 2005