Gnotschi’s

Da wollte ich gestern unschuldig Bratkartoffeln machen, aber dann dachte ich, nee, die hast du ja schon tausendmal gemacht, machste doch mal die Gnocchi, von denen alle immer bloggen, dass die so wahnsinnig viel Arbeit machen. Hast ja noch ne Stunde Zeit, bis das Spanien-Spiel anfängt. Haha.

Verbrauchte Küchengeräte: ein Topf zum Kartoffelkochen. Eine hohe, schlanke Plastikschüssel zum Kartoffelstampfen (weil keine Kartoffelpresse im Haus). Eine weitere Schüssel, um aus den Kartoffeln Gnocchiteig zu machen. Ein zweiter Topf zum Gnocchi-Kochen. Eine Pfanne, in der ich meine köstliche Sauce aus Zwiebeln, Tomaten und dem guten Lieblingsrotwein habe anbrennen lassen, weil ich ja unbedingt noch ein paar virtuelle Cranberries bei Farmville ernten musste. Eine zweite Pfanne, um die Gnocchi statt in Sauce in Butter zu schwenken. Gefühlt 17 Teller zum Zwischenlagern, Umschöpfen und Servieren. Abwaschdauer: genauso lange wie Herstelldauer. I GET IT. War aber jede Minute wert.

Für zwei halbwegs hungrige Menschlein

500 g Kartoffeln

in der Schale kochen. Pellen und noch heiß durch eine Kartoffelpresse quetschen oder zerstampfen. Es soll kein richtiges Püree daraus werden, aber Stückchen sind auch nicht so sexy. Den Kartoffelbrei mit

125 g Mehl,
1 Teelöffel Salz und
1 Eigelb

auf einer satt bemehlten Fläche zu einem halbwegs festen Teig verarbeiten. Wenn der Teig zu klebrig ist, mehr Mehl dazugeben. War er bei mir nicht, wobei ich leider nicht weiß, welche Kartoffelsorte das ist. Wir sagen immer nur strunzdoof „Ein, zwei Kilo Biokartoffeln, bitte“ beim Gemüsehöker. Nächstes Mal frage ich nach, denn die waren wirklich perfekt.

Teigteile zu dünnen Röllchen ausrollen und einzelne Gnocchi abschneiden. Auf einer ebenso satt bemehlten Fläche zwischenlagern und dann ins leicht kochende Wasser damit. Die fertigen Gnocchi treiben an die Oberfläche und können abgeschöpft werden.

Wir haben die fluffigen, aber nicht zu festen und ganz fürchterlich leckeren Kissen in Butter geschwenkt und mit Parmesanspänen und Fleur de Sel gegessen. Und ich hatte immerhin noch ne Runde Wein fürs Glas, wenn schon nicht in Saucenform für den Teller.