Ein kleiner karitativer Hinweis, den mir eine Kollegin ans Herz gelegt hat: Chibodia e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich um Kinder in Kambodscha kümmert. Falls ihr also zusätzlich zum Roten Kreuz, Terre des Femmes oder Amnesty International noch jemanden unterstützten wollt: hier geht’s zu Chibodia.
Du daddel dö
Früher ™ habe ich mit meinem Handy nur telefoniert. Das iPhone ist allerdings viel zu lustig, um damit nur fernmündliche Gespräche zu führen, weswegen ich dauernd im App Store rumhänge, um mir Applikationen oder Spiele runterzuladen. Seitdem ich wöchentlich mindestens vier Stunden in Zügen zubringe, daddele ich auf meinem Telefon, was das Zeug hält. Allerdings nicht unbedingt das Neueste vom Neuesten, denn genau wie mein Musikgeschmack sich seit Duran Duran nicht mehr weiterentwickelt hat, spiele ich immer noch gerne Spiele, die ich schon damals auf meinem PC (Iiiihh) unter Windows 95 (IIIIIHHH!) gespielt habe. Sprich: Ich habe Tetris auf dem iPhone, tausend Solitär-Varianten (momentaner Favorit: Spider mit two suits), Bejeweled (wie Zookeeper, nur mit Juwelen statt Tieren, was total schöne Klingklanggeräusche macht), Mahjong und einen Liebling meiner Jugendzeit, den ich damals auf dem Amiga meines Freundes gespielt habe: Bix (hieß damals Qix). Und Texas Hold’em muss natürlich auch sein.
Im iPhoneblog habe ich nun gelesen, dass Katamari fürs iPhone erhältlich ist. Dieses Spiel habe ich passiv geliebt – ich gucke dem Kerl wahnsinnig gerne dabei zu, wenn er es spielt, weil die Musik toll ist und ich wirklich gerne dem kleinen grünen Männchen dabei zusehe, wie es über Katzen und Zäune und Bügeleisen rüberrollt, um einen Ball zu formen. Ich selbst war für das Spiel fürchterlich unbegabt, weil mir die Steuerung sehr schwerfällig vorkam. Mal sehen, wie sich’s mit der glatten iPhone-Oberfläche anfühlt.
Zweites Spiel, über das mich das iPhoneblog informiert und auf das ich wirklich gespannt bin: Rez. Rez habe ich auch beim Kerl kennen- und liebengelernt, aber hier nehme ich gerne selbst die Steuerung in der Hand. Normalerweise bin ich überhaupt kein Fan von Shootern, außer wenn tollwütige Hasen mit Pümpeln ballern. Rez verführt einen aber sehr schlau damit, dass man durch sein eigenes Geballere seinen eigenen Soundtrack komponiert. Hier kann man sich ein paar Videos runterladen, die halbwegs ordentlich klarmachen, worum’s geht. Das ganze sieht allerdings sehr blitzdingsig und nervig aus, was das Spiel gar nicht war. (Und ich bin die letzte, die auf irrwitzige Animationen steht. Ich spiele Solitär, for crying out loud.) Obwohl es ein ständiges Lichtgeflacker war und der Soundtrack immer dichter wurde, je mehr man seine Ziele traf, hatte ich nie das Gefühl, in einem audiovisuellen Chaos zu landen. Daher bin ich sehr gespannt, wie sich dieser Rausch auf dem doch eher klein dimensionierten iPhone mit seinen Schraddelkopfhörern anfühlt. Wahrscheinlich wie koffeinfreie Cola light, aber kaufen werde ich’s natürlich trotzdem.
Retweeting mich selbst: Wird allmählich kalt. Zeit für die Hausschuhe.
Die Golden-Globes-Nominierungen sind seit Donnerstag raus. Der blöde Baader-Meinhof-Komplex hat wirklich ne Nominierung abgesahnt.
Friday Night Lights
Friday Night Lights ist ein Buch, ein Film und seit zweieinhalb Seasons eine meiner Meinung nach wunderbare Serie über ein High-School-Footballteam.
Die Serie folgt einigen Spielern der Dillon Panthers auf ihrem Weg zur State Championship. Dabei geht es nicht nur um den Sport, sondern vor allem um die Beziehungen der jungen Männer – zu ihren Familien, Freunden, Freundinnen und wie diese ebenfalls mit ihren Familien, Freunden und Freundinnen klarkommen. Im Laufe der 22 Episoden entsteht ein recht dichtes Bild einer typischen amerikanischen Kleinstadt; vielleicht ist sie sogar noch typischer, weil sie sich in Texas befindet, was anscheinend niemand dort jemals vergisst (“Texas first!”). Natürlich gibt es einige Klischeehandlungsstränge, aber die meisten fühlen sich, obwohl sie Versatzstücke aus jedem Smalltown-Drama sind, das man je gesehen hat, seltsam frisch und aufpoliert an. So als ob sie gegen ihr eigenes Klischee anarbeiten wollen. Und lustigerweise funktioniert das auch.
Die Besetzung ist für alle Charaktere hervorragend; selbst die Nebenrollen vergammeln nicht irgendwo als Stichwortgeber, sondern kriegen konstant was zu tun und formen die Figuren immer schärfer bis zum großen Finale. Und alleine für eine Einstellung in der Schlussepisode lohnt sich die gesamte DVD-Box: Die ganze Saison lang haben wir die Panthers in ihrer kleinen High School gesehen und auf ihrem Spielfeld mit den wackeligen Tribünen und der Werbung des lokalen Autohauses. Und dann marschieren sie zu ihrem letzten Spiel in die Arena der Dallas Cowboys ein, die völlig leer auf sie wartet. Die Kamera bleibt dabei auf Augenhöhe der Spieler, schwenkt nach oben zu den hundert Meter entfernten Rängen, schwenkt wieder nach unten zu den Spielern, die mit einem einlaufen, und nur dadurch hat man das Gefühl, gerade einen ganz großen Augenblick mitzuerleben. Und man weiß auf einmal, was dieser Sport für die Jungs bedeutet.
Friday Night Lights spricht auch die eher unschönen Seiten des Sportfanatismus in den USA an: die Vernachlässigung der schulischen Leistungen, nur um auf dem Spielfeld zu bestehen. Der Druck, unter dem schon 16jährige stehen, weil sie glauben, hier bereits Weichen für den Rest ihres Lebens stellen zu müssen. Und auch die Außenseiterrolle derjenigen, die sich nicht für Football interessieren, was das Leben in einer Kleinstadt voller Footballfans nicht immer einfach macht.
Ich gebe zu, dass man eine gewisse Faszination für das ländliche Amerika mitbringen muss, einen Hauch von Footballbegeisterung bzw. -verständnis und den Willen, ein ziemliches Schwarzweißbild von Texas gezeigt zu bekommen. Aber dann zieht einen Friday Night Lights sehr, sehr schnell in seinen Bann.
Zu Eisprungzeiten guck ich immer gern ins Julius-Album von Merlix. Zu Nichteisprungzeiten lieber ins Katzen-Album von Lu.
„Die Worte sollen aus dem Mund purzeln“ – Über die Synchronisation der Serie The Wire ins Deutsche. Via Kottke.
„Im Englischen spricht man etwa von „Lingo“, der ganze Drogenslang gehört dazu. Wenn man so will, gibt es ja auch einen deutschen Drogenslang – orientieren sie sich daran?
Wir haben teilweise hier und da etwas aus dem deutschen Drogenslang übernommen. Insgesamt ist die ganze Slang-Geschichte schwierig. Weil er so gut im Original dargestellt ist, dass wir sicherlich einige Schwierigkeiten hatten diesen Slang im Deutschen rüberzubringen. Das ist fast unmöglich.
Wir haben es so gemacht, dass die Sprecher, die wir für die einzelnen Personen genommen haben, gänzlich auf saubere Sprache verzichten – ansonsten wird beim Synchronen ja sehr darauf geachtet, dass gut artikuliert wird etc.. Das heißt: verschleifen – verschleifen meint, es muss nicht jedes Wort exakt sauber gesprochen werden. Bei den Worten „ist“ oder „nicht“ etwa gänzlich ohne die „T´s“ hinten; die Worte sollen aus dem Mund purzeln und nicht sauber artikuliert herüberkommen. (…)
Um die Einfachheit aus diesen Slums oder Ghettos rüberzubringen, haben wir nicht auf exaktes Deutsch geachtet. „Wegen des Fahrrads“ – spricht dort niemand, sondern „wegen dem Fahrrad“ – an dieser Stelle also beispielsweise falsches Deutsch. Teilweise haben wir andere Satzstellungen verwendet, manchmal einen amerikanischen oder englischen Satzbau. (…)
Ich erinnere mich an eine Szene in der ersten Staffel, da untersuchen zwei Mordermittler einen Tatort und geben nur das Wort „Fuck“ von sich.
Eine herrliche Szene, die geht über Minuten, wunderbar.
Da wird zwanzigmal „Fuck“ gesagt, haben Sie das einfach so übernommen?
Es gab eine kurze Beratung zwischen uns, aber uns war eigentlich völlig klar: Hier kann es nur so lauten wie im Original. Wir haben zwanzigmal „Fuck“, „Fucker“, „Fucking“ usw. sagen lassen, es ist dabei geblieben.“
„Am Donnerstag morgen wurde ich mit den freundlichen Worten die Fruchtblase ist geplatzt geweckt. Innerhalb von nur 4 Sekunden war ich angezogen, habe entspannt einen Kaffee getrunken, dreimal die Autoschlüssel verloren und bin über die Katze gestolpert. Nach einer Stunde lag meine Mitbewohnerin im Elim Krankenhaus. Kreissaal 1. Da gibt es zwar keine Badewanne, aber er ist näher an der Kaffeemaschine im Hebammen-Dienstzimmer.“
Isabo hat einen wunderbaren Geschenktipp.
(Geschenke? Hm? War da was? Brauch ich die? Welches Jahr haben wir gerade? #Muss – mit – Arbeiten – aufhören)
Formel Eins: Das Finanzmonster – Ein Blick hinter die Kulissen. Don Dahlmann über die finanziellen Verflechtungen der Formel 1. Via allesaussersport.
„Klar ist – man will nicht, dass jemand so leicht raus bekommt, wem die F1 denn nun gehört. Nominell ist Ecclestone nur Statthalter der CVC. Aber sie haben nicht direkt den Finger auf den verhandelbaren Rechten der Formel Eins. Also Namens- und TV-Rechte. Das hat Ecclestone auf verschiedene Firmen verteilt. Keine Firma hält alle Rechte, keine Firma kann aber auch ohne die andere überleben. Richtig kompliziert wird es bei den Rechten der Formel Eins. Die Vermarktungsrechte gehören eigentlich alle der FIA, (abgesehen von den Paddock Club Rechten) die sie aber 1999 für 100 Jahre an die „Formula One Administration“ weiter gereicht hat, die es wieder an die „Formula One Management“ (die bekannte FOM) abgegeben hat.“
Rückrufaktion für Journalismus. Stefan Niggemeier über eine Geschichte, die nicht im „Horizont“ erschienen ist.
„Dass die Verlage unglücklich sind, wenn einer ihrer Titel auf einer solchen schwarzen Liste steht, kann man verstehen: Schließlich lässt es ein für die Werbewirtschaft ohnehin schon unattraktives Heft noch unattraktiver erscheinen. Aber das müssen sie aushalten. Das nennt man Journalismus.
Die Verlage aber glauben, dass das schlimmste, was man mit Problemen tun kann, ist, sie zur Kenntnis zu nehmen. Wenn man auf einen Abgrund zurast, muss man sich vor allem die Augen zuhalten (und, wenn möglich, noch den mahnenden Rufer am Wegesrand überfahren).“
Der Adventskalender der Dresdner Stadtmusikanten: Jeden Tag wird ein echtes Türchen irgendwo in Dresden geöffnet, hinter dem sich Live-Musikanten verbergen. Via zwanzigtausends Gezwitscher.