Mittwoch bis Freitag, 5. bis 7. Juni 2024 – Infrastruktur, get your shit together

Am Donnerstag unterrichtete ich wieder im schönen Düsseldorf, weswegen ich einen Tag vorher anreiste. Dieses Mal fuhr mein Zug aber bis Wuppertal, weil alle Hotels in Düdo gerade Mondpreise haben wollen: Die Drupa war nach acht langen Jahren wieder in der Stadt. Diese anscheinend total wichtige Messe findet nur alle vier Jahre statt, fiel 2020 aus (Sie wissen schon), und daher wollen jetzt alle hin. Ich hatte bei der Semesterplanung natürlich nur auf Feiertage geachtet, aber nicht auf Messen, denn die sind ja dauernd, und war daher bei der Hotelbuchung nachhaltig erstaunt. Selbst das schrottige ibis direkt am Hauptbahnhof wollte statt 70 Euro die Nacht nun an die 300, mein sonst gebuchtes Motel One, wenn ich mich richtig erinnere, gleich 400 statt sonst 110. Daher suchte ich nach Hotels in Köln, das ist ja um die Ecke, aber dort sah es – natürlich – genauso aus. F. machte mich dann auf das schöne Wuppertal aufmerksam, das vielleicht nicht ganz so auf dem Radar lag. Gut für mich, denn das Flemings verlangte „nur“ 140 Euro die Nacht und hatte den unschlagbaren Vorteil, direkt am Bahnhof zu sein, von wo mich die S-Bahn in 30 und die Regionalzüge sogar in nur 20 Minuten an den Düsseldorfer Hauptbahnhof bringen konnten. Gebucht, in den Zug gestiegen und wegen des bayerischen Hochwasser auch nur mit einer Stunde Verspätung angekommen. (Grmpf.)

In Wuppertal bestaunte ich schon vom Hotelzimmerfenster und direkt danach in der Fußgängerzone die Gleise der Schwebebahn. Die Station am Hauptbahnhof fährt nämlich „durch ein großes Tor ins Köbo-Haus ein“. (Staunendes Emoji, das für alles gilt, was mit der Schwebebahn zusammenhängt.) Aber in der Fußgängerzone lag zunächst ein anderes Ziel, bevor ich mich über die Wupper schaukeln ließ: das Von-der-Heydt-Museum. Dort hängt nämlich ein Hauptwerk meines allerliebsten Lieblingskünstlers, das ich noch nie im Original gesehen habe.

Aber erstmal ging’s zu den Alten Meistern, den Stillleben und dem 19. Jahrhundert, wo ich mich über das fieseste Museumsglas ever aufregen musste.


Wilhelm Leibl: „Der Spargroschen“ (1877), 39,5 x 32 cm.

Ausgerechnet bei Wilhelm Leibl, bei dem jede Falte wichtig ist. Gucke ich es mir halt in der Digitalen Sammlung auf der Website des Museums genauer an. Trotzdem meh.

Durch den französischen Impressionismus hüpfte ich recht schnell und staunte über viele Werke von Hans von Mareés, den ich immer nach München verortet hatte, der aber aus Wuppertal stammte (bzw. dem damaligen Elberfeld, heute ein Stadtteil von Wuppertal). Ich mochte den Knaben auf dem Kahn. Viel von Paula Modersohn-Becker, das war schön. Dann kam die klassische Moderne, das ganze Umfeld vom Blauen Reiter, auch daran ging ich so halbwegs schnell vorbei, alles hübsch, aber ich wusste ja, wenn hier schon Marc und Münter und Kandinsky hängen, dann müssten im nächsten Raum die Zeit und die Werke kommen, die mich noch mehr interessieren. War dann auch so.

Vor diesem Bild stand ich zehn Minuten und wollte auch gar nicht wieder weg.


Carl Grossberg: „Der gelbe Kessel“ (1933), 90 x 70 cm.

Direkt daneben hing noch der „Maschinensaal“, kannte ich natürlich, hatte ich aber auch noch nicht im Original gesehen.


Carl Grossberg: „Maschinensaal“ (1925), 70 x 60 cm.

Ich mag von Grossberg mehr die etwas späteren Sachen, die auf surrealistische Elemente verzichten. Ich finde Gorillas auf Druckmaschinen zwar lustig, aber ich liebe Grossbergs absolut sachliche, kühle Maschinen- und Architekturdarstellungen, denen ich mich nie entziehen kann, warum auch immer. Wie ich eben in der Sammlung Online gesehen habe, gehört dem Museum auch „Brücke über die Schwarzbachstraße in Wuppertal“, logisch. Das kannte ich aus der ollen Ausstellung zu „Kunst und Politik im Nationalsozialismus“ (Bochum, Rostock, Regensburg 2016/17), wo es in der Nähe von Protzens „Straßen des Führers“ hing, weswegen ich auf die geniale Idee kam, die beiden Maler in der Diss miteinander zu vergleichen. Aus Gründen wurde daraus nichts, was der Diss sehr gut getan hat. Das Werk ist leider nicht ausgestellt, was ich natürlich total anprangere. Mehr Grossberg!

Ebenfalls positiv aufgefallen ist mir die Provenienzampel am Großteil der Werke, hier Feininger.


Lyonal Feininger: „Die Marktkirche in Halle“ (1931), 100,5 x 80 cm.

Weil auf Insta danach gefragt wurde: Grün bedeutet unverdächtige Provenienz, rot bedeutet Raubkunst („NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut“). Gelb bedeutet: eher unverdächtig, orange bedeutet: Verdacht auf Raubkunst. Ich habe nur grüne und gelbe Punkte gesehen, alles andere hätte mich auch sehr erstaunt.

Nach dem Museum und dem Kessel und den Ampeln war ich platt und glücklich, hatte aber noch was vor.

SCHWEBEBAHN FAHREN! Ich stieg am Bahnhof in die Bahn ein, danke Deutschlandticket, fuhr bis zur einen Endstation, stieg aus, stieg auf der anderen Seite wieder ein und fuhr bis zur anderen Endstation. Das ganze dauerte, wenn ich mich richtig erinnere, eine gute Stunde, und ich war mit allem zufrieden. Und hatte sofort einen fiesen Ohrwurm. Ich wusste nicht, dass die Bahn auch über Straßen führte, ich dachte, die sei nur über dem Fluss, aber nein. Das ist mal nett, einfach so über dem Straßenverkehr zu schweben. Aber über dem Fluss ist es natürlich schöner.


Auch den Störstein für Tuffi konnte ich im Fluss sehen. Und ich erfuhr durch die Ansagen, dass es in Wuppertal ein Museum für Industriekultur gibt! Das steht auf der Liste für den nächsten Besuch. Genau wie das Engels-Haus. Ich komme wieder, Wuppertal!

Am Donnerstag dann zunächst ein gutes Hotelfrühstück, eine problemlose S-Bahn-Fahrt, und ich fand sogar noch ein freies Schließfach am Hauptbahnhof Düdo, wo ich mein Köfferchen lassen konnte, blitzschnelle U-Bahn-Fahrt zur Uni, sehr motivierender Unterricht. Ein bisschen zu früh fertig geworden, daher gönnte ich mir meine Schnittlauch-Breze auf einer Bank mit Blick auf die Düssel. Dann fuhr ich wieder zum Bahnhof, holte den Koffer und saß äußerst gut gelaunt rum, bis mein Zug kommen sollte. Der dann 15 Minuten vor Ankunft als „fällt aus“ angezeigt wurde. Bis hierhin ein perfekter Tag, aber dann kamen drei extrem beschissene Stunden.

Irgendwas war zwischen Köln und Frankfurt, und wenn man von Düsseldorf aus nach Süden will, kommt man an den beiden Städten schwer vorbei. Die Anzeige am Bahnhof zeigte bereits den eine Stunde später fahrenden Zug ebenfalls als Ausfall an, während er in der App noch als planmäßig stand. Dort stand aber auch, dass derzeit nichts ginge, vielleicht demnächst, bitte mit mindestens 90 Minuten Verspätung rechnen. Wenn denn ein Zug führe. Alle Züge, die noch in der App waren, bzw. deren Sitzplätze waren blitzartig ausgebucht, ich überlegte, ob ich statt fünf Stunden eventuell acht stehen wollte (Köln, Frankfurt, bayerisches Hochwasser), suchte Alternativrouten, von denen eine mich über Kassel führen könnte. Dort fuhr sogar gerade ein Zug: Ich stieg in einen ICE nach Hannover, wo ich in zweieinhalb Stunden umsteigen könnte, um dann noch vier in Richtung Süden zu fahren. (Plus Hochwasser ab Nürnberg, also fünf.) Bereits in Duisburg war mir klar, dass der Plan total bescheuert war. Ich überlegte kurz, in Hannover in die S-Bahn zu steigen, um zum Mütterchen zu fahren, dort zu übernachen und am Freitag nach München zu fahren, fand die Idee aber auch albern. Ich fuhr also wieder nach Düsseldorf zurück, kenne jetzt immerhin den Bahnhof von Duisburg, auch schön, googelte währenddessen nach Flügen, aber vermutlich wegen der Messe gab es ernsthaft keinen Direktflug von Düdo nach München, ich hätte immer in Frankfurt umsteigen müssen und es kostete natürlich eine halbe Monatsmiete. Inzwischen war ich von allem total genervt und überreizt, aber hatte dann immerhin die rettende Idee: Fahr einfach zurück nach Wuppertal, check ins selbe Hotel ein, wo du vor wenigen Stunden ausgecheckt hast, und geh schön essen und viel Wein trinken. Du hast, natürlich, noch ein Extraset Klamotten dabei, morgen früh wird alles wieder in Ordnung sein und du kannst im Zug schlafen.

Ja, mach nur einen Plan.

Immerhin das Hotel klappte, die wollten nicht mal mehr Messepreise haben, ich zahlte 70 Euro. (Looking at you, Motel One, das immer noch 300 haben wollte.) Die Michelin-Website wies mich auf das 79 Grad hin, wo man schön speisen könne, der Laden hatte noch Platz für mich, und so saß ich um 18.15 Uhr nur leicht angeschwitzt, aber halbwegs entspannt wieder in Wuppertal und ließ mich mit sechs Gängen plus Weinbegleitung bepuscheln. Das hatte ich mir alles hart verdient.


Erstmal einen Rosé-Cremant, dazu die derzeitige Lektüre. (Beides zu empfehlen.)


Knusperchip mit Wachtelei und Yuzu-Mayonnaise, weckte gut auf.


Salat aus grünem und weißem Spargel, gelber Zucchini, Melone und Ziegenfrischkäse. Weißer Spargel geht mit Ziegenfrischkäse! Dazu einen Riesling, der bei mir schon wegen des Namens gewonnen hatte: „Der Sommer war sehr groß“. Ansonsten waren die Weine, um es vorsichtig auszudrücken, nicht in den Regionen anzutreffen, in denen F. und ich uns gerade warmtrinken. Mir fehlte bei allem eine gewisse Raffinesse, aber für den Preis war alles sehr ordentlich und vor allem gut trinkbar. Das passte schon.


Scharfes, asiatisch gewürztes Fried Chicken mit Kimchi, dazu einen Riesling Kabinett. Der totale Gute-Laune-Gang! Fried Chicken geht ja immer, die Schärfe war perfekt dosiert, deutlich zu spüren, killte aber nicht alles, und der sehr fruchtbetonte Kabinett passte hervorragend. Wie ich F. per DM mitteilte: Zwei Gänge in and I’m happy.


Das Wildgarnelen-Tatar mit Avocadocreme knabberte ich an, bevor mir einfiel, dass ich ein Foto machen wollte. Dazu freute ich mich über einen Sauvignon Blanc aus Poilly-Fumé. Könnte ich auch mal wieder öfter trinken. Das war ewig mein Standard-Weißwein, bis die ollen Chardonnays aus dem Burgund mich alles vergessen ließen. Aber so für abends auf dem Balkon … *notier*


Noch ein Kracher-Gang: Grüner Spargel in der Kräuterkruste, dazu, Achtung, Mango, Passionsfrucht und Koriander. Spargel und Mango? Echt jetzt? Ja, echt jetzt. Hervorragend. Weiterhin gute Laune, nun mit einem Silvaner. Im Hintergrund steht übrigens Pizzabrot – der Laden hat noch eine Pizzeria direkt gegenüber – mit Orangenöl.


Als Hauptgang hatte ich mir Kalbsrücken ausgesucht statt den Fisch des Tages oder ein vegetarisches Risotto. Dazu herrlich cremiges Kartoffelpüree, Morcheln, schon wieder Spargel, aber mei, es ist halt Saison, und wilder Brokkoli, mit dem man mich immer glücklich macht. Alles, was mit Brokkoli oder Blumenkohl zu tun hat, immer zu mir. Dazu den einzigen Rotwein, ein Cuvee, ich kann mich nicht mehr daran erinnern, von wem oder was, aber der war zu heftig. Das war einer von den Weinen, von denen ich vor zwei Jahren noch gesagt hätte, oh, schön schwer, muss wohl so sein. Heute schätze ich eher die eleganteren, komplexeren Rotweine. Damn you, Burgund.


Das Dessert nannte sich dekonstruierte Yogurette und war gut. Den Süßwein hätte ich stehenlassen sollen, ich hatte eigentlich genug getrunken, aber wenn’s da ist, ist es halt weg. Noch schnell einen Espresso hinterher, bezahlen, danke sagen, über einen Urlaub in Wuppertal nachdenken.

Sehr zufrieden kugelte ich wieder zur Schwebebahn, ließ mich eine Station chauffieren, buchte noch flugs einen Sitzplatz im Zug um 8 Uhr morgens und fiel erledigt ins Bett. Wo ich um 2 Uhr wieder wach wurde, auf die Toilette ging und dann die brillante Idee hatte, doch mal in der DB-App zu schauen, ob mein Zug um 8 denn pünktlich wäre. War er nicht. „Zug fällt aus.“

Nun war ich hellwach, guckte nach anderen Zügen, die ähnlich irrational wie noch am Nachmittag mal fuhren, mal nicht, ich konnte kein System erkennen, ob jetzt die über Stuttgart oder die über Nürnberg immer oder gar nicht fuhren, es war anscheinend weiterhin Chaos. Immerhin wusste ich jetzt, dass die Strecke Frankfurt-Köln nur eingleisig befahrbar war, es also ordentlich Verspätung geben würde (plus Hochwasser-Verspätung).

Jetzt war mir alles egal, Lufthansa-Website aufgerufen, es gab wieder bezahlbare Direktflüge ab Düsseldorf, kurz über den 6.30-Uhr-Flug nachgedacht, aber der wäre mit der S-Bahn aus Wuppertal ein bisschen knapp geworden, daher den 7.30-Uhr-Flug gebucht. Es war inzwischen drei Uhr morgens; ich hätte noch ein Stündchen schlafen können, aber ich ahnte, dass ich beim Weckerklingeln um 4 Uhr komplett gerädert sein würde. Also blieb ich einfach wach, guckte ein bisschen Serien, duschte dann entspannt und hatte sogar noch locker Zeit fürs Schminken, was ich mir eigentlich geschenkt hätte. Dann rollerte ich um halb fünf zum Bahnhof, nahm die 4.38-Uhr-S-Bahn nach Düdo, wartete dort kurz auf einen Regionalzug, der mich in fünf Minuten, ich komme darüber immer noch nicht hinweg, in fünf Minuten vom Hbf zur Haltestelle Flughafen brachte. Das kannte ich ja schon aus früheren Flügen, aber darüber freue ich mich immer noch. Hallo, München, du Spackenstadt, wo man immer 45 Minuten in der S-Bahn sitzt.

Am Flughafen stieg ich in den Skytrain und fuhr so innerhalb von zwei Tagen in zwei unterschiedlichen Schwebebahnen. Das war schön. Bis auf die demonstrativ gut gelauten Malle-Tourist*innen, die sich nach uns stummen Businesskasper*innen noch ins Züglein drängten, als der am Parkhaus zwischen Bahnhof und Terminal hielt, anstatt einfach fünf Minuten auf die nächste Bahn zu warten. Aber nun gut. Plötzlich vibrierte meine Hosentasche, ich so innerlich, wer ruft mich denn um diese gottlose Zeit an, aber es war der 5.45-Uhr-Wecker, den ich mir für den 8-Uhr-Zug aus Düdo gestellt und natürlich vergessen hatte.

Beim Kofferaufkleber-Ausdrucken fragte mich die Lufthansa-Dame, ob die Rimowa-Koffer denn wirklich so gut seien, sie überlegte schon länger, aber … woraufhin ich totale Werbung für die Koffer machte. Ja, fies teuer, aber ein totales Vergnügen, damit zu verreisen. Selbst wenn mein mittelgroßer Koffer bis an den Rand zugeballert ist mit Klamotten, Schokolade und Ausstellungskatalogen aus Wien, kann ich das Ding mit einem Finger bewegen, so leichtgängig ist er. Noch keine Sekunde bereut, den Kauf. Die Cabin-Größe, mit der ich vorgestern verreist war, nenne ich liebevoll Baby Rimowa. Ich ließ sie ein paar Meter damit gehen, was ihr ziemlich gut gefiel. Das war ein netter Kontakt.

Im Flieger hatte ich natürlich nur noch einen Mittelplatz bekommen, auf den ich mich als dicker Mensch immer seelisch vorbereiten muss. Aber: Am Fenster saß ein eher kleiner junger Mann, am Gang eine schlanke junge Dame, beide waren in ihre Handys vertieft, und kein anderer Oberschenkel berührte meine. Selten so entspannt geflogen.

Baby Rimowa war gefühlt 15 Minuten nach der Landung auf dem Kofferband, die S-Bahn stand schon bereit, ich war wieder mit der Welt versöhnt – aber dann musste die Bahn irgendwo zehn Minuten auf freier Strecke rumstehen wegen einer Signalstörung. Bin ab sofort Fan der komplett bescheuerten Flugtaxen.

Um kurz nach 10 Uhr morgens war ich wieder zuhause, schaute als erstes nach dem Balkonpflanzen, denen zwei liebevolle Wässerungsvorgänge fehlten, aber sie hatten sich wacker gehalten. Dann nickte ich kurz auf dem Sofa weg, bis F. vorbeikam, um mir Goodies aus Wien vorbeizubringen, wo er die letzten Tage verbracht hatte. Eine schöne E-Mail erfreute mich sehr, weswegen ich das Mütterchen gegen 14 Uhr anrief, um ihr davon zu erzählen. Eigentlich wollte ich dann ins Bett, aber dort war ich wieder wach, also blieb ich wach, bis ich abends beim Fußballspiel gegen Griechenland wieder wegnickte, woraufhin ich nun aber wirklich endlich ins Bett ging und wie ein Stein schlief.

In den vergangenen Jahren bis ungefähr 2021, 2022 hatte ich eigentlich meist Glück mit Bahnfahrten; auch die vielen Fahrten in den Norden, um mich um Papa zu kümmern, gingen fast immer problemlos oder mit nur wenigen Minuten Verspätung. Aber seit dieser Zeit habe ich das Gefühl, dass wirklich dauernd irgendwas ist und ich eher Fahrten bemerke, die ohne Zwischenfälle ablaufen, als diejenigen, wo irgendwas schief läuft. Das Zauberwort „Fahrgastrechteformular“ kann ich inzwischen im Schlaf. Ich bin sehr gespannt, wie die Züge sich in den nächsten Wochen schlagen, wo Fußballfans aus ganz Europa im Land sind. Ich drücke uns allen die Daumen. Die EM hatte ich bei der Semesterplanung übrigens allen Ernstes auch vergessen.

Dienstag, 4. Juni 2024 – Hacks

Bücher in die Unibib getragen. Bücher aus der Stadtbibliothek geholt. Gearbeitet. Die letzten Folgen der zweiten Staffel von „Hacks“ geschaut, bevor ich kein Netflix mehr habe. In den nächsten gut vier Wochen gibt es ja ein bisschen Fuppes für lau, da brauche ich kein Pay-TV.

Montag, 3. Juni 2024 – Pizza

Ein auch seelisch äußerst herausfordernder Tag, weswegen es abends die Bringdienstpizza sein musste. Das war zur Abwechslung auch mal wieder sehr gut.

Sonntag, 2. Juni 2024 – Fuppes und Politik

Ein neues Dossier auf der Website der Bundeszentrale für politische Bildung: „Extrem rechte Fußballfans und die Nationalmannschaft des DFB“.

Das Dossier zeichnet die politische Entwicklung von verschiedenen Fangruppierungen nach. Der Untertitel lautet „Tendenzen einer Entfremdung“, was mich hoffnungsfroh stimmt. Der DFB, über den man dauernd und themenvielfältig meckern kann, versucht immerhin seit einiger Zeit, sich unter anderem gegen Rassismus in den Stadien zu positionieren. Wie konsequent das ist, lässt sich an einem Zitat vom damaligen Vorsitzenden Meyer-Vorfelder ahnen, der noch 2001 meinte: „Was wird aus der Bundesliga, wenn die Blonden über die Alpen ziehen und stattdessen die Polen, diese Lesniaks und Furtoks, spielen?“

Die Fans sind größtenteils schon weiter:

„So standen viele Ultragruppen in den 2000er-Jahren deutlich weniger weit rechts als die zuvor dominierenden Jahrgänge an Hooligans. In einigen Orten führte dies zu gewaltvoll ausgetragenen politischen Konflikten. In Bremen ging die linke Ultraszene als Sieger daraus hervor (Fellmer, Krüger 2019), in Aachen wiederum verlor sie die Auseinandersetzung (Schwickerath 2013; Nölke 2024). Bis heute sind die Szenen sehr ausdifferenziert. So existieren a) mehrheitlich eher linke Fanszenen, b) politisch umkämpfte Kurven und c) Stadien, in denen das Gewaltmonopol innerhalb der Fanszene nach wie vor weit rechts außen liegt. Der Rassismus ist aus den Fanszenen des Profifußballs nicht verschwunden, aber der Protest dagegen über die Jahrzehnte stark gewachsen.“

Was mich persönlich gefreut hat, war die Bebilderung des Artikels mit dem neuen pinkfarbenen Auswärtstrikot der (Herren?-)Nationalmannschaft. (Spielen die Frauen noch in Grün?)

Die NYT hatte gerade ein olles Listicle mit den ihrer Meinung nach schönsten und hässlichsten Euro-Fußballtrikots der letzten Jahrzehnte, wo dieses Jersey in der Negativliste landete. (Link ohne Paywall, leider kein Gift Link möglich.)

Die Kommentare waren anderer Meinung: „it’s gorgeous for me“, „Germany’s away kit is an absolute banger that stands out“, „If the kit is so bad then why are they sold out so quick of the pink kit… every kid I know here in Germany only wants the pink kit and I have seen almost none of the home kits on the street.“ Das schreibt auch die FAZ: Das rosafarbene Shirt legte laut Adidas, „den besten Verkaufsstart für ein deutsches Auswärtstrikot jemals hin“.

Zum Thema passen die 45 Minuten der Sportschau, in der sich der Journalist und Fotograf Philipp Awounou über nicht-weiße Nationalspieler*innen Gedanken macht: „Einigkeit und Recht und Vielfalt – Die Nationalmannschaft zwischen Rassismus und Identifikation“.

In dieser Doku wird auch eine Umfrage des WRD erwähnt, über die der Sender schreibt:

„Zwei Drittel der Befragten äußern sich darin positiv über die Zusammensetzung der Nationalmannschaft: 66 Prozent finden es gut, dass in der deutschen Mannschaft mittlerweile viele Fußballer spielen, die einen Migrationshintergrund haben. In der gleichen Umfrage geben jedoch auch 21 Prozent der Befragten an, dass sie es besser fänden, wenn wieder mehr Spieler mit weißer Hautfarbe in der deutschen Nationalmannschaft spielen würden. Die Mehrheit der Befragten (65 Prozent) stimmt dieser Aussage eher nicht oder überhaupt nicht zu.“

In der Nachberichterstattung wird nun die Umfrage kritisiert, was man meiner Meinung nach machen kann. Man könnte natürlich auch klar und deutlich die 21 Prozent der Befragten kritisieren, die diese rassistische Scheiße von sich geben, sich den Ursachen widmen anstatt Vertreter dieser Ansichten in Talkshows zu hofieren und Parteien verbieten, die ähnliche Scheiße propagieren. Aber Sport und Politik haben ja bekanntlich nichts miteinander zu tun.

Nachtrag: Sozialwissenschaftler Laing: „Wir sollten diese Fragen stellen“. Lorenz Narku Laing im Gespräch mit Maximilian Rieger im DLF.

„Kimmich habe auf der Pressekonferenz am Samstag viel Richtiges gesagt, sagt Lorenz Narku Laing. Er ist Professor für Sozialwissenschaften und Rassismusforschung an der Evangelischen Hochschule Bochum und zertifizierter Diversitytrainer. Nichtsdestotrotz müsse man die Fragen stellen.

„Diesen Wunsch, Rassismus unsichtbar zu machen, kann ich nachvollziehen. Das Thema ist schwer, es ist unangenehm, und es ist auch konfliktreich. Aber wenn wir Rassismus wirklich überwinden wollen, müssen wir ihn bearbeiten. Das kostet viel Energie und Zeit und die wollen die Leute vielleicht nicht immer reinstecken“, sagt Laing.“

(via @Frau Nora auf Bsky)

Samstag, 1. Juni 2024 – Erlkönig

F. brachte ein Buch mit: „Unsterbliches Berlin“ (1948) von Heinz-Ulrich Wieselmann, ein Fotobuch mit, genau, Fotos aus Berlin von, genau, 1948. Nie gehört, den Namen, gleich mal gegoogelt, und dadurch erfahren, dass der Herr dafür gesorgt hat, dass man heute „Erlkönig“ zu einem Auto-Prototyp sagt. Wikipedia:

„Erstmals verwendeten die beiden Motorjournalisten Heinz-Ulrich Wieselmann, Chefredakteur der Automobilzeitschrift auto motor und sport, und Werner Oswald, von Anfang 1950 bis Ende 1957 stellvertretender Chefredakteur, den Begriff. Ab Heft 15 (vom 19. Juli 1952) erschien eine Zeit lang in jeder Ausgabe das mehr oder weniger deutliche Foto eines Automobilprototyps.

„Diese nach heutigen Maßstäben lächerlich harmlosen Bildchen galten damals als nie dagewesene Provokation der Automobilindustrie. Deshalb hatten wir zuvor wochen-, ja vielleicht monatelang überlegt, ob und in welcher Form wir uns den Abdruck dieser Amateurfotos erlauben konnten. Chefredakteur Wieselmann kam schließlich auf die Idee, durch liebenswürdige Begleittexte den betroffenen Industriefirmen die bittere Pille ein wenig zu versüßen. In diesem Sinn reimte er eines schönen Sonntags für die ersten paar Bilder je ein kleines Achtzeilen-Gedicht im Stil des Erlkönig-Poems. Die legte er mir Montagfrüh auf den Tisch mit dem Auftrag, hieraus für die nächsten Hefte eine Folge vorzubereiten und diese mit einer gleichbleibenden Überschrift zu versehen. Nach kurzer Überlegung meinte ich: »Schreiben wir doch einfach ›Erlkönig‹ drüber!« […] Fortan bezeichnete ich in auto motor und sport konsequent jeden Prototyp, gleich welcher Herkunft, als Erlkönig, und so wurde das Wort bekannt und bald zu einem geläufigen Ausdruck.“

– Werner Oswald: Mercedes-Benz Personenwagen 1886–1986

Der erste Erlkönig war der Prototyp des Mercedes-Benz 180. Die Bildunterschrift lautete wie folgt:

Erlkönig
1. Folge

Wer fährt da so rasch durch Nacht und Wind?
Ist es ein Straßenkreuzer von drüben,
der nur im Umfang zurückgeblieben
oder gar Daimlers jüngstes Kind?

Der stille Betrachter wär gar nicht verwundert,
wenn jenes durchgreifend neue Modell,
das selbst dem Fotografen zu schnell,
nichts anderes wär als der Sohn vom »Dreihundert«.“

Wieder was gelernt.

Freitag, 31. Mai 2024 – Solo-Bar

Gestern gelernt: Man kann auch sehr entspannt alleine in eine Bar gehen. Jedenfalls wenn es die vom Tantris ist, wo ich mich ja immer wohlfühle. Gestern merkte ich, dass es nicht nur an der Begleitung liegt, dass es mir in dem Laden immer gut geht, sondern dass es vor allem die hervorragenden Drinks, das wenige Geplänkel mit dem Barkeeper und die für mich genau richtige chillige Musik sind, die mich runterkommen lassen.

Ich hatte gestern ein Buch dabei, natürlich hatte ich ein Buch dabei, ich gehe ja nicht mal ohne Buch in einen Baumarkt, man weiß ja nie, wie lang die Kassenschlange ist, also las ich ein bisschen, trank ein bisschen und guckte dann aber doch lieber einfach so in der Gegend herum.

Es war leerer als gewohnt – „Pfingsten und Brückentag, ab nächste Woche sind wieder alle in der Stadt“ –, daher hatte ich nicht ganz so viel zum Gucken wie sonst. Aber ich verfolgte interessiert und aus den Augenwinkeln das Paar neben mir: Der Herr ließ erst einmal einen teuren Chablis dekantieren, bevor er fragte, wann man denn rüber ins Restaurant gehen könnte. Durch Nachfragen des Barkeepers wurde klar, dass die beiden keine Reservierung hatten und einfach mal so im Sterneladen aufgekreuzt waren. Das kann natürlich funktionieren, aber vielleicht sollte man mit dem Wein doch warten, bis klar ist, ob es noch einen Tisch gibt, an den man ihn mitnehmen kann. Den gab es gestern nämlich nicht mehr.

Die beiden waren etwas muksch, ich wollte mich schon rüberlehnen und vom hervorragenden Barfood erzählen, aber das übernahm natürlich auch der Barkeeper. Sie orderten ein Charcuterie-Board, bei dem ich innerlich sehr wimmerte, das sah sehr gut aus und ich hätte vielleicht doch etwas essen sollen, bevor ich zum Trinken herkomme. Dazu gab es einen meiner derzeitigen Lieblinge auf der ständig wechselnden Bar-Karte: Goujonnettes mit Sauce Tatar, vulgo: Fish ohne Chips auf Speed. So gut! Die beiden meckerten leise über „Gemüse!“ auf dem Board, knabberten alles an, ließen es dann stehen, genau wie die halbvolle Karaffe Wein und murmelten was von „noch mal beim Italiener reinschauen“. Es war inzwischen 22 Uhr, viel Glück damit.

Ich genoss derweil zunächst einen Deauville – auf dem Weg in die Bar war ich mir sicher, dass ich etwas mit Rum wollte, aber als ich nochmal durch die Karte blätterte, blieb ich beim Cognac hängen. Danach wandte ich mich an den Barkeeper und bat um einen guten Folgedrink, der dann ein Vieux Carré wurde. Ich wurde gewarnt, dass der erst einmal fies süß sein werde im Vergleich, aber das lege sich dann. War auch so, der Whisky kam schnell durch, und mich begeisterte der totale Schmelz am Gaumen. Das war wie ein netter hochprozentiger Film, der den gesamten Mund auskleidete.

Eigentlich wollte ich mir nur zwei Drinks gönnen, die hätten vermutlich auch gereicht, denn das Ziel meines Barbesuchs – Woche abschütteln, entspannen, spritige Self Care – war bereits erreicht. Aber der Carré lief so gut, dass ich noch um einen leichten Absacker bat. Das wurde dann ein aufgebohrter Adonis; ich weiß nicht mehr genau, worin das Aufbohren bestand, aber er schmeckte weniger nach Alkohol als gewohnt und war genau der richtige Rausschmeißer.

Demnächst gerne wieder mit F., der gestern etwas unpässlich war, aber das war schön zu merken, dass man nicht nur alleine essen, sondern auch in Ruhe trinken gehen kann.

(Nach dem Heimkommen noch ein schnelles Konter-Käsebrot geschmiert. Ebenfalls eine sehr gute Idee.)

Donnerstag, 30. Mai 2024 – Zehn Texte

Die SZ hat eine schöne Strecke über zehn Romane (alt und halbwegs neu), die über die Bundesrepublik (alt und neu) erzählen. Da waren doch ein paar Titel dabei, die ich nicht kannte, sowie weitere, die nun vom Hinterkopf direkt ins Ausleihkörbchen der Stadtbibiothek wanderten.

75 Jahre BRD in zehn Romanen, auch ohne Paywall.

„Adenauer, Brandt, Kohl und Merkel: Ein Weg, Geschichte zu schreiben. Man kann sie sich aber auch erzählen lassen. Von Bachmann, Wolf, Özdamar und Vowinckel. Schreibend, debattierend, lesend haben wir dieses Land und hat dieses Land uns geformt. Literatur ist das Gespräch einer Gesellschaft mit sich selbst. Kein Kanon soll hier vorgestellt werden, stattdessen Schlaglichter auf ein Dreivierteljahrhundert, zehn an der Zahl. Unter den Autorinnen sind Stars, Preisgekrönte, Vergessene.

In den zehn Romanen spiegeln sich heillose Zeiten, Zeiten des Aufbruchs, Zeiten von „irrlichternder, nichtkonservierbarer Schönheit“. Immer wieder Brüche, dazu die gegebenen und nicht gehaltenen Versprechen der BRD, und stets die Stellung des Politischen im Privaten. In Zeiten so turbulent wie diesen hilft es, sich an das durch Literatur angestoßene große Gespräch zu erinnern. Wo doch unsere Gegenwart in den Worten der Schriftstellerin Manja Präkels daran krankt, „dass wir so wenig voneinander wissen – und ohne Wissen keine Empathie“.

Das erste besprochene Buch ist „weiter leben. Eine Jugend“ von Ruth Klüger, das auch bei mir im Regal steht. Mir ist erst durch den Artikel aufgefallen, dass das Titelbild ein Blatt von Charlotte Salomon ist, die ich im letzten Jahr sehr ausführlich kennengelernt habe.

Mittwoch, 29. Mai 2024 – Wolfsgruber

Gestern einen noch halbwegs frischen Podcast gehört: „Nah, neugierig und Negroni“. Die 50 Minuten der neuesten Folge bestritt der Gastgeber mit Jürgen Wolfsgruber, einem unserer Lieblingsköche, dessen Sparkling Bistro wir leider viel zu selten betreten.

Aber man kann dem Mann einfach so herrlich zuhören, wie wir beim letzten Besuch in seinem vor wenigen Monaten eröffneten, entspannten Tschecherl feststellen durften, wo wir gefühlt eine Stunde in der Gegend rumplauderten. Ich habe im Podcast Sympathie für Gerichtsvollzieherinnen entwickelt, Respekt für einen Klempner am Herd bekommen und viel über Sterne und Nicht-Sterne gelernt.

Dienstag, 28. Mai 2024 – Heinser und Haring

Lukas Heinser hat mal wieder ein Epos in Form eines Newsletters rausgeschickt. Wer schon immer wissen wollte, was der ESC mit dem VfL Bochum zu tun hat – hier entlang und abonnieren nicht vergessen.

Im Newsletter versteckte sich nach 14.000 Zeichen ein Hinweis auf Keith Haring, dem Künstler, der bei mir in der Pubertät dafür gesorgt hat, dass ich zum ersten Mal zeitgenössische Kunst für mich entdecken konnte, weil sie wie für mich gemacht war. Er ist bis heute einer meiner Helden, dessen Werke für mich immer noch funktionieren und relevant bleiben.

Heinser wies auf die Mixtapes des Künstlers hin, die anscheinend seit letztem Jahr als Spotify-Playlist öffentlich sind. Hier steht ein bisschen mehr zum Vorgehen des Haring-Archivs:

„Music was a significant part of Haring’s creative process, enticed by its ability to convey meaning and social messages, similar to his art. He always played music while creating murals, drawing inspiration from vibrant beats and rhythms. In the 1980s, he was attracted to the burgeoning hip-hop and breakdancing scene, which led to the incorporation of dancing figures in his art. However, Haring had a varied music taste, blasting anything from new wave to disco and classical music. He associated closely with many musicians and DJs, such as Grace Jones, Madonna, and DJ Juan Dubose, who were huge influences on his art. […]

The Keith Haring Archives have digitised many of the artist’s mixtapes between 1983 and 1988, giving fans a greater look at the music that shaped his art and life. It showcases his eclectic taste and love for artists such as Prince, ESG, Aretha Franklin, Van Morrison, Kool & The Gang, Igor Stravinsky, Sylvester and Chaka Khan, to name just a few.“

Genau hier ist natürlich eine gute Gelegenheit, auf eine Ausstellung im Museum Brandhorst hinzuweisen, die am 28. Juni eröffnet wird: Andy Warhol & Keith Haring: Party of Life.

„Mit „Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life“ präsentiert das Museum Brandhorst die weltweit erste umfassende institutionelle Ausstellung, die sich den beiden Künstlern widmet. Der Titel der Schau ist dem Motto von Keith Harings Geburtstagsfeiern entlehnt: „Party of Life“ erzählt vom Kosmos der 1980er-Jahre, von MTV, Discos, Voguing, Hip-Hop, New Wave und Graffiti. In diesem Umfeld zeichnet die Ausstellung die Künstlerfreundschaft der beiden nach. Dabei offenbart sie Parallelen in ihrem künstlerischen Selbstverständnis, ihrer Offenheit für Kooperation und gemeinschaftliche Projekte sowie ihrer inklusiven Haltung: Kunst und ihre Botschaften sollten möglichst viele Menschen erreichen.“

Keith Haring: „DJ“, Zeichnung, Tinte auf Papier, 47 x 63,5 cm, The Keith Haring Foundation.

Montag, 27. Mai 2024 – LMU und Iggy Pop

Morgens wieder den Kaffee auf den Balkon getragen, einfach runtergeguckt und den Tagesanfang genossen. Weiter in „Jerusalem“ gelesen, wo wir jetzt im Jahr 1000zack sind beim ersten Kreuzzug und den Folgen. #allebekloppt

An der Uni, an der ich BA, MA und den Dr. gemacht habe, eine halbe Vorlesung gehalten. Ich durfte mit einer Kollegin zusammen den ehemaligen Doktorvater vertreten, der seinen Urlaub genießt, und den Studis etwas zu Raubkunst und Beutekunst im besetzten Europa nach 1939 erzählen (Texte und Folien kamen natürlich von Vati). Das ganze fand in einem Hörsaal statt, in dem ich selbst vor ein paar Jahren noch gesessen habe. Das war schön, mal die andere Seite der Kanzel kennenzulernen.

Über Henry Rollins gelacht.

(Direktlink)

Nach der Melodie von Gigi d’Agostinos „L’amour toujours“:

Nazis aufs Maul, Nazis aufs Maul,
Springer enteignen, Nazis aufs Maul.

(via irgendwo auf Insta)

Donnerstag, 23. Mai 2024 – Brandt

Noch nicht ganz durch, aber bisher finde ich die vierteilige Serie zu Willy Brandt und Günter Guillaume recht unterhaltsam. Auch weil als heutige Talking Heads nur Frauen zu Wort kommen, wie die SZ beschreibt:

Guillaume war 1956 mit seiner Frau Christel aus der DDR in die Bundesrepublik gekommen, offiziell als Flüchtling, hatte sich nach seinem Eintritt in die SPD in erstaunlicher Geschwindigkeit zum Parteifunktionär hochgearbeitet und war dann letztlich im Bundeskanzleramt gelandet, zuletzt als persönlicher Referent von Willy Brandt. In diesem Job, der von der Stasi einmal abgesehen sein letzter werden sollte, hielt er sich dann noch bemerkenswert lang, als die westdeutschen Sicherheitsdienste schon rausgekriegt hatten, dass er im Auftrag des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR im Westen unterwegs war, fast ein Jahr lang. Diese für die Sicherheitsapparate beider Staaten eher peinliche Episode, die Brandts Kanzlerschaft den Garaus machte, ist seit Guillaumes Verhaftung im April 1974 und Brandts Rücktritt wenige Wochen später schon viele Male verfilmt und beschrieben worden. Jetzt haben Jan Peter und Sandra Naumann das noch mal gemacht. Die Besonderheit: Sie haben nur Frauen befragt, Historikerinnen, Zeitzeuginnen, politische Weggefährtinnen. Männer kommen nur in Archivausschnitten zu Wort, aber auch da hat meist Christel Guillaume das Wort.

Das klingt zunächst einmal, als wäre es eher originell als zwingend, aber tatsächlich spielt diese ganze Guillaume-Affäre vor dem Hintergrund von etwas, was man getrost als Bonner Männerrepublik bezeichnen darf. Es gab einige Frauen im Bundestag und sehr wenige Reporterinnen, und bis heute ist der Blick auf diese Zeit also meist ein männlicher. Das einmal andersherum zu machen, heißt dann hier ganz und gar nicht, dass alles immer nur mit Frauen zu tun hat und ihren Nöten.“

Hier alle Folgen von „Willy – Verrat am Kanzler“ auf einen Blick.

Mittwoch, 22. Mai 2024 – Erpenbeck

Jenny Erpenbeck wurde für „Kairos“ mit dem Booker Prize ausgezeichnet. Das Buch klingt erst einmal nicht so, als ob ich es dringend lesen möchte (alter Mann, junge Frau, ja, es geht um mehr, ich weiß), aber mir fiel gestern ein, dass ihr Werk „Aller Tage Abend“ seit Jahren bei mir im Regal steht. Gestern gleich mal die ersten 50 Seiten gelesen. Gefällt mir bisher sehr.

Dienstag, 21. Mai 2024 – Gutes Futter

Als wir am Wochenende so gegen 12 Uhr mittags frühstückten, fiel mir beim Tischdecken wieder auf, wie schön das ist, einfach gutes Zeug im Haus zu haben.

Eigentlich wollten wir nur Brot und Käse essen, was vom Vorabend als Weinbegleitung übrig geblieben war. F. wollte keinen Kaffee, daher konnte ich mir aussuchen, welche der vielen möglichen Zubereitungsarten ich für mein morgendliches Heißgetränk anwenden wollte. Ich zückte Opas gute alte Kaffeemühle, zerhackte frische Bohnen und goss heißes Wasser durch den liebevoll bestückten Kaffeefilter. Nur Käse und Brot schienen mir dann doch zu frugal, ich fragte, ob hier noch jemand Rührei wolle, es wollte jemand, also schlug ich zwei Eier auf. Dann merkte ich, dass mir irgendwie was Gemüsiges zu Brot und Ei fehlte und warf schnell ein paar Tomätchen und Gurkenscheiben in ein Dressing und teilte eine Avocado. Aber während der Kaffee durchlief und ich Servietten bereitlegte, merkte ich, dass ich eigentlich warmes Gemüse möchte. Also ließ ich meine Pfanne schön heiß werden und briet blitzschnell ein paar Brokkoliröschen und grüne Spargelstangen in Olivenöl an. Währenddessen schob ich das Rührei in einer zweiten Pfanne launig hin und her, brachte alles halbwegs gleichzeitig auf den Teller und freute mich über alles.

Einen Tag später freute ich mich über Pflaumenkuchen zum Frühstück, der dann auch mein Hauptnahrungsmittel über den Tag verteilt blieb. Auch hierfür deckte ich den Tisch, nahm die Stoffservietten, die Silbergabel und zündete eine Kerze an, einfach weil sie dekorativ auf dem Küchentisch rumstand und ich in Laune war. Das postete ich als Insta-Story, bis mir einfiel, was für Reaktionen ich gerne auf solche Küchenstillleben bekomme: „Das sieht immer so hübsch bei dir aus! Für mich allein mache ich mir die Mühe nie.“

Erstens: Das sieht nicht immer so hübsch bei mir aus, Pflaumenkuchen schmeckt auch ohne Kerze direkt aus der Tupperdose. Auf Insta ist meist alles toll, aber ich poste auch nicht jedes Käsebrot oder Snickers, das ich esse.

Zweitens: Wenn ich das nicht für mich hübsch mache, für wen denn sonst? Du ziehst dir vielleicht ein besonderes Kleidungsstück an oder trägst die geerbten Ohrringe, um dich gut zu fühlen – ich zünde Kerzen an und nutze Stoffservietten und gebe Geld für Geschirr aus, von dem ich schon viel zu viel im Schrank habe. Weil ich mich immer und immer wieder über schönes Geschirr freue. Aber weil vieles nicht in den Geschirrspüler darf, esse ich durchaus auch von den guten, alten weißen Ikeatellern.

Im SZ-Magazin stand ein Artikel darüber, wie man in Sternerestaurants essen geht. Für mich war nicht viel Neues dabei, aber ich mochte den Ton des Artikels, der einen nochmal daran erinnert, dass es beim Essen um Genuss und Wohlfühlen geht. (Beim Artikel ohne Paywall lautet die Überschrift lustigerweise „Kleckern oder Krümeln ist menschlich“, während im Magazin „Einmal im Sternelokal essen – aber wie geht’s entspannt?“ steht.)

Ein paar Sätze, die ich mochte:

„Ein Mittag- oder Abendessen in einem Sterne-Restaurant kostet mehr als eine gewöhnliche Mahlzeit beim Italiener um die Ecke. Dafür ist ein Menü im Sterne-Restaurant ein Erlebnis, an das man sich lange, vielleicht sein Leben lang erinnert.“

Ja. Ich erwähne das dauernd, aber F. und ich sprechen noch von einem Lamm mit Polenta vom Oktober 2017.

„Bei vielen Restaurants kann man bereits bei der Reservierung angeben, ob man mit Fisch und/oder Fleisch, vegetarisch oder vegan essen möchte. Die meisten Restaurants haben ihr aktuelles oder ein Beispiel-Menü auf ihrer Webseite. Wenn man ein bestimmtes Lebensmittel partout nicht mag, das dort auftaucht, kann man das sagen. »Wir überreden niemanden, etwas zu probieren. Aber wenn wir eine Grundneugier spüren und das Gefühl haben, dass wir da minimal konfrontationstherapeutisch rankönnen, dann ermutigen wir die Leute schon«, sagt Ilona Scholl. »Gäste, die die Konsistenz von Pilzen nicht mögen, haben es nämlich trotzdem schon gerne, wenn sie einer Sauce eine schöne Umami-Tiefe verleihen.«“

Wir sagen grundsätzlich, dass wir alles essen. Bei mir persönlich sind Austern oder generell Meeresfrüchte totale Tagesform, vor allem letztere bestelle ich extrem selten von allein. Wenn ich sie dann auf dem Teller habe, finde ich sie aber meistens toll. Daher bin ich ganz froh, wenn mich jemand ein winziges bisschen aus der Komfortzone schmeißt.

Noch was zu Dresscode und ähnlichem, das fand ich schön auf den Punkt:

„Was andere Leute in der U-Bahn stört, stört auch im Restaurant. Das bedeutet, man sollte weder ungeduscht noch nach zu viel Parfum riechen, schließlich geht es um die Aromen auf dem Teller, nicht um die vom Nachbartisch.“

Ich verzichte inzwischen bei Restaurants völlig auf Parfum, weil ich weiß, wie intensiv wie uns inzwischen mit Wein beschäftigen. Und ja, wir sind die seltsamen Menschen, die ihre Nase sehr dicht über den Teller halten, sobald der vor uns steht.

Und was gelernt habe ich auch:

„Sobald alle Gäste Platz genommen haben, legt man die Serviette einmal quer gefaltet auf den Schoß, mit der offenen Seite zum Körper. Man benutzt nur die Innenseite, damit die Serviette außen sauber bleibt. »Vor dem Verlassen des Tisches lässt man die Serviette gefaltet neben dem Teller zurück. Niemals putzt man sich damit die Nase oder legt sie auf den Teller mit Sauce«, sagt Vincent Moissonnier. »Für einen Teller Spaghetti darf man die Serviette ins Hemd oder die Bluse stecken, damit die Kleidung sauber bleibt.«“

Das mit der Innenseite wusste ich noch nicht, das haben wir gleich mal am Küchentisch geübt, wobei F.s Falttechnik dem schon sehr entgegenkam. Meine ist jetzt neu.

Mittach von gestern. Ohne Serviette auf dem Sofa genossen.

Mittwoch bis Montag, 15. bis 20. Mai 2024 – Königin und Trottelinchen

Am Mittwoch fuhr ich nach Düsseldorf, wo ich am Donnerstag sehr lange unterrichtete.

In den letzten beiden Semestern war meine Veranstaltung immer montags. Im ersten Semester gingen nur Montag oder Freitag als Unterrichtstage, weil ich von Dienstag bis Donnerstag im schönen Lenbachhaus arbeitete. Also setzte ich mich am späten Sonntagnachmittag in den Zug und nölte innerlich vor mich hin, dass alle Wochenende hätten, nur ich nicht. Im letzten Wintersemester hatte ich das irgendwie gar nicht überrissen, dass ich den Termin hätte ändern können. Aber in diesem Semester dachte ich daran, nahm den Donnerstag, weil dann schon fast Wochenende ist, wenn ich fertig bin, aber noch nicht ganz, weswegen ich noch auf eine okaye Anwesenheitsquote der Studis hoffen konnte. Ich fange im Sommer immer morgens gegen 8 oder 8.30 Uhr an, was ich als Studi gehasst habe, aber einer meiner Dozenten, der auch immer den frühen Slot hatte, meinte mal: „Um diese Uhrzeit sind nur die Leute hier, die wirklich hier sein wollen.“ Das fand ich überzeugend, und wenn ich die Mitarbeit meiner Studis so ansehe, scheint das immer noch zu stimmen.

Was für einen Unterschied das für das eigene Wohlbefinden macht, sich vormittags in einen sauberen Zug zu setzen sowie den halben Nachmittag für schöne Dinge zu haben, hat mich selbst überrascht. Memo to me: Falls ich nochmal angefragt werde, weiterhin diesen Termin nehmen. Im Winter dann aber erst wieder um 10, denn um 8 ist es noch dunkel und das mag ich so gar nicht.

Einziger Nachteil: Wenn man wochentags früher im Zug sitzt, sind da auch die üblichen Businesskasper. Ich hatte schräg vor mir einen Herren, der per Zoom eine Präsentation hielt. Ich hörte selbstverständlich interessiert zu, wusste aber auch nach zehn Minuten noch nicht, worum es eigentlich ging; irgendwas mit „IT-Prozessen“. Ich halte Beratungskram inzwischen fast immer für Powerpoint-Karaoke.

Mittwoch hatte ich dementsprechend noch so gerade Zeit, die tolle Ausstellung von Tony Cragg im Kunstpalast anzuschauen – und vor allem anzufassen OMG! Ich hatte die herrlichen Skulpturen von Cragg schon mal in der Albertina gesehen und wollte nichts mehr als sie anzufassen, was man natürlich nicht durfte.

In Düsseldorf darf man das aber bzw. das ist der ganze Witz an der Ausstellung. Und so reihte ich mich in die kleine Menge an Besucher*innen ein, die genau wie ich mit leuchtenden Augen alles angrabschten, was rumstand.

Bei einer Bronzeskulptur sah man sehr deutlich, welches die beliebtesten Stellen des Publikums waren.

Ein Kind zeigte seinem Stoffhasen ewig eine Spiegelsäule, die mit dem Angrabschen optisch nicht ganz so gut klargekommen war, was mich daran denken ließ, dass die Putzkolonne hier Überstunden machen musste.


Ein Schild wies darauf hin, dass man die Werke bitte wirklich nur mit den Händen berührten sollte und das vorsichtig. Bei dieser Skulptur (Fiberglas?) verstand ich das „vorsichtig“ – sie bewegte sich ein bisschen unter meinen Händen.

An diesen Marmorblock hätte ich sehr gerne meine Stirn gelehnt, so weich und anschmiegsam war der Stein, aber ich war brav und ließ das bleiben.

Ich war völlig fasziniert davon, wie kühl Bronze war. Irgendwie hatte ich immer erwartet, sie warm vorzufinden. (Ausgerechnet an diesem Tag mit Pflaster unterwegs.)

Da ich von einem Katalog ausgegangen war, fotografierte ich kein einziges Werkschild, weswegen die Bilder hier keine Titel haben. Es gab nämlich keinen Katalog, ich habe keine Ahnung, was ich alles angefasst und bewundert habe. War mir aber relativ schnell egal, denn das war wie ein Spa Day. So entspannt bin ich noch aus keiner Ausstellung gekommen. Herrlich. Bitte noch schnell hingehen und Kunst anfassen, die Schau läuft nur noch diese Woche.

Der Donnerstag war anstrengend, aber großartig, und ich kam mit einem totalen Hochgefühl aus dem langen, langen Unterricht. Das versaute mir dann aber die Bahn, weil mein gemütlich gebuchter 16.22-Uhr-Zug ausfiel und ich gerade noch so total abgehetzt und verschwitzt die 15.22-Uhr-Verbindung erwischte. Innerlich entschuldigte ich mich bei allen Mitreisenden, ich hoffe, ich habe nicht zu sehr gestunken. Ab Frankfurt war’s aber egal, da saß jemand vor mir, der dem Geruch nach zu urteilen ungefähr ein Kilo Cannabis in seinen Haaren verteilt hatte.

Freitag hatte ich einen erst Dienstag angesetzten Termin, zu dem ich nur so halb gut vorbereitet kam, weil ich schlicht nicht genug Zeit für eine anständige Vorbereitung gehabt hatte. Den setzte ich dann auch gefühlt komplett in den Sand und war danach stundenlang mies drauf. Gestern noch eine Königin, heute der Depp mit Hut.

Abends gab’s immerhin einen hervorragenden Rotwein und einen eher pferdestalligen Burgunder, der ernsthaft eine knappe Stunde an der Luft brauchte, bis ich ihn trinken wollte und nicht nölig vom Glas wegzuckte. Dazu gab’s viel Käse und noch mehr gute Gespräche und vor allem sehr viel Musik. F. und ich sind inzwischen fast neun Jahre zusammen und wir klärten JETZT endlich mal die Dinge, die man sonst so beim zweiten Date abfragt: „Hey, was hörst du eigentlich seit 30 Jahren für Musik?“ Bin jetzt auf dem neuesten Stand aller Gitarrenbands der USA und der Herr kennt nun „Tanz den Mussolini“ von DAF. Wir waren um 4 im Bett, nachdem wir am Küchentisch diverse Songs mitgesungen hatten, als Abschluss meine ich, war es „Self Esteem“ von The Offspring, deren CD jetzt auch gerade beim Bloggen mitläuft. Schon ewig nicht mehr gehört.

Samstag gleich noch eine Ausstellung weggeguckt. Noch mehr Rotwein getrunken und Käse gegessen. Und mit Champagner angestoßen, aus Gründen.


Sonntag ewig gemeinsam rumgelungert. Kuchen gebacken. Pflaumen mussten weg, es hilft ja nichts, alles ganz schlimm.

Abends spontan auf ein kleines Bierchen in der Stammkneipe eingekehrt. Die ersten 20 Minuten eines fiesen Regenschauers noch unter der Markise draußen genossen, aber irgendwann kam das Wasser nicht mehr von oben, sondern seitwärts. Für fünf Minuten reingegangen und im Stehen getrunken, dann wieder rausgesetzt und das komische Licht angeschaut.

Gestern auf dem Balkon endlich „Franziska Linkerhand“ ausgelesen; das zog sich zum Schluss doch ein bisschen. Ich mochte das Buch sehr, kann aber ein paar Sätze aus dem Nachwort meiner Ausgabe nachvollziehen: „Die Überladung einzelner Figuren mit einer Fülle von Geschichten stellt ein Grundproblem des Romans dar. Brigitte Reimann besaß die Gabe, Menschen zuzuhören, und sie konnte Geschichten erzählen. Doch ihr stand in ihrem Roman nur ein begrenzter Personenkreis zur Verfügung, der diese Fülle von Geschichten tragen musste.“ Ja. Wahnsinnig viel Biografie, sehr wenig Handlung. Trotzdem: ganz große Empfehlung. Vielleicht ab und zu mal zehn Seiten quer lesen, das passt schon.

Hatte ganz vergessen, wie gern ich „Gotta get away“ mag.