Freitag, 13. September 2024 – Passauer Tödlein

Mein liebstes Objekt, das ich ständig anstarre, wenn ich an ihm vorbeikomme. Schnell aus der Hüfte fotografiert, sorry, not sorry, müsst ihr halt mal herkommen, wenn ihr das Passauer Tödlein in echt sehen wollte. (Es heißt wirklich so.)


(Buchsbaum, 1673, Dauerleihgabe des Bayerischen Nationalmuseums München)

Donnerstag, 12. September 2024 – Teller

Ich bin sehr froh, dass ich meine Lieblingsteller mitgebracht habe. Und das schöne Tablett, damit ich im Bett nicht kleckere. (Kein Platz für ein Sofa in der Wohnung.)

Mittwoch, 11. September 2024 – Backen

Abends Kuchen gebacken, weil ich ein kleines Erfolgserlebnis auf der Arbeit hatte, ENDLICH. Ich weiß ja, dass Provenienzforschung bedeutet, eine Nadel in zehn Heuhaufen zu suchen, aber momentan suche ich gefühlt in fünfzig gleichzeitig, und deswegen tat das gut, wenigstens einmal sagen zu können, HA, GEFUNDEN!

Das erste Backen in Passau war deutlich unentspannter als das tausendste in München, weil die Handgriffe natürlich anders sind, die Lieblingsrührschüssel 200 Kilometer weit weg ist sowie die Kitchen Aid. Hier arbeite ich wieder mit dem guten, alten Handmixer, der auch einen Stabmixaufsatz besitzt, weswegen ich ihn mitgeschleppt habe. Der hat mir schon mehrfach gute Dienste geleistet, also alles richtig gemacht.

Ich merke aber immer, wenn ich im Kopf überschlage, was ich abends essen will, dass mir Dinge entfallen, die ich hier noch nicht habe. Bestimmte Gewürze (gestern erstmal gemahlenen Koriander erstanden, hallo! Und dabei den Zimt vergessen, wimmer) oder, wie ich gestern abend merkte, als ich den Kuchen glasieren wollte: Puderzucker.

In meiner Müncher Küche stehen immer zwei volle Packungen Mehl und Zucker sowie Puderzucker, Hagelzucker, brauner Zucker in diversen Ausführungen, und natürlich gibt es eine Box mit Wunderdingen wie Backpulver, Natron, Vanille, Hefe, ihr wisst schon. Beim allerersten Passauer Großeinkauf dachte ich immerhin an jeweils eine Packung Mehl und Zucker, aber der Puderzucker ist mir durchgerutscht. Gestern erstand ich dann Backpulver, nachdem ich mir sicherheitshalber mein eigenes Kuchenrezept nochmal aufgerufen hatte, aber an die Glasur und damit den Puderzucker dachte ich nicht.

Kuchen schmeckte trotzdem, behaupteten die liebevollen Kolleginnen. Kuchen geht ja immer.

Dienstag, 10. September 2024 – Wäscheklammern

Kleinkram erstanden. Ich merke jeden Tag in der Zweitwohnung, dass mir Dinge fehlen, über die ich in der Erstwohnung gar nicht mehr nachdenke.

Ich erwarb letzte Woche zum Beispiel endlich tiefgefrorene Edamame und Erbsen, die ich gerne in alle Pfannengerichte werfe, weil sie so hübsch grün aussehen. Als ich die Beutel für die Erstverwendung aufgeschnitten und das Gemüse entnommen hatte, wollte ich, wie gewohnt, die Beutel mit Wäscheklammern wieder verschließen – nur dass ich hier keine Wäscheklammern habe. Einen Tag später wollte ich prüfen, ob mein frisch gebackener Kuchen schon durch war und griff innerlich nach Zahnstochern – nur dass ich hier keine Zahnstocher habe. Ich musste einen Brief beantworten bzw. einen Bogen ausfüllen und den dann per Post verschicken – nur dass ich hier keine Umschläge und keine Briefmarken habe.

Mir fällt jeden Tag irgendeine Kleinigkeit auf, die fehlt, und das nervt mich schon sehr, ständig beim Woolworth vorbeischauen zu müssen, weil die halt lauter Kleinquatsch für wenig Geld haben. Wobei ich mich bei der derzeitigen Doppelbelastung von zwei Wohnungsmieten schon bei allem frage, ob es sein muss. In diesem Fall habe ich mir für zwei Euro zwanzig Wäscheklammern gegönnt sowie Umschläge und Briefmarken. Die Zahnstocher habe ich mir verkniffen, weil man einen Kuchen auch mit einer Messerklinge prüfen kann, wie es das Mütterchen immer macht. Aber ich ahne, dass ich beim nächsten Kuchen doch noch schwach werde und für MILLIARDEN TALER eine Box gespitzte Holzstäbchen erwerben werde. Die ich ernsthaft nur dazu habe, um sie in heiße Kuchen zu pieksen. Vielleicht doch noch mal überdenken.

Montag, 9. September 2024 – Nordish

Statt 28 bis 30 Grad und dusseliger Sonne waren es gestern endlich, endlich nur noch 20 Grad, morgens sogar noch weniger, und: Es regnete. Es regnete gar herrlich, als ich gegen 7 Uhr unter meinem kleinen Knirpsschirm zum Auto ging, ich freute mich über funktionierende Scheibenwischer und genoss meinen Lieblingsausblick auf dem Weg zur Arbeit in feinstem Bindfädenniederschlag: Ein weiter Blick über perspektivisch total hübsch angeordnete Bergketten im Morgennebel mit kleinen Playmobilhäusern drauf, der mich immer fasziniert, weil mich Berge auch nach zwölf Jahren hier unten noch faszinieren und ich gerade diese hintereinander aufragenden Hügel und Kuppen so spannend finde.

Das fiel mir erstmals auf, als ich Zug fuhr und plötzlich aus dem Münchner Flachland so komische Nupsis in den Himmel wuchsen und ich unwillkürlich laut sagte: „Oh, Berge!“ Es war netterweise niemand in der Nähe im Zug, der mich hätte einweisen können, aber seitdem denke ich innerlich immer bei Bergen „Oh, Berge!“ Das hört nicht auf, toll auszusehen. Ich glaube, ich war in meinem früheren Leben ein Hund: „Oh, Berge, the strangest things!“ – „Oh, mein Lieblingsmensch, gleich mal ranwerfen.“ – „OH, ESSEN!“

Ich freute mich den ganzen Tag über die herrliche Kühle und den ab und zu erneut einsetzenden Regen. Nur als ich mal schwere Akten von einem Bürotrakt zum nächsten tragen und dabei über den Hof musste, war ich kurz angestrengt, denn mein Schirmchen reichte halt nur dafür, die alten Unterlagen zu schützen, während ich ein bisschen nass wurde. Aber nass durch Regen ist so tausendmal toller als nass durch Hitzeschweiß. Tach, Herbst, du gutes, altes Ding, ich konnte dich wirklich nicht mehr erwarten.

(Habe hier keine Teekanne OMG!)

Sonntag, 8. September 2024 – Ohne Navi

Ich wohne seit zwölf Jahren in meiner Ecke in München – und habe dort anscheinend nie auf Schilder geachtet, die nur für Autofahrerende gelten. Denn auf dem Parkplatz fast vor der Haustür, über den ich mich Freitagabend gefreut hatte, steht ein Halteverbotsschild, und ich hatte gestern natürlich einen Strafzettel. Seit sechs Wochen ein Auto und zack, erste Strafe. Will wieder Fahrradfahren.

Nach dem Ärger über den Zettel ärgerte ich mich übers Navi, denn das war nach zwei Stunden Fahrt von Passau nach München ohne Strom komplett leer, was ich genauso übersehen hatte wie das olle Schild. Normalerweise hängt das TomTom am USB-Anschluss, aber der war ja durch mein Handy besetzt, weil ich Spotify hören wollte. Nächstes Mal kommt er an den Zigarettenanzünder, über den ich mich beim Kauf total gewundert hatte. Wieso haben moderne Autos noch dieses Relikt? Jetzt freue ich mich drüber. (Hat mein Auto einen Aschenbecher? Nicht, dass ich ihn benützen möchte, aber: Ich habe gar nicht mehr nach ihm gesucht.)

Jedenfalls dachte ich todesmutig, ach, die Strecke bist du jetzt zweimal gefahren, das wird schon gehen. Und wenigstens das funktionierte: Ich kam ohne Umwege oder Staus oder irgendein Problem gute zwei Stunden nach Abfahrt in Passau an, wuchtete das Köfferchen und weiteres Zeug, das ich aus München mitgeschleppt hatte, in die Wohnung, parkte das Auto unter der nächstgelegenen Donaubrücke, damit ich heute morgen nicht bis zum weiter entfernt gelegenen Parkhaus stapfen muss und war’s zufrieden.

Samstag, 7. September 2024 – Letzter Balkonabend

Der Sommer geht endlich nach Hause, good riddance, ich freue mich auf 20 Grad und Nieselregen. Aber den Samstagabend verbrachten wir noch einmal auf dem Balkon, stilecht mit Tiefkühlpizza. Und: Ich sah, dass in meinen Weinkühler auch eine Magnumflasche passt, denn genau die hatten wir. Den Nigl Sauvignon Blanc Haspel 2012 hatten wir bei Mraz & Sohn beim letzten gemeinsamen Wien-Besuch getrunken und F. hatte den danach nur in der Magnum bekommen. Ging auch.

Freitag, 6. September 2024 – 130

Meine übliche Bahnfahrt von PA nach M war an diesem Wochenende keine gute Option, denn zum Ferienende wird nochmal alles aufgerissen, was geht.

Normalerweise fahren stündlich Regionalbahnen zwischen Passau und München, auf denen man nicht umsteigen muss und die in circa zwei Stunden und 15 Minuten ankommen. Seit Ferienbeginn gab es eine Baustelle, die alles um circa 15 Minuten verzögert, also zweieinhalb Stunden. Immer noch irgendwie okay. Aber: Es gab nur noch alle zwei Stunden einen Zug, mit dem man nicht umsteigen musste.

Gestern kam noch ein Extra-Hindernis dazu: Es gab keinen einzigen Zug mehr, der ohne Umstieg funktionierte; ich hätte auf dem Weg mach München in Landshut umsteigen müssen, was mich mit der dortigen Wartezeit von 45 Minuten auf dreieinhalb Stunden Zugfahrt bringt. Plus U-Bahn in München, die nicht irre lang ist, aber das kostet mich auch immer eine halbe Stunde vom Bahnhof bis zur Haustür. F., der mich eigentlich besuchen wollte, hätte auch ungefähr vier Stunden gebraucht, um bei mir zu sein, den Fußweg vom Bahnhof in Passau zu mir mal außen vor.

Also fasste ich gestern den Plan, doch einfach mein Auto zu nutzen, bei dem ich mich immer noch selbst daran erinnern muss, dass ich damit ja nicht nur von der Wohnung (bzw. dem Parkhaus) zur Arbeit fahren kann, sondern auch aus Passau raus, unglaublich!

Nach den ganzen Bahn-Katastrophen-Blogeinträgen kommt jetzt mal einer zur Autobahn. Achtung.

Pünktlich um 16 Uhr Feierabend gemacht, das iPhone mit dem Wagen verbunden und die Spotify-80-Jahre-Playlist angeklickt, staufrei durchgekommen, meist entspannt mit 130 km/h vor mich hingeschüsselt, wie die meisten anderen Fahrer*innen auch, auch wenn ich große Strecken ohne Geschwindigkeitsbegrenzung hätte fahren können (hallo, FDP!), einzig direkt vor München mal eine Minute Stop-and-go gehabt und um 18.07 einen Parkplatz vor der Münchner Haustür gefunden. Einen Anwohnerparkausweis besitze ich selbstverständlich bereits.

Mehr Pointe gibt’s nicht. Fand ich aber vom Universum einen fairen Ausgleich für die Waschnerverei am Donnerstag.

(F. so: „Wie, du bist schon zuhause?“)

Donnerstag, 5. September 2024 – Subtropisch

Bisher habe ich meine Schmutzwäsche immer im Köfferchen von Passau nach München transportiert, dort am Wochenende gewaschen und gebügelt und sie dann am Sonntagabend wieder in den Zweitwohnsitz geschafft. Das nervte relativ schnell, also testete ich mal die hauseigene Waschmaschine im Keller an, die auch brav und für wenig Geld ihren Dienst tat. Als ich danach aber die Wäsche in einen der zwei Trockner geben wollte, musste ich feststellen, dass die ihren Dienst wohl nur für das hausmeisterliche Personal anbieten. Oder Menschen, die mehr Verständnis für Kabel, Tastenbelegungen oder generell Maschinen haben, die sich für mich Laien nicht einfach so in Gang setzen wollen. Ich habe keinen der beiden zum Laufen bekommen, wobei die ja eigentlich idiotensicher sind. (Weiß jetzt nicht, ob das mehr Mieses über mich, diese Maschinen oder die seltsame Verkabelung im Haus sagt.)

Jedenfalls hatte ich nun eine Ikeatüte voll nasser Wäsche – und natürlich keinen Wäscheständer in der Wohnung, denn, haha, wir haben ja zwei Trockner. Also riss ich bei 30 Grad alle Fenster auf, was ich bei 30 Grad sonst nie tue, aber es hilft ja nichts. Ich habe eine Leiter (zum Gardinenaufhängen, was das erste war, was ich in der Wohnung gemacht habe) und um an obere Schrankfächer zu gelangen. Die wurde erstmal großzügig mit Wäsche behängt. Dann besitze ich noch einen Wischmop, den ich zwischen zwei Stühle legte und ebenfalls behängte. Außerdem nutzte ich die Bügel, auf denen sonst meine trockenen Büroblusen hängen, um dort die nun feuchten anzubringen, hängte sie in den Schrank, öffnete den weit und stellte den laufenden Ventilator direkt davor.

In diesem lauten, subtropischen Klima verbrachte ich ungefähr zwei Stunden, bis alles halbwegs schranktrocken war und leise über Nacht weiter vor sich hintrocknen konnte. Und nachts sind die Fenster eh geöffnet, sonst halte ich es nicht aus.

Eigentlich wollte F. mich an diesem bundesligafreien Wochenende in Passau besuchen, aber ich war von allem bzw. diesem Abend besonders und wie immer von der Hitze so genervt, dass ich beschloss, mich Freitagabend ins Auto zu setzen und nach München zu fahren. Mehr dazu im nächsten Eintrag, ich muss meine Blogtage irgendwie vollkriegen.

Mittwoch, 4. September 2024 – Fünf

Abends wie immer ins Parkhaus gefahren, wo mein Auto steht, wenn es nicht an der Burg steht, während ich arbeite. Amüsiert bemerkt, dass derselbe Parkplatz frei war, von dem ich morgens losgefahren war. Da gestern ein guter Tag war, nahm ich das als Omen und parkte erneut dort.

Bonus: Ich musste kein neues Foto von der Stockwerknummer machen, was ich immer mache, sonst würde ich vergessen, wo ich stehe; bei 18 Stockwerken, 30 Grad und Feierabend schaltet mein Hirn schon auf Sparflamme und denkt nur noch ans Abendessen. Also mache ich immer ein Foto, wo ich am nächsten Morgen frisch und gut gelaunt hinstapfen muss. Aber heute kann ich das Foto von vorgestern nutzen, wie nett.

Dienstag, 3. September 2024 – Kleine Siege

Der übliche Effekt, den ich schon aus Archivarbeiten kenne: Je öfter man sich Dokumente, Listen, Inventare, Zeug anguckt, desto mehr fällt einem auf. Beim fünften Durchblättern sieht man mehr als beim dritten.

(Es macht mich irre, dass ich so kryptisch bleiben muss. Vielleicht nur so viel: Job ist super, Anke ist glücklich.)

Montag, 2. September 2024 – Rezension

Ich habe mal wieder eine Rezension veröffentlicht. Es geht um das Buch von Birgit Schwarz, „Geniewahn: Hitler und die Kunst“.

Sonntag, 1. September 2024 – Das Übliche

Gemeinsam aufgewacht, rumgelungert, mich darüber gefreut, gemeinsam aufzuwachen und rumlungern zu können. In den letzten Jahren haben F. und ich uns auch nicht täglich gesehen, aber jetzt, wo ich unter der Woche nicht in der Nähe bin, fühlt es sich irgendwie anders ein. Vermutlich weil schlicht die Möglichkeit fehlt, mal eben zum oder zur anderen zu schlendern.

Schreibtischdinge erledigt.

Mich für den früheren Zug nach Passau entschieden, also 16.26 statt zwei Stunden später. Ja, mach nur einen Plan.

Der Zug kam schon 20 Minuten zu spät an und bestand nur aus der Hälfte der üblichen Wagen. Ich gönnte mir einen Platz in der 1. Klasse, weil ich sonst wahnsinnig geworden wäre, aber es konnte eh niemand kontrollieren, es war viel zu voll, mindestens bis Landshut, danach ging’s.

In Freising sammelten wir wegen Eingleisigkeit noch ein paar Minuten Verspätung an, und in Plattling hielt der Zug dann plötzlich ewig. Wie Freitag abend schon, nur dass ich da aus der Gegenrichtung kam. Dieses Mal hatten wir eine Türstörung, das heißt, eine Tür ging auf, alle anderen nicht, wir saßen rum, ich sah auf dem Nachbargleis den ICE nach Wien ankommen und abfahren, auf den ich theoretisch hätte umsteigen können, aber die Türen gingen ja nicht auf (bis auf eine am anderen Ende des Zuges, wo alle beschäftigt waren). Als dann auch der Folgezug nach Passau sich so langsam ankündigte, fragte ich vorsichtig nach, ob man umsteigen könne, noch hieß es nein, aber der Zugbegleiter meinte, beim nächsten Zug ja, „dann lassen wir den Schrotthaufen hier stehen“.

Der Folgezug hatte eine halbe Stunde Verspätung, gut für uns, die Durchsage zum Umstieg kam, wir trotteten alle durch den ganzen Zug, weil da halt die einzige Tür war, eine Treppe runter, eine wieder hoch, ab in den nächsten Zug, der netterweise genug Platz hatte, und dann gondelten wir immerhin störungsfrei die letzten 40 Minuten nach Passau. Ich kam ungefähr 20 Minuten früher an als mit dem Zug, der zwei Stunden später in München losgefahren wäre, aber jetzt war mir auch schon alles egal. Ich hatte immerhin ein gutes Buch zur Hälfte durchgelesen können, und hey, Verkehrsminister, ich freue mich total auf zwei Stunden Autobahn am nächsten Woche statt ewig im Zug, weil: Das nervt gerade alles sehr.

Samstag, 31. August 2024 – Ada

Um 5 aufgewacht, kurzerhand den Zug um 6.26 Uhr nach München genommen und nicht den eine Stunde später, für den der Wecker geklingelt hätte. Problemlose, entspannte Fahrt. Vielleicht klappen Dinge morgens einfach besser als abends, wenn auch die Züge müde sind.

In München in der Wohnung rumgepuschelt und dann den Rest des Tags auf dem Sofa verschlafen.

Wie ich am Donnerstag und Freitag auf der Veste gemerkt habe: Nach der Covid-Infektion war mein Kreislauf noch etwas memmig, aber 8000 Schritte treppauf und treppab haben meine Lunge nicht mehr genervt als vor der Infektion. Daher fühlte ich mich Samstagabend ausgeruht genug, um mit F. in der Lieblingsbar einzukehren für ein paar kleine Snacks und ein paar kleine Drinks. Dabei den Hanky Panky und seine Erfinderin Ada Coleman kennengelernt. Abends noch darüber nachgedacht, wie modern eine Barkeeperin in den 1920er Jahren wohl war, aber dann fiel mir natürlich noch Manets Bar in den Folies Bergère ein.

Donnerstag/Freitag, 29./30. August 2024 – Auf der Burg, am Fluss, im Zug

Vielen Treppen gestiegen, in verschiedenen Depots gewühlt, allmählich ein Gefühl dafür bekommen, wo ich bin und was ich suche. Des Öfteren die Aussicht genossen und das Gefühl, zwischen zwei Flüssen zu wohnen und auf drei gucken zu können. Das ist schon hübsch hier.

Die geplante Rückfahrt nach München wurde leider von der Bahn vereitelt, Störung am Zug, wir standen ewig in Plattling, und ich hatte hungrig und müde irgendwann die Wahl zwischen „eine Stunde warten, dann noch 90 Minuten Zugfahren und um 22 Uhr in München sein“, „von Plattling aus in wenigen Minuten wieder nach Passau fahren, ins Auto setzen und um 22 Uhr in München sein“ oder, und das ist es geworden, „von Plattling aus in wenigen Minuten wieder nach Passau fahren, in die Zweitwohnung gehen und einfach dort vor Netflix rumhängen, was ich in München auch gemacht hätte“.