Crank
Okay, den ersten Teil der Kritik tippe ich jetzt wahnsinnig schnell, und ihr müsst ihn auch wahnsinnig schnell lesen und am besten noch fünf Speed-Metal-Songs auf 78 Umdrehungen abspielen, dann kommt das Crank ziemlich nahe. Jedenfalls der ersten Filmhälfte.
Die Story, die direkt aus dem Supermarkt für rejected video game plots kommen könnte: Ein Profikiller will aussteigen; das finden seine Bosse doof, und anstatt ihn einfach um die Ecke zu bringen, injizieren sie ihm ein ominöses Gift, das ihn irgendwann umbringt. Unser kerliger Killer (Jason Statham) kommt aber auf den Trichter, dass das Gift nicht wirkt, solange er selbst einen Adrenalinschub nach dem anderen produziert. Was bedeutet: 45 atemlose Minuten im Kino oder vor dem DVD-Player, in denen Stahlkinn ne Menge Autos zerschrottet, ein Krankenhaus verwüstet, um an Epidephrin zu kommen, und viel überflüssiges Blutvergießen. Quasi Speed ohne Bus. Danach flacht der Film leider völlig ab; Schnuffis doofe blonde Freundin ist plötzlich am Start, es gibt die dusseligste Sexszene aller Zeiten, und die Dialoge, die vorher noch schön schräg waren (“What are you doing right now?” “Driving through the mall, cops chasing me, why?”), sind auch nur noch Blödsinn. Immerhin darf Jason zum Schluss wieder im Anzug rumlaufen und nicht mehr im Krankenhaushemdchen. Das Ende, das genauso unglaubwürdig ist wie der ganze Film, lässt eine Fortsetzung erahnen. Ich frag mich nur, wo die Produzente noch Musik dafür herkriegen wollen; ich hatte das Gefühl, das soundtrack listing war länger als der Rest des Abspanns.