Breaking Bad
Einer meiner neuen Lieblinge. In Breaking Bad spielt Bryan Cranston einen Chemielehrer an einer High School, der erfährt, dass er Lungenkrebs im Endstadium hat. Und anstatt jetzt auf den Tod zu warten, will er dafür sorgen, dass seine Frau und sein pubertierender Sohn weiterhin ein halbwegs sorgenfreies Leben führen, auch wenn er nicht mehr da ist, um das Geld nach Hause zu bringen. Die total logische Lösung: Er fängt an, Crystal Meth zu kochen. Und um es zu verkaufen, heuert er einen seiner ehemaligen Schüler an.
Breaking Bad hat mich in der ersten, nur sieben Folgen langen Staffel immer wieder fassungslos vor dem MacBook sitzen gelassen, weil Dinge passieren, die in meinem kleinen serien- und mainstreamfilmgeschulten Kopf einfach nicht vorkommen. High-School-Lehrer müssen sich nicht plötzlich mit der Frage auseinandersetzen, jemanden umzubringen. Oder mit einem stadtbekannten – und stadtbekannt irren – Drogenboss Verhandlungen zu führen, wieviel Pfund Meth er abliefern soll und wieviel er dafür kriegt. Und genau das macht Breaking Bad so unwiderstehlich: dass zwei Welten aufeinandertreffen, die doch gar nichts miteinander zu tun haben sollten. Und das nicht auf eine zugekifft-schräge Art wie in Weeds, sondern brutal und unerbittlich.
Die zwei Welten sind aber nicht der einzige Grund, warum Breaking Bad so gut ist. Der Schwager von Lehrer Walt ist nämlich ausgerechnet bei der DEA, und seine Frau soll natürlich auch besser nichts davon mitbekommen, was der Gatte so in seinen letzten Lebensmonaten anstellt. Und obwohl die Serie leicht umkippen könnte in eine simple Krimiserie oder eine Parodie darauf, bleibt sie immer auf Kurs – und fühlt sich seltsam unfassbar an. Eben weil sie lauter Dinge tut, die nette, freundliche Serien nicht tun.
Ich habe gerade erst mit der zweiten Staffel angefangen (in den USA startet im März 2011 die vierte), aber ich wage mal die Behauptung, dass diese Fassungslosigkeit weiter anhalten wird. Bitte dringend anschauen und gut finden.